16 junge MINT-Talente wurden beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in acht Kategorien ausgezeichnet. Die jungen Forscherinnen und Forscher haben gezeigt, dass Naturwissenschaften, Informatik, Technik und Mathematik Spaß machen und welchen Mehrwert ihre Projekte für die Gesellschaft haben.
Die besten MINT-Talente Baden-Württembergs sind gekürt: Am Freitag, den 31. März 2023, wurden die Siegerinnen und Sieger des Landesfinales von „Jugend forscht“ in Karlsruhe ausgezeichnet. Aus 100 teilnehmenden Jungforscherinnen und -forschern, die insgesamt 58 Projekte vorstellten, wurden 16 junge Talente in acht Kategorien aus den MINT-Bereichen ausgezeichnet. Sie nehmen nun vom 18. bis 21. Mai 2023 am 58. Bundesfinale von „Jugend forscht“ in Bremen teil.
Staatssekretärin Sandra Boser besuchte die Preisverleihung. „Die jungen Forscherinnen und Forscher haben gezeigt, was in ihnen steckt und mit viel Einfallsreichtum tolle Projekte entwickelt. Sie haben sich mit aktuellen Problemen und Aufgaben befasst, Lösungsansätze vorgeschlagen und in der Praxis angewendet. Und was noch viel wichtiger ist: Sie haben gezeigt, wie viel Spaß Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik und Technik machen und wie viele gute Projekte sich entwickeln lassen, die schlussendlich nicht nur praktisch für den Einzelnen sind, sondern auch einen echten Mehrwert für unsere Gesellschaft haben“, zeigt sich Staatssekretärin Boser beeindruckt.
Forscherinnen- und Forscher-Nachwuchs ausgezeichnet
Die jungen Forscherinnen und Forscher wurden in insgesamt acht Kategorien ausgezeichnet. Im Fachgebiet Arbeitswelt konnten Lukas Zeihsel, Marvin Schmauder und Jacob Hardtweck von ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG punkten. Ihre prämierte Idee: Die Konstruktion eines neuartigen Geräts zur Reinigung von Besen, das mithilfe einer ausgeklügelten Mechanik unter anderem Metallspäne aus den Borsten entfernt. Im Fachgebiet Biologie überzeugte Julian Kehm vom phaenom Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck, der knapp 20 000 Ortungsrufe von Alpenfledermäusen in seiner Heimatregion aufzeichnete und so deren Vorkommen dort nachweisen konnte. Im Fachgebiet Chemie siegte Lukas Weiblen vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Eningen unter Achalm. Er erforschte die Leitfähigkeit von Lithium-Lanthan-Zirconiumoxid, was zukünftig unter Umständen für die Entwicklung von sicheren Festkörperakkus mit hoher Energiedichte verwendet werden kann.
Felix Hörner, Felix Makartsev und Michael Weber vom Lessing-Gymnasium in Karlsruhe landeten im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften ganz vorne: Sie entwickelten ein mobiles, softwarebasiertes System, mit dem ortsbezogene Luftverschmutzungsdaten flächendeckend erfasst und ausgewertet werden können – so lässt sich die Feinstaubbelastung anschaulich darstellen. Im Fachgebiet Informatik/Mathematik siegten Chiara Cimino und Alisa Schmid vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen. Sie untersuchten die Mathematik hinter dem Aufgabentypus der sogenannten Mützenaufgaben des Mathe-Adventskalenders und unterbreiteten die optimalen Lösungsstrategien hierfür.
Auszeichnungen im Fachbereich Physik
Im Fachbereich Physik überzeugten Donat Miftari und Joséphine Griep vom phaenom Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck die Jury. In ihrer Untersuchung beschäftigten sie sich mit dem Rollverhalten von Kugeln auf Sand – ihre Erkenntnisse lassen sich unter anderem auf die Auslaufzonen von Autobahnen anwenden. Stefanie Eski, Florian Brütsch und Babett Ludwig vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen, befassten sich mit der Lösung des Problems des Leistungsverlusts bei Verschmutzung oder Verschattung einzelner Solarzellen. Ihr Lösungsvorschlag, die schwächeren Zellen mit Strom aus dem Gesamtstrang zu unterstützen, brachte ihnen den Landessieg im Fachgebiet Technik. Auch die beste interdisziplinäre Arbeit wurde ausgezeichnet und geht in diesem Jahr an Linus Sorg vom Gymnasium Balingen. Er ergänzte die von ihm entwickelten Software zur Erkennung von Meteoren am Nachthimmel um ein neuronales Netzwerk, das eine Erkennungsrate von mehr als 80 Prozent des menschlichen Auges möglich macht.
Den Sonderpreis der Kultusministerin Theresa Schopper erhielt Gabriel Toussaint von der Carl-Engler-Schule in Karlsruhe im Fachbereich Mathematik/Informatik. Er trat mit seinem „Belohnungswecker“ an.
Die jungen Forscherinnen und Forscher haben beim Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ ihr ganzes Können gezeigt. Für die Landessiegerinnen und -sieger geht es vom 18. bis 21. Mai im 58. Bundesfinale von „Jugend forscht“ in Bremen weiter.
„Jugend forscht“
Ausrichter des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auf Landesebene waren in diesem Jahr die experimenta gGmbH, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung Baden-Württemberg e. V. (natec). Der 58. Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ wird gemeinsam von der Stiftung Jugend forscht e. V. und den Unternehmensverbänden im Lande Bremen e. V. ausgerichtet.
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