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Breite Übereinstimmung in vielen Fragen, aber auch einige offene Punkte – das ist das Ergebnis des zweiten Runden Tisches zur Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Reinhardshof. „Ich finde, was erreicht wurde, bringt Klarheit. Zwar nicht absolut, aber von elf vorgelegten Empfehlungen sind neun soweit, dass die Beschlussfassung im Gemeinderat mit einer breiten Unterstützung möglich scheint. Das ist ein echter Fortschritt in Folge eines umfangreichen Beteiligungsprozesses“, fasste Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez am Ende der rund dreistündigen Veranstaltung in der Main-Tauber-Halle zusammen und zeigte sich deshalb „zufrieden“.
Erfreut war Herrera Torrez darüber, dass am Donnerstag nahezu der gleiche Personenkreis versammelt war, wie zum Auftakt des Runden Tisches Anfang März. Eingeladen waren wieder Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, der Naturschutzverbände, der Umweltschutzbehörde des Landratsamtes, der Gemeinderatsfraktionen, der Stadtteilbeiräte Wartberg, Reinhardshof und Vockenrot sowie der Verwaltung. Damit sei Kontinuität gewahrt, auch wenn seither „viel zu viel Zeit vergangen ist und der von uns gewählte, straffe Zeitplan wegen der Corona-Pandemie nicht einzuhalten war“. Gearbeitet worden sei in der Zwischenzeit dennoch viel, stellten die Teilnehmer wie auch Wolfram Dreier vom Steinbeis-Transferzentrum fest, der erneut die Moderation übernommen hatte. Darin wurde er unterstützt von Claudia Bollig aus dem Mediationsbüro Frankfurt.
Zwei Mal hatte sich in den vergangenen Wochen die nach dem ersten Treffen eingesetzte Expertenrunde getroffen, um einen Fragen- und Aufgabenkatalog abzuarbeiten. Dabei ging es insbesondere um eine Bewertung der einzelnen Abschnitte des geplanten Gewerbegebietes anhand naturschutzrechtlicher und – fachlicher Kriterien und eine Priorisierung der Flächen hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit. Die Resultate stellten Jens Rögener, für den Umweltschutz zuständiger Abteilungsleiter in der Stadtverwaltung, und Ekkehardt Ebert, Vorsitzender der NABU-Gruppe Wertheim, dem Plenum vor. In einer Abwägungstabelle wurden aus den Ergebnissen des ersten Treffens im März sowie der Arbeit der Expertengruppe elf mögliche Empfehlungen des Runden Tisches an den Gemeinderat entwickelt, die Bau-Fachbereichsleiter Armin Dattler präsentierte. Dattler machte dabei darauf aufmerksam, dass alle Abschnitte derzeit im gültigen Flächennutzungsplan als Gewerbegebiete dargestellt seien.
Die gemeinsame Bewertung anhand eines Punktesystems zur Bedeutung der einzelnen Teilflächen des Reinhardshofes verdeutlichte, dass die Flächen unterschiedliche ökologische Wertigkeiten haben.
Einigkeit bestand darin, dass eine Teilfläche mit 14,5 Hektar, die den größten ökologischen Wert besitzt, nicht mehr zur Entwicklung des Gewerbegebietes genutzt werden soll. Stattdessen soll dieser Bereich in ein Naturschutzgebiet umgewandelt werden. Der Runde Tisch kam des Weiteren zu dem Ergebnis, dass zwei Teilflächen in der Größe von rund 20 Hektar zum Gewerbegebiet entwickelt werden können und weitere drei Hektar zur Entwicklung eines Mischgebietes genutzt werden dürfen. Diese Flächen wurden im Vergleich als weniger werthaltig mit Blick auf ihre Ökologie bewertet. Kein eindeutiges Meinungsbild ergab sich bisher in der Frage zum Umgang mit den verbleibenden 13 Hektar. Oberbürgermeister Herrera Torrez erklärte im Anschluss, dass er weiterhin zuversichtlich bleibe, dass auch hier ein Kompromiss zwischen den Interessen von Umwelt und Wirtschaft gefunden werden kann.
Wenngleich nach dem Runden Tisch noch nicht alle Fragen geklärt sind, war der Oberbürgermeister am Ende „nicht unzufrieden“, zumal in vielen Punkten eine hohe Übereinstimmung erzielt wurde. Auch Moderator Wolfram Dreier befand, man sei „auf einem sehr, sehr guten Weg. Es ist ein hohes Gut, wie Sie miteinander umgegangen sind“. Die Arbeit des Runden Tisches zu diesem Thema ist damit beendet. Im September soll der Gemeinderat nun beraten, kündigte Herrera Torrez an. Er bedankte sich bei allen Teilnehmern für die aufgewandte Zeit und Energie. „Es war für uns alle eine Herausforderung.“
Abschließend sagte OB Markus Herrera Torrez, „die Entwicklung des Gewerbegebietes Reinhardshof wird sich durch die Ergebnisse des Runden Tisches gegenüber den alten Plänen deutlich verändern. Das steht fest“.
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Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016