Dormagen: Würgeschlangen in leerstehender Wohnung entdeckt – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Verbot gefährlicher Reptilien von künftiger Bundesregierung

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Dormagen / Stuttgart, 10. November 2021 – Städtische Mitarbeitende entdeckten gestern zwei Würgeschlangen in einer leerstehenden Wohnung in Dormagen. Die beiden Madagaskarboas wurden offenbar von den ehemaligen Haltern beim Auszug in der Wohnung zurückgelassen. Immer wieder kommt es deutschlandweit zu ähnlichen Fällen, bei denen exotische und gefährliche Tiere entkommen oder in Wohnungen zufällig gefunden werden. Da das Zurücklassen und Aussetzen von Tieren eine Straftat ist, erstattet die Tierschutzorganisation PETA nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und fordert die kommende Bundesregierung auf, in einem ersten Schritt zumindest als gefährlich eingestufte exotische Tiere in der Heimtierhaltung bundesweit zu verbieten. Damit würde der Flickenteppich an Regulierungen in den einzelnen Bundesländern gelöst werden. Derzeit sind in neun von 16 Bundesländern bestimmte gefährliche oder giftige Tierarten durch unterschiedliche Landesregelungen verboten.

„In Deutschland herrscht derzeit ein unkontrollierter Handel mit exotischen Tieren, die riesige Probleme beim Tier- und Gesundheitsschutz mit sich bringen. In den meisten Bundesländern ist sogar die Haltung von Krokodilen, Klapperschlangen oder Löwen legal möglich. Dieser Vorfall macht einmal mehr deutlich, dass das Gifttiergesetz, welches am 01. Januar 2021 in Nordrhein-Westfalen in Kraft getreten ist, bei weitem nicht ausreicht. Noch immer werden auch in NRW zahlreiche gefährliche Tiere in Privatwohnungen gehalten“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl die anspruchsvollen Tiere in Wohnzimmern nicht tiergerecht gehalten werden können, sind auf Tierbörsen, im Zoohandel und im Internet unzählige von ihnen frei verkäuflich.“

PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten
Die Tierschutzorganisation kritisiert, dass der Kauf von Würgeschlangen sowie anderen gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen möglich ist. In der Folge brechen jedes Jahr tausende exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Laien einfach ausgesetzt. Die Tierrechtsorganisation setzt sich daher für ein grundsätzliches Verbot von exotischen Tieren in Privathand ein und weist darauf hin, dass der Handel mit Reptilien und Amphibien auch den Tod unzähliger Tiere bedeutet: Viele der empfindlichen Exoten sterben bereits, bevor sie überhaupt in den Verkauf kommen. Verlustraten von 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich [1]. Bei einem erheblichen Teil der auf Terraristikbörsen und im Handel angebotenen Wildtiere handelt es sich um Naturentnahmen. Im Auftrag profitorientierter Händler und Händlerinnen sowie gedankenloser Menschen, die die Tiere kaufen, werden die letzten artenreichen Naturgebiete regelrecht geplündert. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten [2].
 
Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten; geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her [3].

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

[1] Toland, Elaine/Warwick, Clifford/ Arena, Phillip (2012): Pet Hate, in: The Biologist, Vol. 59 No. 3.

[2] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.

[3] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.

Weitere Informationen:
Reptilienhandel.PETA.de

PETA.de/Whistleblower

PETA.de/Tierqual

PETA.de/Reptilienchronik

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

Quelle : PETA.de

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