Pressemitteilung Nr. 457/2021 vom 12.12.2021
Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel, informiert:
Nach dreiwöchiger intensiver Vorbereitung fand am 12. Dezember 2021 eine der aufwändigsten Evakuierungsaktionen in der jüngeren Berliner Geschichte einen erfolgreichen Abschluss. Während der Entschärfung der am 19. November auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mussten rund 15.000 Menschen innerhalb weniger Stunden aus der Gefahrenzone gebracht werden. Polizei, Feuerwehr, DRK, Johanniter Unfall-Hilfe und die Bezirksämter Mitte und Reinickendorf koordinierten die Maßnahmen gemeinsam.
Eine der größten Herausforderungen war die hohe Zahl pflegebedürftiger und gebrechlicher Menschen, sowie die Unterbringung von 100 Menschen, die akut an Covid-19 erkrankt waren. Dies führte dazu, dass die Entschärfung der Bombe erst zehn Stunden nach Beginn der Evakuierung starten konnte.
Rund 800 Menschen, die nicht bei Freunden oder Angehörigen unterkamen, wurden im Mercure Hotel in Moabit auf unterschiedlichen Etagen untergebracht. Etwa 100 freiwillige Helferinnen und Helfern des DRK und des Bezirksamtes Mitte kümmerten sich seit 6 Uhr morgens um deren Wohlergehen.
Auch telefonisch stand das Bezirksamt Mitte seit dem frühen Morgen unter der am 8. Dezember eingerichteten Hotline für Fragen zur Verfügung. Mehrere Hundert Anfragen hat die Hotline in den vergangenen Tagen beantwortet.
Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel: „Wir sind stolz, gemeinsam mit unseren Partnern, diese große Herausforderung gemeistert zu haben. Mein besonderer Dank gilt den Betroffenen, die äußerst diszipliniert und geduldig waren. Die vielen positiven Rückmeldungen der Menschen, die darauf gewartet haben, wieder nach Hause zu dürfen, haben mich sehr berührt. Von ‚Alle Marzipankartoffeln dieser Welt für Sie‘ über ‚Sie sind so nett, Sie nehme ich gleich mit‘ bis zu ‚Dank Ihnen habe ich alte Freundinnen wiedergetroffen und musste den Advent nicht alleine verbringen‘ war alles dabei. Auch wenn wir hoffen, dass der nächste Bombenfund möglichst lange auf sich warten lässt, werden wir die heute gemachten Erkenntnisse auswerten, um die Belastung für die Menschen in solchen Situationen künftig noch weiter zu reduzieren.“
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de
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