Main-Tauber-Kreis/Wertheim: 8 Coronavirus-Infektionen – 1 Todesfall – Rückblick auf ein Jahr Corona – Inzidenz 60,4 – Stand 04.03.2021

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Tägliche Lagebesprechung im Landratsamt: Per Videoübertragung ist das Gesundheitsamt zugeschaltet.

Acht neue Fälle einer Coronavirus-Infektion (Zahlen 4. März) – Rückblick auf ein Jahr Corona im Main-Tauber-Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Donnerstag, 4. März, acht neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von vier Städten und Gemeinden. Es handelt sich in allen acht Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Die Betroffenen befinden sich in häuslicher Isolation. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 3269.

Weiterer Todesfall

Das Gesundheitsamt hat am Donnerstag, 4. März, einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine Frau im Alter von über 90 Jahren, die in einem Pflegeheim lebte. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 68 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 48 im Jahr 2021. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen“, erklärt Landrat Reinhard Frank.

Weitere Virus-Mutationen nachgewiesen

Bei drei weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde die britische Variante des Coronavirus (B.1.1.7) durch nachträgliche Typisierung der Laborprobe nachgewiesen. Damit wurde nunmehr bei insgesamt 46 Fällen im Landkreis eine Virusmutation festgestellt. Es erfolgte, soweit notwendig, eine Verlängerung der Quarantänezeit. Dies betrifft auch etwaige Kontaktpersonen und deren Haushaltsangehörige.

Mittlerweile sind 19 weitere Personen, und damit insgesamt 3084 Personen wieder genesen. Derzeit sind 117 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 0, Assamstadt: 1, Bad Mergentheim: 12, Boxberg: 3, Creglingen: 18, Freudenberg: 22 (+3), Großrinderfeld: 2, Grünsfeld: 1, Igersheim: 2, Königheim: 0, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 10 (+1), Niederstetten: 17, Tauberbischofsheim: 10 (+1), Weikersheim: 3, Werbach: 2, Wertheim: 14 (+3) und Wittighausen: 0.

Sieben-Tage-Inzidenz bei 60,4

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Donnerstag, 4. März, bei 60,4. Eine Woche zuvor, am Donnerstag, 26. Februar, stand der Wert bei 54,4. Die Sieben-Tage-Inzidenz beschreibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen (25. Februar bis 3. März) je 100.000 Einwohner, berechnet durch das Gesundheitsamt anhand der tagesaktuellen Fallzahlen.

Aktive Fälle von Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 4. März, 13.30 Uhr)

Seit einem Jahr Corona im Main-Tauber-Kreis

Seit einem Jahr leben die Menschen nun auch im Main-Tauber-Kreis mit dem Coronavirus – nachfolgend ein Rückblick, was in dieser Zeit geschehen ist und welche Herausforderungen das Landratsamt, speziell das Gesundheitsamt, gemeistert hat.

Am 4. März 2020 wurde der erste Fall einer Coronavirus-Infektion im Main-Tauber-Kreis gemeldet. 365 Tage später ist die Zahl der bestätigten Infektionen auf 3.269 angewachsen. 3.084 infizierte Personen sind seither wieder genesen, 68 Personen leider im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Gewaltige Aufgabe Kontaktpersonenmanagement

Im Gesundheitsamt hatte man sich schon einige Tage vor dem ersten Corona-Fall auf das drohende Szenario eingerichtet. So hatten beispielsweise Abstimmungsgespräche mit den Krankenhäusern und dem Rettungsdienst stattgefunden, auch wurde ein Bürgertelefon für Fragen aus der Bevölkerung eingerichtet.

Als am 4. März 2020 dann der erste Fall einer Coronavirus-Infektion im Main-Tauber-Kreis gemeldet wurde, begann für das Gesundheitsamt die gewaltige Aufgabe des Kontaktpersonenmanagements, die bis heute – noch erweitert durch seit Jahresbeginn auftretende Virusmutationen – konsequent und effektiv weiterverfolgt wird. Dies lässt sich in Zahlen ausdrücken: Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden bis heute knapp 11.500 Personen im Main-Tauber-Kreis in häusliche Quarantäne verfügt, um das Virus an einer stärkeren Ausbreitung zu hindern. Darüber hinaus wurden bislang rund 12.000 Corona-Tests im Abstrichzentrum in Bad Mergentheim, welches zeitweise in Tauberbischofsheim untergebracht war, durchgeführt. Hinzu kommen viele tausend Tests, die in Krankenhäusern und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten vorgenommen wurden.

Das Kernteam des Gesundheitsamtes wurde von Beginn an durch Personal aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung, durch Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes und durch kurzfristig gewonnene, befristet beschäftigte Kräfte verstärkt. Ab Oktober 2020 kamen außerdem Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr hinzu. Mit Beginn der zweiten Welle wurden zudem zahlreiche studentische Hilfskräfte zur Unterstützung eingestellt, Arbeitsabläufe wurden weiter optimiert. Derzeit arbeiten im Gesundheitsamt insgesamt rund 70 Personen an sieben Tagen in der Woche daran, das Infektionsgeschehen im Zaum zu halten.

Arbeitsstab Corona koordiniert die Arbeit des Gesundheitsamtes

Die aufwendige Kontaktpersonenermittlung ist in der Pandemie eine der Kernaufgaben des Gesundheitsamtes.

Der ebenfalls vor einem Jahr eingesetzte Arbeitsstab Corona im Landratsamt unter Leitung des Ersten Landesbeamten Christoph Schauder sowie der Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug koordiniert die tägliche Arbeit des Gesundheitsamtes und konnte, in enger Abstimmung mit den 18 Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises, zur Eindämmung und Verlangsamung des Infektionsgeschehens wirksam beitragen. So wurden anfangs betroffene Schulen rein vorsorglich geschlossen, später immer wieder einzelne Schulklassen und Kindergartengruppen in Quarantäne verfügt. Für zwei Reha-Kliniken in Bad Mergentheim wurde Quarantäne angeordnet und ein strukturiertes Entlassmanagement organisiert. Alten- und Pflegeheimen sowie weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen galt und gilt stets besonderes Augenmerk, um mit wirksamen Maßnahmen auf Infektionsausbrüche schnell zu reagieren.

Neue Dynamik durch zweite Welle

Nachdem das Infektionsgeschehen im Juni 2020 fast zum Stillstand gekommen war, ergab sich Mitte Juli ein größeres Ausbruchsgeschehen im Raum Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen, das auf Rückkehrer von einer Familienfeier im benachbarten Ausland zurückzuführen war. Es konnte durch die konsequente Anordnung von Quarantänen und großflächige Testungen zeitnah zum Stillstand gebracht werden. In dieser Phase sorgte ein Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz des Main-Tauber-Kreises auf 28 noch landesweit für Aufsehen – ein Wert, der heute ein Wunschziel wäre.

Eine ganz neue Dynamik erhielt die Pandemiebekämpfung mit Beginn der zweiten Welle, die seit Anfang Oktober auch über den Main-Tauber-Kreis rollt. In Bad Mergentheim und Umgebung entwickelte sich ein massives Infektionsgeschehen. War dieses zunächst auf Cluster in Schulen und ein Internat eingrenzbar, entwickelte sich bis heute – wie überall in Deutschland – schnell ein diffuses Bild. Es ist gekennzeichnet durch zahllose kleine Infektionsherde in allen Teilen des Landkreises.

Einen deutlichen Anstieg gab es bedauerlicherweise bei der Zahl der Verstorbenen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Allein 48 der insgesamt bestätigten Todesfälle im Landkreis wurden in den ersten 63 Tagen des Jahres 2021 gemeldet.

Die Rasanz der Entwicklung der Infektionen wird durch einen Blick in die Statistik unterstrichen: Wurden im November 2020 im Main-Tauber-Kreis 535 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, waren es im Dezember 847 und hier bis zu 80 an einem einzigen Tag. Erst ab der letzten Januarwoche des neuen Jahres flaute das Infektionsgeschehen wieder ab und steht seither auf einem Plateau von durchschnittlich 70 bis 80 Infektionen pro Woche.

Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis erreichte am 6. Januar 2021 fast die Marke von 170 und damit seinen Höchststand. In den vergangenen Wochen ist er zeitweise zwar unter die 40er-Marke gefallen, verzeichnet seit einigen Tagen allerdings wieder einen Anstieg. „All diese Zahlen zeigen, dass die Gefahr real ist. Die Entwicklung der Infektionszahlen ist weiterhin dynamisch. Im Main-Tauber-Kreis werden zurzeit zahlreiche Testungen durchgeführt, weshalb die Infektionszahlen in den kommenden Tagen weiter steigen könnten. Von Entwarnung kann deshalb noch keine Rede sein“, betont Erster Landesbeamter Christoph Schauder. Zumal mittlerweile auch im Main-Tauber-Kreis vermehrt besorgniserregende Mutationen des Virus bei Typisierungen positiver Befunde entdeckt werden. Vorherrschend ist die britische Variante B.1.1.7 in bisher 45 Fällen. In einem Fall wurde die südafrikanische Variante B.1.351 nachgewiesen.

Es bleibt ein Marathonlauf

Auch Landrat Reinhard Frank weiß um die enormen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemiebekämpfung und ist voll des Lobes: „Das Landratsamt ist eben keine gesichtslose Behörde, sondern voll von motivierten Mitarbeitenden, die seit Monaten ein großes Pensum abspulen. Wir alle haben Familie und viele von uns nehmen wegen Corona Entbehrungen, großen Stress und zahlreiche Überstunden in Kauf. Ich bedanke mich bei allen ganz herzlich für ihr Engagement in diesem besonderen Jahr. Mein Dank geht deshalb auch an alle Organisationen, Krankenhäuser, Reha- und Pflegeeinrichtungen, Rettungsorganisationen, die Polizei sowie die 18 Städte und Gemeinden unseres Landkreises, die alle vorbildlich mit unserem Landratsamt zur Bewältigung dieser Krise zusammenarbeiten.“ Des Weiteren stellt er fest: „Der Kampf gegen das Virus bleibt ein Marathonlauf“ und appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, die Corona-Regeln jederzeit einzuhalten: „Insbesondere muss auf Abstand, Hygiene und Maske geachtet werden“, so der Landrat.

Quelle: Main-Tauber-Kreis.de

 

Quelle Rki/Arcgis:

Main-Tauber-Kreis/Wertheim: 27 Coronavirus-Infektionen – 1 Todesfall – Inzidenz 63,4 – Stand 04.03.2021

 

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