Eiskalt erwischt: Wenn der Biomüll festfriert
AWMT gibt Tipps / Zeitungspapier verwenden
Jetzt tritt das Problem wieder auf: Die Müllabfuhr war schon da, die Biotonne ist aber immer noch voll. Die Abfallberater vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWMT) des Main-Tauber-Kreises wissen, woran das liegt: „Im Winter kommt es schon mal vor, dass es über Nacht so kalt wird, dass die Müllwerker höchstens das oberste Päckchen Biomüll aus der Tonne herausbekommen. Der Rest ist so fest an die Tonnenwände gefroren, dass man nichts machen kann, außer die Tonne beim Leeren einige Male anzusetzen und zu rütteln.“ Das dürfe aber auch nicht zu häufig versucht werden: „Wenn die Arbeiter die Biotonne zu oft an die Schüttung des Müllfahrzeuges schlagen, splittert der Kunststoff, weil die tiefen Temperaturen ihn spröde gemacht haben.“
„Es muss aber nicht sein, dass der Biomüll im Winter festfriert“, sagen die Berater. Der AWMT habe gute Tipps, wie das vermieden werden kann. Zunächst sollte man demnach das Vorsortiergefäß in der Küche mit einigen Lagen geknülltem Zeitungspapier auslegen, um die Flüssigkeit aufzusaugen. Zusätzlich sei zu empfehlen, feuchte Bioabfälle zunächst antrocknen zu lassen, ehe sie in die Biotonne gegeben werden. Denn „nur, was nass ist, kann festfrieren“.
Zusätzlich raten die Experten dazu, Biomüll stets in drei bis vier Lagen Zeitungspapier so einzuschlagen, so dass ein kleines Päckchen entsteht, ehe es in die Biotonne geworfen wird. Das ist aber längst nicht alles: „Wer einen Balkon oder Garten besitzt, kann den Vorsortierer oder die Biomüll-Päckchen, bevor sie in die Tonne gegeben werden, für etwa eine Stunde nach draußen stellen. Der abgekühlte Biomüll friert in der Tonne nicht mehr fest, da es keine Verdunstung mehr geben kann“.
Außerdem gibt der AWMT den Tipp, den Boden der Biotonne reichlich mit einigen Lagen geknülltem Zeitungspapier auszustatten. Beim Befüllen der Tonne sollte immer wieder zusätzlich geknülltes Zeitungspapier zugegeben werden, um Flüssigkeit aufzusaugen. Optimal sei, die Biotonne an einen frostgeschützten Platz unterzustellen, zum Beispiel in einer Garage oder Scheune. Wer diese Möglichkeit habe, sollte sie nutzen und die Tonne erst kurz vor der Abfuhr an den Straßenrand stellen. Abschließend empfehlen die Berater allen Biotonnen-Besitzern, den Müll mit einem Spaten von den Gefäßwänden zu lösen, ehe sie die Tonne zur Abfuhr bereitstellen.
Patentrezepte, die voll und ganz ausschließen, dass der Biomüll festfriert, gebe es nicht. Aber „wer die Tipps des AWMT befolgt, hat das Problem weitgehend gelöst“.
Stadtverwaltung Wertheim