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Grafenwiesen / Stuttgart, 17. Dezember 2021 – PETA wurde Bildmaterial zugespielt, das zeigt, wie Teilnehmende eines Falkner-Vorbereitungskurses des Greifvogelparks Grafenwiesen im September 2021 ein sogenanntes Masthuhn misshandelten. Sie fixierten den Vogel in Rückenlage, wodurch seine überzüchtete Brust vermutlich auf die Lunge drückte und er unter starker Atemnot litt. Mit „Ledergeschüh“ wurden dem Huhn die Beine gefesselt und durch eine „Falknerhaube“ die Sicht genommen. Die Tierrechtsorganisation hat nun bei der Staatsanwaltschaft Regensburg Strafanzeige gegen einen Ausbilder und alle verantwortlichen Angestellten des Greifvogelparks erstattet.
„Durch die falknerischen Praktiken werden Greifvögel zu Waffen degradiert, nahezu lebenslang eingesperrt oder an Riemen festgebunden und durch Nahrungsentzug zur Jagd gezwungen. Auch vor dem Missbrauch anderer Lebewesen scheinen Falknerinnen und Falkner nicht zurückzuschrecken. Das Huhn muss unfassbare Todesangst gehabt haben“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA. „Für die Verantwortlichen müssen Konsequenzen folgen. Außerdem bitten wir alle Menschen, anstelle solcher Parks tierfreundliche Einrichtungen zu besuchen.“
PETA fordert generelles Verbot der Falknerei
In der „falknerischen Anbindehaltung“ sind Greifvögel und Eulen in ihrem natürlichen Flugverhalten erheblich eingeschränkt. Nach PETAs Auffassung verstößt diese Haltungsform grundsätzlich gegen das Tierschutzgesetz. Denn demnach muss ein Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend ernährt, gepflegt und verhaltensgerecht untergebracht werden. Gemäß den in Deutschland geltenden Richtlinien ist die Haltungsform zwar noch immer zulässig, wenn die Tiere jeden zweiten Tag kurz fliegen dürfen. [1] Doch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft plant bereits eine Überarbeitung der veralteten Haltungsrichtlinien von 1995. PETA fordert, die Falknerei und die damit verbundene Anbindehaltung vollständig zu untersagen.
Falken, Adler und Uhus werden in Gefangenschaft oftmals bereits als Jungtiere auf den Menschen fehlgeprägt, um sie bei Schauflügen einsetzen zu können. Sie werden meist unter Nahrungsentzug abgerichtet, abhängig und gefügig gemacht, sodass sie immer wieder zum Falkner zurückkehren. PETA weist darauf hin, dass Falknereien und Greifvogelparks auch keinesfalls einen Bildungsauftrag erfüllen: Denn in Ketten gelegte oder in Volieren eingesperrte Vögel spiegeln kein realistisches Bild der Tierwelt wider. Heimische Wildvögel lassen sich auch in freier Natur beobachten.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (1995): Mindestanforderungen an die Haltung von Greifvögeln und Eulen. Online abrufbar unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Tiere/Tierschutz/Gutachten-Leitlinien/HaltungGreifvoegel.pdf?__blob=publicationFile&v=2. (15.?12.?2021).
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Falknerei
PETA.de/Neuigkeiten/Anbindehaltung-Greifvögel
PETA.de/Themen/Greifvogelparks
Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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