
50 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt (Zahlen 19./20. Dezember) – Land weitet Unterstützung von Unternehmen aus
Im Main-Tauber-Kreis wurden am Wochenende insgesamt 50 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon 40 am Samstag, 19. Dezember, und 10 am Sonntag, 20. Dezember. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von elf Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises. Es handelt sich in mindestens 28 Fällen um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen. 47 neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, drei Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 1951.
Mittlerweile sind 14 weitere und damit insgesamt 1615 Personen wieder genesen. Derzeit sind 316 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 15, Assamstadt: 29 (+6), Bad Mergentheim: 53 (+4), Boxberg: 40 (+6), Creglingen: 4 (+1), Freudenberg: 5, Großrinderfeld: 3 (+1), Grünsfeld: 5 (+1), Igersheim: 4, Königheim: 5 (+1), Külsheim: 14 (+5), Lauda-Königshofen: 28 (+10), Niederstetten: 3, Tauberbischofsheim: 24, Weikersheim: 7 (+1), Werbach: 7, Wertheim: 68 (+14) und Wittighausen: 2.
Sieben-Tage-Inzidenz bei 181,3
Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Sonntag, 20. Dezember, bei einem neuen Höchstwert von 181,3. Eine Woche zuvor, am Sonntag, 13. Dezember, lag er deutlich niedriger bei 116,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz beschreibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen (13. bis 19. Dezember) je 100.000 Einwohner, berechnet durch das Gesundheitsamt anhand der tagesaktuellen Fallzahlen.
„Start-up BW Pro-Tect“ wird verlängert und aufgestockt
Das Landeskabinett hat beschlossen, weitere Hilfsprogramme zur Unterstützung von Unternehmen, Einzelhandel, Start-ups und Soloselbstständigen in der Corona-Krise zu verlängern und auszuweiten. Damit können einige Landeshilfen – analog zu den Bundeshilfen – auch über 2020 hinaus bis Juni 2021 beantragt werden.
Das Hilfsprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ für krisengeschüttelte Start-ups wird bis 30. Juni 2021 verlängert und um fünf Millionen Euro aufgestockt. Damit stehen für das Programm insgesamt 30 Millionen Euro an Landesmitteln bereit. Start-ups werden durch die Corona-Pandemie noch stärker als andere Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht, denn sie sind besonders häufig auf Fremdkapital angewiesen. Die Investoren sind in der Krise jedoch zurückhaltender geworden, Finanzierungsrunden bleiben aus. Der Schritt vom Prototyp zum Markteintritt bedeutet für viele gute Geschäftsideen oftmals schon unter normalen Umständen das Ende. Bedingt durch die Pandemie verschärft sich die Situation. Das Programm setzt hier an, um Liquiditätsengpässe bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken. Es ist das Ziel der Landesregierung, innovative Gründungsvorhaben mit Wachstumspotenzial in der Corona-Krise zu erhalten. Seit dem operativen Start von „Start-up BW Pro-Tect“ Ende Juni 2020 konnten rund 75 Start-ups eine Unterstützung in Höhe von rund zwölf Millionen Euro aus Landesmitteln und rund drei Millionen Euro von privaten Co-Investoren erhalten. Weitere 25 Start-ups befinden sich im Auswahlprozess.
Auch die Krisenberatung Corona wird verlängert
Auch die Krisenberatung Corona wird bis 30. Juni 2021 verlängert und um weitere 1,8 Millionen Euro aufgestockt. Kleine und mittlere Unternehmen, Soloselbständige und Angehörige der Freien Berufe benötigen weiterhin Unterstützung bei der Bewältigung der Krise. Dies wird laut Wirtschaftsministerium anhand der hohen Resonanz auf das Programm deutlich. Die Betroffenen leiden durch massive Einbrüche bei den Umsätzen, wegfallende Aufträge oder die nicht rechtzeitige Lieferung von Vorprodukten. Das Ergebnis sind Liquiditätsprobleme bis hin zu drohenden Insolvenzen. Daher wird den Betrieben und Selbstständigen über den Dezember hinaus Hilfestellung dabei gegeben, ihre unternehmerische Lage zu bewerten, die nächsten Schritte zu planen und Möglichkeiten der Liquiditätssicherung auszuloten. Neben personenbezogenen Dienstleistern und Soloselbständigen, die das Programm überwiegend in Anspruch nehmen, ist auch eine verstärkte Nachfrage aus dem produzierenden Gewerbe und den unternehmensnahen Dienstleistungen zu verzeichnen. Häufig sind es kleine Betriebe und Selbstständige, die sich an die Beratungsdienste wenden.
Die Krisenberatung Corona wird von den Beratungsdiensten RKW Baden-Württemberg, Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand (BWHM) und DEHOGA Beratung und Unternehmensberatung Handel (UBH) durchgeführt. Pro Betrieb können bis zu vier kostenlose Beratungstage in Anspruch genommen werden. Bisher standen bis zum Jahresende Mittel in Höhe von 4,49 Millionen Euro zur Verfügung. Von dem beauftragten Gesamtkontingent von 4600 Tagewerken wurden bis Mitte November bereits mehr als 3300 Tagewerke in Anspruch genommen.
„Liquiditätskredit Plus“ wird verlängert
Das Kabinett hat zudem der Verlängerung des „Liquiditätskredit Plus“ bis zum 30. Juni 2021 zugestimmt. Wirtschaftsministerium und L-Bank bieten somit über die Jahreswende hinaus ihren Liquiditätskredit mit zusätzlichem Tilgungszuschuss an. Damit wird an sich gesunden Unternehmen mit einem Kapitalzuschuss unter die Arme gegriffen und gezielt das Eigenkapital gestärkt. Die Unternehmen sollen ihre Organisations- und Personalstruktur während des Corona-bedingten Umsatzrückgangs aufrechterhalten und nach der Krise rasch wieder wie gewohnt agieren können. Beim „Liquiditätskredit Plus“ ergänzt die L-Bank den bestehenden Liquiditätskredit von bis zu fünf Millionen Euro um einen Tilgungszuschuss mit Eigenkapitalcharakter von zehn Prozent. Der maximale Tilgungszuschuss liegt bei 300.000 Euro. Um den Liquiditätskredit Plus beantragen zu können, müssen Unternehmen unter anderem über ein grundsätzlich tragfähiges Geschäftsmodell verfügen und einen prognostizierten, krisenbedingten Umsatzrückgang von 15 Prozent im Jahr 2020 bzw. 2021 aufweisen.
Ausführliche Informationen über Hilfen für Unternehmen in der Corona-Pandemie hat das Landratsamt unter www.main-tauber-kreis.de/corona-hilfen zusammengestellt. Über die Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger wird unter www.main-tauber-kreis.de/corona-unterstuetzung umfassend informiert.