Die Corona-Teststelle am Mainplatz verzeichnet stark steigenden Zulauf. „Schuld“ ist die neue, seit Montag geltende Corona-Verordnung des Landes. Immunisierte Personen, also Geimpfte oder Genesene, haben jetzt überall freien Zugang, alle anderen nur mit Test. Der sogenannte 3G-Nachweis – geimpft, genesen, getestet – wird damit zum alltäglichen Begleiter. „Die Landesregierung will damit ein ‚zurück zu mehr Normalität‘ ermöglichen“, so Ordnungsamtsleiter Volker Mohr in der Sitzung des Corona-Lenkungsstabes der Stadt am Donnerstag.
In diese Richtung ziele auch die Aufhebung der Beschränkungen für private Zusammenkünfte, Feiern und Veranstaltungen. „Wir können noch nicht beurteilen, welches Signal das aussendet“, ließ Mohr leichte Skepsis erkennen. Schließlich hätten sich gerade diese Gelegenheiten als größte Infektionsherde erwiesen.
Die Abstands- und Hygieneregeln bleiben in Kraft. Auch die Maskenpflicht gilt weiterhin: generell in Innenräumen (außer im privaten Bereich) und im Freien immer dann, wenn der Abstand von 1,50 Metern nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Kinder bis einschließlich fünf Jahre sind nach wie vor von der Maskenpflicht befreit. Sie sind auch von der Testpflicht befreit, ebenso wie Schülerinnen und Schüler.
Ordnungsamtsleiter Mohr betonte, dass Dienstleister oder Veranstalter, wo immer dies vorgeschrieben ist, kontrollieren müssen, ob ihre Gäste oder Kunden geimpft, genesen oder getestet sind. Besonders wies er auf die nach wie vor bestehende Pflicht zur Dokumentation der Kontaktdaten in der Gastronomie– auch im Außenbereich – hin. „Wir werden darauf künftig wieder ein stärkeres Augenmerk legen und die Einhaltung in aller Schärfe kontrollieren. Da gibt es auch keinen ‚Freischuss‘ mehr“, machte Mohr deutlich. Denn ansonsten könnten die Gesundheitsämter Infektionsketten nicht nachverfolgen.
Dass mit der neuen Corona-Verordnung manches wieder möglich wird, macht deutlich, dass am 29. August erstmals wieder ein „Burg-Rave“ mit voraussichtlich 1.500 Besucherinnen und Besuchern stattfinden soll. „Unter freiem Himmel, mit Hygienekonzept und unter Einhalten insbesondere der 3G-Regelung ist das nach der neuen Landesverordnung möglich, und es gibt keine rechtliche Begründung für ein eventuelles Verbot“, sagte Bürgermeister Wolfgang Stein in der Sitzung des Lenkungsstabes. Aber auch „im Kleinen“ gibt es Erleichterungen. So spreche nichts dagegen, unter noch festzulegenden Voraussetzungen „die Jugendräume in den Ortschaften langsam wieder zum Leben zu erwecken“, war man sich im Gremium einig.
Auch wenn bei den Sommerferien gerade erst Halbzeit ist, laufen bereits die Vorbereitungen für das neue Schuljahr. So werde man für schlecht belüftbare Zimmer Raumluftgeräte bestellen, informierte Fachbereichsleiter Armin Dattler. Und auch Materialien für die Fortsetzung der Tests an den Bildungseinrichtungen nach den Ferien wurden geordert, ergänzte Referatsleiter Uwe Schlör-Kempf. Er informierte zudem, dass an acht Schulen Ende August / Anfang September die sogenannten Lernbrücken starten. Das Angebot soll helfen, Lernlücken zu schließen, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Rund 150 Schülerinnen und Schüler sind dafür angemeldet.
Informationen zu den neuen Corona Regelungen stehen auf der Internetseite der Stadt unter www.wertheim.de/corona.
Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016