▷ ADAC Staubilanz: 2021 fast so viele Staus wie vor Corona / Dauer und Länge aber …

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▷ ADAC Staubilanz: 2021 fast so viele Staus wie vor Corona / Dauer und Länge aber ...


03.02.2022 – 10:23

ADAC

München (ots)

Die Verkehrssituation auf den deutschen Autobahnen stand auch im Jahr 2021 nach wie vor im Zeichen der Corona-Pandemie. Wie die aktuelle ADAC Staubilanz zeigt, stieg die Zahl der Staumeldungen im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, fast wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Die Gesamtdauer der Störungen war aber um rund ein Drittel geringer als 2019. Bei der Gesamtlänge der Staus verzeichnete der ADAC sogar ein Minus von 40 Prozent.

Gegenüber 2020, dem ersten Corona-Jahr, registrierte der ADAC allerdings wieder deutlich mehr und auch längere Staus. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 685.000 Staus (2020: 513.500) gezählt. Die Dauer der Verkehrsstörungen summierte sich auf 346.500 Stunden (2020: 256.000 Stunden), die Gesamtlänge betrug 850.000 Kilometer (2020: 679.000 Kilometer).

Ursache für die Veränderungen gegenüber den beiden Vorjahren waren die zwischenzeitlich deutlichen Rückgänge der Verkehrsmengen infolge der verschiedenen Lockdowns wegen Corona. Insgesamt waren 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 teils immer noch deutlich weniger Fahrzeuge auf den Autobahnen unterwegs. Im September 2021 erreichten die Verkehrsmengen jedoch fast wieder das Niveau von vor Corona. Die größeren Verkehrsmengen spiegeln sich auch im Staugeschehen wider. Mit zunehmendem Verkehr auf den Autobahnen gab es ab Juni 2021 wieder deutlich mehr und längere Staus. Höhepunkt war der August mit rund 83.000 Staus und einer Stau-Gesamtlänge von 123.000 Kilometern.

Die meisten Staus gab es 2021 am Montag, 8. Februar, und am Dienstag 9. Februar, aufgrund eines extremen Wintereinbruchs. Damals zählte der ADAC an beiden Tagen insgesamt rund 8.800 Staus mit einer Gesamtlänge von 17.700 Kilometern. Viel Geduld mussten die Autofahrer auch am Freitag, 27. August, mitbringen. Damals wurden 6.300 Kilometer Stau registriert. 185 Mal bildeten sich im vergangenen Jahr Staus mit einer Länge von 20 Kilometern und mehr. Der längste Stau mit 32 Kilometern Länge bildete sich am Samstag, 31. Juli, auf der A 8 München Richtung Salzburg zwischen Grabenstätt und dem Grenzübergang Bad Reichenhall.

Stau-Bundesland Nummer eins ist wie in den Vorjahren Nordrhein-Westfalen. Auf den dortigen Autobahnen wurden 32 Prozent aller Staus gezählt. Bayern bekam mit 16 Prozent nur halb so viele Staus ab, vor Baden-Württemberg mit 9 Prozent. Allerdings musste Bayern von allen Bundesländern den größten Anteil beim Zuwachs der Staukilometer verkraften. Von den 171.000 Staukilometern, die 2021 mehr als noch 2020 registriert wurden, entfielen 53.000 auf Bayern, 42.600 auf Nordrhein-Westfalen und 15.800 auf Sachsen.

Ein Novum zeigt sich bei den am meisten von Staus belasteten Autobahnen. War bisher meist die A 3 die Fernautobahn mit den meisten Staukilometern bezogen auf die Autobahnlänge, so wurde sie 2021 erstmals von der A 12 abgelöst. Die Strecke zwischen dem Grenzübergang Frankfurt/Oder und dem östlichen Berliner Ring war mit deutlichem Vorsprung vor der A 3 und der A 8 Stauspitzenreiter. Ursache dafür waren die zahlreichen Staus zwischen dem Grenzübergang und Frankfurt/Oder bei der Einreise nach Deutschland.

Der ADAC rechnet für das laufende Jahr mit einer Normalisierung der Verkehrssituation auf den Autobahnen. Allerdings dürfte sich erst in den kommenden Jahren zeigen, welchen Einfluss die Ausweitung von Homeoffice-Angeboten in den Unternehmen einerseits und die geringere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel andererseits auf das Verkehrsgeschehen haben werden. Damit es dauerhaft weniger Staus gibt müssen der ÖPNV und der Schienenverkehr attraktiver werden, um Kunden wieder bzw. neu zu gewinnen. Engpässe auf chronisch überlasteten Autobahnabschnitten sollten zügig beseitigt werden, auch das Verkehrs- und Baustellenmanagement gilt es weiter zu verbessern. Zudem müssen zahlreiche marode Brücken rechtzeitig durch neue Bauwerke ersetzt werden um weitere Brückensperrungen zu vermeiden.

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