17.12.2021 – 16:33
Heiligenhaus (ots)
Unter hohen Hygiene- und Sicherheitsauflagen fand am vergangenen Freitag der Jahresabschluss der Feuerwehr Heiligenhaus in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums statt. Neben vielen Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen für lange Mitgliedschaften hatte Bürgermeister Michael Beck eine ganz besondere Ehrung dabei – der ehemalige Leiter der Heiligenhauser Feuerwehr wurde zum Ehrenstadtbrandinspektor ernannt.
Seit 22 Monaten gab es keine Zusammenkunft der ganzen Feuerwehr mehr – umso höher waren die Sicherheits- und Hygienebestimmungen für den diesjährigen Jahresabschluss. „Wir haben gemeinsam mit der Stadtspitze lange mit der Entscheidung gewartet und alle Aspekte gegeneinander abgewogen. Gerade eine Organisation wie die Feuerwehr lebt von der Gemeinschaft – diese fehlt seit fast zwei Jahren.“, schildert der Leiter der Feuerwehr, Nils Vollmar, die Situation. Auf der anderen Seite stand die Gefahr der Infektionsübertragung. „Die Veranstaltung fand erstmals in der Aula statt, es gab Einzelsitze mit Abstand. Zudem war der Zutritt nur genesen oder vollständig geimpft möglich, zusätzlich musste ein tagesaktueller Schnelltest vorgewiesen werden.“, so Vollmar weiter.
Am Ende war es gelungen, zwei besinnliche Stunden miteinander zu verbringen – rund 100 Feuerwehrmitglieder waren zusammengekommen.
Kinderfeuerwehrwartinnen ernannt
Das neue Betreuerteam der Kinderfeuerwehr wurde offiziell in seine Funktion eingeführt. Als benannte Stadtkinderfeuerwehrwartin arbeitet Nadine Kalveram nun mit ihrer Stellvertreterin Katharina Mebes Hand in Hand. Als Kinderfeuerwehrwartinnen wurden weiter Anna Agko, Lucia Hartwig, Julia Kuchenbecker, Michael Schäfer-Elbers und Caroline Szepan bestellt. Agko, Hartwig und Mebes wurden zudem, nach bestandener Probezeit, zu Feuerwehrfrauen befördert.
In einem Video stellten sich die 21 Kinder der „Blaulichtbande“ ihren älteren Kameraden vor. „Zwei Stunden Jahresabschluss hätten die Kinder nicht ausgehalten, das ist zu langweilig“, erklärt Nadine Kalveram. Das Video hingegen war ein Volltreffer und sorgte für Freude und lachende Gesichter.
Zahlreiche Beförderungen
Durch die „Nullrunde“ im letzten Jahr hatten sich rund 40 Beförderungen angestaut, die meisten auf Grund von bestandenen Lehrgängen. So wurden im Jahr 2020 und 2021 acht Mädchen und Jungen aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen. Zudem bestanden sieben Mitglieder ihre Probezeit nach Einstellung – alle tragen nun den Dienstgrad „Feuerwehrfrau“ bzw. „Feuerwehrmann“. Darüber hinaus wurden neun Beförderungen zur Oberfeuerwehrfrau / Oberfeuerwehrmann, sechs Beförderungen zum Unterbrandmeister, zwei Beförderungen zum Oberbrandmeister und drei Beförderungen zur Hauptbrandmeisterin / zum Hauptbrandmeister ausgesprochen. Hauptbrandmeister Jörg Schuster bestand schon im letzten Jahr den Lehrgang „Zugführer“ und erhielt die Beförderungsurkunde zum Brandinspektor. „Der Dienstgrad ist silber mit einem Streifen statt rot, die Umrandung des Stadtwappens ändert sich ebenfalls von Rot zu Silber“, erklärt Vollmar.
Vollmars Stellvertreter Andreas Braig und Ralf Mader wurden beide vom Brandober- zum Stadtbrandinspektor befördert. Torsten Groenewold und Marcel Schürger wurden gleichermaßen zum Stadtbrandinspektor ernannt. Im Hauptberuf sind beide Feuerwehrbeamte im gehobenen Dienst und bringen so die Voraussetzungen zur Beförderung mit. „Auch wenn es so klingen mag – es ist ein Dienstgrad und keine Funktion.“, erklärt Vollmar am Rednerpult der Mannschaft, „aber eben der höchste, den man bei einer Freiwilligen Feuerwehr in NRW erreichen kann.“
Jugendfeuerwehr mit berücksichtigt
Fünf Jugendfeuerwehrmitglieder legten im November die Jugendflamme der Deutschen Jugendfeuerwehr in der Stufe 3 – der höchsten Stufe – ab. Hierzu mussten sie unter anderem eine Übung vor dem Kreisjugendfeuerwehrwart absolvieren, einen Erste Hilfe-Kurs nachweisen und ein öffentlichkeitswirksames Sozialprojekt durchführen. Hierzu bauten die Jugendlichen mit dem NABU Fledermauskästen, die im Wohngebiet Grün Selbeck aufgehängt wurden. Sie lernten dabei viel über die flatternden Nachttiere.
Ehrungen für lange Mitgliedschaften
Zwei Kameraden wurden für 10-jährige Feuerwehrmitgliedschaft mit der bronzenen Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren in NRW ausgezeichnet (Marco Mader, Dominic Wulf), insgesamt acht Kameraden erhielten das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes NRW in Silber für 25-jährige, treue Pflichterfüllung im Feuerschutz (Sascha Brune, Thomas Hirsing, Tobias Kulka, Carsten Piorek, Sebastian Stanjek, Jörg Schuster, Marcus Kauke und Daniel Tüch). Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Ralf Mader, ist hingegen bereits schon 35 Jahre im Geschehen und erhielt das gleiche Ehrenzeichen in Gold. 1974 kam Unterbrandmeister Martin Franke zur Feuerwehr und wurde, nachträglich, für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt.
Noch eine ganze Zeit länger sind der Ehrenkreisbrandmeister Friedrich-Ernst Martin, Stadtbrandinspektor a. D. Günter Blum und Hauptfeuerwehrmann a. D. Manfred Dippel im Geschehen. Während Dippel seit 1971 dabei ist, traten die anderen beiden am 1. Januar 1969 der Heiligenhauser Feuerwehr bei. Friedrich-Ernst Martin war zudem von 1981 bis 2011 Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann – so lange wie davor und danach kein anderer in seiner Funktion. Günter Blum leitete die Feuerwehr von 1993-2000. Alle drei denken noch lange nicht an Ruhestand und engagieren sich seit dem Ende des Einsatzdienstes rührig im Feuerwehrmuseum in der Abtsküche. Nils Vollmar übergab die Urkunden mit einem kleinen Präsent.
Ulrich Heis ist nun Ehrenstadtbrandinspektor
Für langjährige Ratsmitglieder und Ehrenbeamte können die Städte und Gemeinden in NRW Ehrenbezeichnungen vergeben. Auf Antrag aller Löschgruppen- und Löschzugführer, der Stadtjugendfeuerwehrwartin und der Wehrleitung verlieh Bürgermeister Michael Beck an den langjährigen Leiter der Feuerwhr, Ulrich Heis, die Ehrenbezeichung „Ehrenstadtbrandinspektor“. Eine solche Bezeichnung ist in der Feuerwehr etwas besonderes – nach 1945 wurden vergleichbare Bezeichnungen erst dreimal vergeben. Obwohl Heis schon seit über einem Jahr sein Amt weitergegeben hat, gab es bis zum letzten Freitag keine Gelegenheit, sich von der Mannschaft zu verabschieden. Heis nutzte die Gelegenheit und bedankte sich bei seinen Frauen, Männern, Jungen und Mädchen: „All das, was ich über die Jahre bewegen konnte, wäre ohne euch nicht möglich gewesen. Vielen Dank an euch!“ Heis war zunächst als Stellvertreter, später als Leiter der Feuerwehr bis 2020 im Amt – und das 20 Jahre lang. Bürgermeister Michael Beck gratulierte im Namen von Rat und Verwaltung.
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