Seit dem 09.09.1999 findet jährlich der Tag des alkoholgeschädigten Kindes statt. An diesem Tag soll über die Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft aufgeklärt und aufmerksam gemacht werden. Die Erkrankung FASD (= „Fetal Alcohol Spectrum Disorder“ oder auch „Fetale Alkoholspektrum-Störung“) kommt leider immer noch weltweit vor und kann, da viele Beeinträch-tigungen und Auffälligkeiten erst später als FASD diagnostiziert werden, lange unerkannt bleiben.
Gemeinsam mit dem FASD-Fachzentrum des Sonnenhofs möchte das Bezirksamt Spandau Jugendliche mit sogenannten „Erfahrungsexperten und Erfahrungsexpertinnen“ (Menschen mit der Diagnose FASD) zum Thema „Alkohol in der Schwangerschaft und deren Folgen“ sensibilisieren. Frau Gela Becker, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Leiterin des FASD-Fachzentrums berichtet, dass trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in 2021 in Großveranstaltungen mit 9 Schulklassen, 315 Schüler:innen in Spandau erreicht werden konnten – in 2022 wurden bereits Veranstaltungen in 11 Arbeitskreisen, 4 Jugendhilfeeinrichtungen und 4 Schulen und Freizeiteinrichtungen durchgeführt. Unsere Erfahrungsexpert:innen, begleitet und geschützt von unserer erfahrenen Sozialpädagogin Frau Kunath, können durch ihre unmittelbaren Erfahrungen mit der Behinderung und mit ihren Mobbingerfahrungen emotional
berühren und damit nachhaltiger sensibilisieren, als es jede -nur kognitive- Aufklärung kann. Jährlich werden in Deutschland lt. Bundesdrogenbeauftragten Blienert, rund 10.000 Kinder mit Fetalen Alko-holspektrum-Störungen (FASD), geboren – der häufigste Grund für eine nicht genetische Behinderung. Ein Grund mehr – und Spandau ist hier mit der Unterstützung der FASD Aufklärung durch Erfahrungsexpert:innen erfolgreich dabei – über die zahlenmäßig größte und gleichzeitig vermeidbare Behinderung in Deutschland zu informieren.
Oliver Gellert, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit, erklärt: „Der 09. September ist ein wichtiger Tag, um auf die Erkrankung FASD aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Das Projekt „FASD Prävention mit Erfahrungsexpert:innen in Spandau“ leistet dazu einen sehr bedeutenden Beitrag! Zudem ist dieses Projekt ein elementarer Baustein des gesundheitspolitischen Ziels „Gesund aufwachsen, leben und älter werden in Spandau“.“
Bei Rückfragen wenden Sie sich gern an Frau Ströhlein des Bezirksamts Spandau (OE Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination)
E-Mail: c.stroehlein@ba-spandau.berlin.de
Tel.: 030 90279-4040
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