Die Ausstellung „Spuren jüdischen Lebens“ zeigt vom 12. Mai 2022 bis 26. Juni 2022 das facettenreiche jüdische Leben im Bezirk bis 1933. Synagogen und jüdische Vereine gehörten einst zu Lichtenberg, hier fand reges religiöses und soziales Leben statt. 2.200 jüdische Einwohner:innen zählte der Stadtbezirk im Jahr 1933. Noch im gleichen Jahr begann mit der NS-Herrschaft die Ausgrenzung von Jüd:innen aus dem öffentlichen Leben. Einige konnten emigrieren, andere wurden in den Vernichtungslagern ermordet, wenige überlebten im Versteck. Die Sonderausstellung zeichnet das jüdische Leben anhand einzelner Biographien, entlang von Objekten und Dokumenten aus dem Archiv des Museums wie Urkunden, Briefen und Fotografien nach. Ergänzt wird die Schau durch Filmmaterial und Hörstationen. Die Sonderausstellung im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, ist dienstags bis freitags von 11.00-18.00 Uhr und an Sonntagen von 14.00-18.00 Uhr geöffnet. Der
Eintritt ist frei. Die Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 11. Mai 2022 um 18.00 Uhr.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Mit der Sonderausstellung erinnern wir an jüdisches Leben in Lichtenberg vor 1933. Der Holocaust zerstörte jüdisches Leben auch in Lichtenberg nahezu vollständig. Umso erfreulicher ist es, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland seit 1990 wieder wächst. Doch auch Hass und Antisemitismus nehmen wieder zu, auch in Lichtenberg. Umso wichtiger ist es zu zeigen, dass jüdisches Leben zur Geschichte und zur Gegenwart unseres Bezirks gehört.“
Die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Lichtenberg dauerte nur wenige Jahrzehnte. Sie begann noch vor 1900, als sich Lichtenberg und Boxhagen-Rummelsburg zu Gewerbe- und Produktionsstandorten entwickelten, eigene Rathäuser erbauten und zu Orten mit städtischem Gepräge wuchsen. Viele neue Anwohner:innen zog es hierher, unter ihnen auch Jüd:innen. Sie waren in allen Bereichen tätig. Jüdische Kaufleute und Geschäftsinhaber ließen sich in der Frankfurter Allee nieder, wie auch in der Berliner Straße in Hohenschönhausen. Andere zog es nach Karlshorst, das mit villenartiger Bebauung für eine eher gehobene Klientel errichtet wurde.
Begleitveranstaltungen zur Sonderausstellung:
Dienstag, 24. Mai und Donnerstag, 16. Juni 2022 jeweils 17.00 Uhr, Treffpunkt ist das Museum Lichtenberg
Kiezrundgang: Dagmar Poetzsch, Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke (Lichtenberg) / Arbeitskreis Stolpersteine, stellt jüdische Mitbürger*innen entlang der Stolpersteine und Gedenktafeln in Lichtenberg vor.
Mittwoch, 25. Mai 2022, 18.30 bis 19.30 Uhr
Vortrag: Dr. Daniela Fuchs stellt den deutschen Arzt jüdischer Herkunft Dr. Victor Aronstein (1896–1945) vor, der in Höhenschönhausen eine Praxis führte, bevor er diese aufgeben musste.
Donnerstag, 2. Juni, 18.30 Uhr
Filmpräsentation: „Hella Hirsch und ihre Freunde“ Ein Film von Barbara Kasper und Lothar Schuster mit einer Einführung der Kuratorin Dr. Margret Kampmeyer-Käding.
Sonntag, 12. Juni 2022, 16.00 Uhr
Führung: Die Kuratorin Dr. Margret Kampmeyer-Käding führt durch die Sonderausstellung.
Dienstag, 21. Juni 2022, 18:30 Uhr
„Antisemitismus und dessen Bekämpfung in der Gegenwart“: Gespräch mit André Wartmann, Antisemitismusbeauftragter / Bezirksamt Lichtenberg
Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Amt für Weiterbildung und Kultur
Fachbereich Museum und Geschichte
Fachbereichs- und Museumsleitung
Anna Maria Katz
Telefon: (030) 5779 7388 12
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