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- Die COP26 muss die Weichen Richtung 1,5-Grad-Pfad stellen. Insbesondere die großen Emittenten müssen ihre Klimaziele erhöhen und entschlossen umsetzen.
- Es ist höchste Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihre Zusage zur Klimafinanzierung einlöst und jährlich 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellt – das ist eine Frage der globalen Klimagerechtigkeit.
- Die Initiative der britischen COP-Präsidentschaft für einen Kohleausstieg in Industrieländern bis 2030 sowie für ein Verbrenner-Aus bis 2035 begrüßen wir sehr.
Die COP26 gilt als die wichtigste Klimakonferenz seit dem historischen Durchbruch in Paris 2015. Zum ersten Mal waren alle Staaten aufgerufen, ihre nationalen Klimaziele (NDCs: nationally determined contributions) zu erhöhen.
Klimaziele noch nicht in Sicht
Trotz einiger neuer Zusagen ist die Weltgemeinschaft aber immer noch weit entfernt vom 1,5-Grad-Pfad. Vielmehr steuern wir mit den bislang vorgelegten Klimazielen auf eine Erwärmung um 2,7 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts zu. Die COP26 ist auch deshalb so wichtig, weil sich das Zeitfenster für Maßnahmen, die uns auf den 1,5-Grad-Pfad führen, schließt: Der Weltklimarat IPCC kommt in seinem im August 2021 veröffentlichten Bericht zu dem Schluss, dass wir 1,5 Grad ohne zusätzliche Anstrengungen bereits Anfang der 2030er Jahre reißen werden.
Auch die EU und Deutschland sind noch nicht auf Paris-Kurs. Um gemeinsam auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen, wollen wir Grüne im Bundestag die internationale Klimakooperation stärken und die Klimakrise auch in der Außenpolitik zur Priorität zu machen. Mit nachhaltigen und menschenrechtskonformen Klima- und Entwicklungspartnerschaften, insbesondere mit Ländern des Globalen Südens, wollen wir Klimaneutralität und Anpassung global voranbringen.
Gemeinsam auf den 1,5-Grad-Pfad
Klimafinanzierung ist das zweite große Thema der COP26. Die Gebergemeinschaft hat ihr 2009 in Kopenhagen gemachtes Versprechen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung zu mobilisieren, noch immer nicht eingelöst. Sie hat damit auch das Vertrauen der Länder des Globalen Südens strapaziert. Nach Angaben der OECD klafft immer noch eine Lücke von rund 20 Milliarden US-Dollar. Diese Lücke muss auf der COP26 geschlossen werden. Ebenso dringlich ist, dass die internationale Gemeinschaft mit der Klimakrise zusammenhängende Schäden und Verluste („Loss and Damage“) stärker in den Fokus der COP26 rückt und konkrete Finanzzusagen insbesondere für die besonders verletzlichen Staaten beschließt.
Verhandelt werden außerdem die noch offenen Punkte des sog. „Regelbuchs von Paris“ zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Dabei geht es vor allem um die Regeln für einen internationalen Kohlenstoff-Markt, mit dem die Möglichkeit geschaffen werden soll, Klimaprojekte im Ausland zu finanzieren und die dadurch erzielten Emissionsminderungen auf die eigenen Klimaziele anzurechnen. Hier wird es darauf ankommen, ambitionierte soziale, ökologische und menschenrechtsbasierte Standards zu vereinbaren und Doppelzählungen auszuschließen.
Außerhalb der eigentlichen Verhandlungsagenda hat die britische COP-Präsidentschaft eigene thematische Prioritäten gesetzt. Großbritannien wirbt für Industrieländer für einen Kohleausstieg bis 2030 sowie Neuzulassungen nur noch von Null-Emissions-Autos ab 2035. Im Rest der Welt sollen diese beiden Ziele bis 2040 erreicht werden – Forderungen, die wir sehr begrüßen. Eine weitere von Großbritannien gestartete Initiative zielt darauf, die Abholzung von Wäldern bis 2030 zu stoppen und den Trend umzukehren.
Original Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen
Bilder Quelle: Pixabay / Copyright Bündnis90/Die Grünen
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