| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz
| Agrar- und Landentwicklung
Die neue, für Weinbau zuständige Ministerin Petra Berg hatte bei ihrem Besuch in Perl einen Scheck und gute Nachrichten für den Winzerverband im Gepäck: Die von den saarländischen Winzern eingesetzte umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung soll auch in Zukunft vom Land finanziell gefördert werden. „Die biologische Methode mithilfe von Duftstoffen, sogenannten Pheromonen, macht den Einsatz von Insektiziden entbehrlich.
Und wenn wir keine Insektizide einsetzen, schonen wir die Natur und vor allem unsere Nützlinge bis hin zur Biene. Für uns Grund genug, die Pheromon-Methode zu fördern. Inzwischen wenden nahezu alle saarländischen Winzerinnen und Winzer dieses biotechnische Verfahren an“, sagte die Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Sie überreichte dem Präsidenten des Winzerverbandes, Philip Hoffmann, einen Förderbescheid über 13.240 Euro.
Traditionell wurde der Traubenwickler vor der Einführung der Förderung im Jahr 2014 in der Region mit chemischen Mitteln bekämpft.
Ministerin Berg: „Ich sehe es als einen großen Meilenstein an, dass wir bei der biologischen Schädlingsbekämpfung im Weinberg grenzüberschreitend mit Luxemburg und Rheinland-Pfalz zusammenarbeiten. Das ist ein echtes Stück gelebtes Europa im Dreiländereck.“
Pheromone bringen das Liebesleben des Traubenwicklers ganz gehörig in Verwirrung. Wenn Männchen und Weibchen im Frühjahr zum munteren Hochzeitsflug bereit sind, machen ihnen die Winzer an der Obermosel mit einem biotechnischen Trick einen Strich durch die Liebes-Rechnung:
Der künstlich hergestellte Duftstoff Pheromon befindet sich in kleinen Kunststoff-Ampullen entlang der Rebzeilen und imitiert die sexuelle Duftsprache des paarungsbereiten Weibchens nach dem Prinzip Anlocken und Auffinden. Wenn sich nun künftig „Herr Traubenwickler“ an der Obermosel auf die Suche nach einem Weibchen macht, weht ihm aus allen Ecken und Enden des Weinbergs das Pheromon um die Nase. Die Folge: Die männlichen Kleinschmetterlinge finden ihre Geschlechtspartnerinnen nicht mehr und können sich nicht fortpflanzen.
Da die Anwendung von Pheromonen höhere Kosten verursacht als der Insektizid-Einsatz, wird sie seit 2014 im Saarland gefördert. Die Höhe der Beihilfe beläuft sich auf 110 Euro pro Hektar und Jahr.
Um den größtmöglichen Erfolg der Maßnahme zu erzielen, ist es notwendig, eine möglichst flächendeckende Einführung des Pheromon-Einsatzes auf den Weinbergflächen des gesamten Dreiländerecks an der saarländischen Obermosel beizubehalten.
Damit die gesamtflächige Wirkung erzielt wird, werden auch Flächen von Winzern aus Luxemburg und Rheinland-Pfalz, die im Saarland liegen, in die Förderung einbezogen. Die Abwicklung erfolgt über den saarländischen Winzerverband.
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Sabine Schorr
Pressesprecherin
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