PETA erstattet Strafanzeige gegen Bos Food GmbH: Handel mit Stopfleber ist Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung

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Düsseldorf / Stuttgart, 27. Januar 2022 – Profite mit verbotenen Tierqualprodukten: PETA hat in der vergangenen Woche Strafanzeige gegen den Geschäftsführer des Lebensmittelgroßhändlers Bos Food GmbH bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erstattet. Der rechtliche Hintergrund: Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung laut Paragraf 17 Tierschutzgesetz in Verbindung mit den Vorschriften des Strafgesetzbuches. Die Bos Food GmbH bietet Foie gras zum Verkauf an. In Deutschland ist die Produktion von Stopfleber verboten, die Firma führt das Tierqualprodukt daher aus dem Ausland ein. Hierin ist nach Einschätzung der Tierrechtsorganisation ein strafrechtlich relevantes Verhalten zu sehen.

„Stopfleber ist die kranke Leber eines gefolterten Vogels“, so Biologin und PETA-Fachreferentin Dr. Tanja Breining. „Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung ist jedoch strafbar – und zwar auch dann, wenn die Enten und Gänse im Ausland gequält und getötet wurden.

Die Einordnung als strafbare Beihilfe setzt nicht voraus, dass die Haupttat in dem Land, in dem sie begangen wurde – etwa in Frankreich – strafbar ist: Vielmehr ist es ausreichend, dass die Handlung des Haupttäters, also des Gänse- bzw. Entenmästers, gegen ein deutsches Strafgesetz verstößt. Dies ist der Fall, da sich laut Tierschutzgesetz strafbar macht, wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt. Die Zwangsmast von Enten und Gänsen zum Zwecke der Stopfleberproduktion erfüllt diese Voraussetzungen. PETA hat die Bos Food GmbH bereits vor einigen Jahren angeschrieben und über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Foie gras einhergeht, informiert. Das Unternehmen hat bislang nicht darauf reagiert.

Hintergrundinformationen

Für die „Produktion“ von Foie gras werden überwiegend männliche Gänse und Enten „gemästet“, weil die Leber der weiblichen Tiere nicht die gewünschte Größe hat und zu viel Nervengewebe enthält. Allein in Frankreich werden daher in jedem Jahr mehr als 16 Millionen weibliche Küken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und getötet. Die männlichen Tiere werden mehrmals täglich durch ein Rohr, das ihnen gewaltsam in die Speiseröhre gestoßen wird, mit Getreidebrei „gestopft“. Dies lässt die Lebern der Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts anschwellen. Die Zwangsmast führt neben Verletzungen am Hals und in der Speiseröhre auch zu einer pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, sowie zu Atemnot, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und unter Schmerzen sterben.

Stopfleber ist vielerorts verboten

Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in vielen Ländern der EU verboten ist. Lediglich Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien produzieren Foie gras. Auch in Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien und der Türkei ist die Herstellung bereits untersagt; ab November 2022 wird sie das auch in New York City sein. Zahlreiche Restaurants haben Foie gras bereits ausgelistet. Auch in Frankreich gibt es auf offiziellen Empfängen der Städte Grenoble, Lyon, Straßburg und Villeurbanne keine Tierqualleber mehr zu essen, wie die Bürgermeister der Städte Ende 2021 auf Anfrage von PETA Frankreich öffentlich bestätigten.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Stopfleber

Pressekontakt:

Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

Quelle : PETA.de

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