Das Corona-Forum Zivilgesellschaft hat sein Abschlusspapier an die Landesregierung übergeben. Das Papier gibt wertvolle Hinweise zur gemeinsamen Krisenbewältigung von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Es zeigt, dass die Zivilgesellschaft in der Corona-Pandemie entscheidend dazu beigetragen hat, gesellschaftliches Leben und soziales Miteinander aufrecht zu erhalten.
Das Corona-Forum Zivilgesellschaft hat Barbara Bosch, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, ein Abschlusspapier zum Thema „Krisen gemeinsam gestalten“ (PDF) übergeben. Die Allianz für Beteiligung e.V. initiierte das Corona-Forum Zivilgesellschaft bestehend aus Vereinen, Verbänden und Stiftungen und führte es seit Dezember 2020 monatlich durch. Die zivilgesellschaftlichen Akteure aus dem Forum haben im Abschlusspapier ihre Erkenntnisse und Erfahrungen nach zwei Jahren Pandemie zusammengefasst und geben darin Hinweise zur gemeinsamen Krisenbewältigung von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Staatsrätin Barbara Bosch lobte die Arbeit des Corona-Forums Zivilgesellschaft bei der Übergabe des Berichts, die digital stattfand: „In solchen Krisen ist die Kreativität und der Erfindungsreichtum der Zivilgesellschaft gefragt, um wieder aus der Defensive zu kommen.“
Die Ergebnisse des Abschlusspapiers entstanden zwar mit Blick auf die Corona-Pandemie, beziehen sich aber ausdrücklich auf Krisen im Allgemeinen und erheben den Anspruch, auch dafür gültig zu sein. Sie richten sich an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Akteurinnen und Akteure in deren Umfeld. Zudem richtet sich das Papier an zivilgesellschaftliche Akteure selbst.
Zivilgesellschaft ist auch in zukünftigen Krisen unverzichtbar
Dr. Miriam Freudenberger von der Allianz für Beteiligung hielt fest: „Zivilgesellschaft im Sinne von Blaulichtorganisationen ist zur Krisenbewältigung nötig. Zivilgesellschaft hat aber auch das soziale und kreative Kapital, das unseren Alltag und das soziale Miteinander in der Krise aufrechterhalten und neu gestalten kann.“ In Krisen sei Zivilgesellschaft auch zukünftig unverzichtbar.
Das zentrale Ergebnis des Papiers ist, dass die Zivilgesellschaft in der Corona-Pandemie entscheidend dazu beigetragen habe, gesellschaftliches Leben und soziales Miteinander aufrecht zu erhalten, beispielsweise durch Nachbarschaftshilfe oder soziale Fürsorge durch Verbände. Die Krise habe laut Papier gezeigt, dass die Zivilgesellschaft kurzfristig in der Lage ist, weitreichende Unterstützung zu bieten und dafür Ressourcen vor Ort zu mobilisieren.
Laut dem Bericht könne die Zivilgesellschaft Hilfsangebote zur Bewältigung von Krisen zielgruppengerecht ausgestalten. Deshalb sei es wichtig, sie im Vorfeld politischer Entscheidungen zu hören und in die Beratungen einzubeziehen. Bestehende Strukturen sollten dafür stärker genutzt werden. Wo es sie nicht gebe, müsste man sie aufbauen. Im Papier wird der Wunsch geäußert, dass sich Politik, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam um digitale und analoge Krisen-Infrastruktur kümmern sollten.
Eingebettet in breiten Beteiligungsprozess zur Corona-Krise
Staatsrätin Barbara Bosch dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Corona-Forums Zivilgesellschaft: „Wir lernen alle aus der Corona-Krise und werden für zukünftige Pandemien besser gewappnet sein.“
Das Corona-Forum Zivilgesellschaft ist eingebettet in einen breiten Beteiligungsprozess des Landes Baden-Württemberg, der auch das Bürgerforum Corona des Staatsministeriums einschließt. Das Corona-Forum Zivilgesellschaft hat seit der konstituierenden Sitzung im Dezember 2020 zwölf Mal im monatlichen Turnus zu unterschiedlichen Themen getagt.
Bilder: Titel Symbolbilder Baden-Württemberg by Pixabay.com / Baden-Württemberg.de