Die Rendzina ist Boden des Jahres 2025: LBEG betont zum heutigen Weltbodentag die Bedeutung wichtiger Georessourcen

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Die Rendzina ist eng verzahnt mit Gestein und Vegetation.   Bildrechte: LBEG/Robin Stadtmann

Die Rendzina ist eng verzahnt mit Gestein und Vegetation.

Böden sind der artenreichste Lebensraum unseres Planeten, Böden sind unsere Lebensgrundlage. Mit ihren wichtigen Filterfunktionen schützen sie unser Grundwasser und bilden die Grundlage für die nötige Anpassung an den Klimawandel. Doch sie sind durch Versiegelung, Verdichtung, Bodenbelastungen und weitere Einflüsse bedroht, weswegen der heutige Tag des Bodens die Bedeutung dieser wichtigen Lebensgrundlage in den Mittelpunkt rücken soll. Um intakte Böden für kommende Generationen zu erhalten, ist mehr Bodenbewusstsein nötig.

In Niedersachsen kommen verschiedene Bodentypen vielfach kleinräumig nebeneinander vor, Bodeneigenschaften können sich auf kurze Distanz ändern. Für die Nutzung und den Schutz dieser Georessourcen sind daher Bodeninformationen wichtig und bedürfen einer steten Weiterentwicklung. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen arbeitet an der Erfassung und Bereitstellung umfangreicher Grundlagendaten zu Aufbau, Eigenschaften und Verbreitung der Böden. Um die Vielfalt der Böden zu betonen lenkt das LBEG am Weltbodentag den Fokus auf den Boden des Jahres, der seit 20 Jahren immer am 5. Dezember vom gleichnamigen Kuratorium ausgerufen wird. Für 2025 wurde die Rendzina zum Boden des Jahres gekürt – ein Boden, der sich auf Kalk- und Dolomitgestein entwickelt.

Rendzinen sind in Niedersachsen vor allem im Bergland verbreitet. Die auf dem NIBIS®-Kartenserver verfügbare Bodenkarte 1:50.000 (BK50) des LBEG weist etwa 15.700 Hektar und damit nur etwa 0,3% der Landesfläche mit diesem Bodentyp auf. In den östlichen Landesteilen liegen die Rendzinen zum Beispiel im Elm und dessen Umgebung, westlich finden sie sich im Osnabrücker Bergland. Neben mehreren Höhenzügen in der Schichtstufenlandschaft des Berglands und am südlichen Harzrand zieht sich die Verbreitung den Leinegraben entlang bis an die Landesgrenze nach Hessen und Thüringen.

Die BK50 zeigt, dass das ganze nördliche Niedersachsen Rendzinen-frei ist. Das ganze nördliche Niedersachsen? Nein, ein kleiner farbiger Fleck in der nördlichen Lüneburger Heide fällt als „gallisches Dorf“ auf. Wer denkt: „Na klar, das ist der ,Kalkberg‘ in Lüneburg“, hat es knapp verfehlt. Denn dieser besteht gar nicht aus Kalkstein, sondern aus Gips- und Anhydrit-Gestein, wie die Erläuterung zum Geotop „Kalkberg“ erklärt. Am „Kreideberg“ beziehungsweise dem zugehörigen See ist man allerdings richtig. Dort stehen kreidezeitliche Kalksteine an, auf denen Rendzinen zu finden sind.

Die Verbreitung der Rendzinen in Niedersachsen.   Bildrechte: LBEG

Die Verbreitung der Rendzinen in Niedersachsen.

Was macht die Rendzina besonders? Sie ist zum Beispiel der einzige Bodentyp, dessen aus dem Polnischen stammender Name auf ein Geräusch – das Scharren eines Pflugs über Festgestein – zurückgehen soll. Werden flachgründige Rendzinen als Ackerstandort genutzt, hört man außerdem gelegentlich als Beschreibung den Begriff „Sommerschnee“. Sowohl Geräusche, als auch der visuelle Eindruck von Rendzinen scheinen also eingängig zu sein. Zudem bietet dieser Boden oftmals extreme Standorteigenschaften, ist beispielsweise trocken und zeigt hohe pH-Werte. Erläuterungen zum Boden des Jahres 2025 und den Besonderheiten der Rendzina hat das LBEG auf einer extra Webseite unter https://www.lbeg.niedersachsen.de/startseite/boden_grundwasser/bodenbewusstsein/boden_des_jahres/boden-des-jahres-2025-rendzina-237500.html zusammengestellt.

Weitere Infos:

  • Das LBEG ist Fachbehörde für Bodenschutz und Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen. Die Erfassung von Aufbau, Eigenschaften und Verbreitung sowie der Schutz auch der Böden sind damit Teil der Arbeiten des LBEG. Dazu zählen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Böden. Das LBEG arbeitet eng mit dem Niedersächsischen Klimakompetenzzentrum (NIKO) zusammen und untersucht in diesem Zusammenhang in verschiedenen Projekten die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Böden und das Grundwasser. Besonders detailliert werden in Niedersachsen unter Federführung des LBEG die Veränderungen von Böden auf Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) untersucht.
  • Die offizielle Internetseite zum Boden des Jahres ist unter https://boden-des-jahres.de/ zu finden.
  • Auf der LBEG-Seite „Böden in Niedersachsen – Online“ kann ein Blick in die Bodenregion des Berglandes geworfen werden, in der die Rendzina vorkommt: https://www.lbeg.de/extras/nlfbook/html/nds_6_5.htm.

Quelle : Niedersachsen.de

Bilder: Titel Symbolbilder Niedersachsen by Pixabay.com / Niedersachsen.de

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