Merzig / Stuttgart, 8. Juli 2022 – Der Online-Versandhändler „TerraNostra-Feinkost & Weinhandel“ hat Stopfleber – auch Foie gras genannt – im Sortiment. Für die Herstellung, die in Deutschland verboten ist, werden Gänse und Enten massiv gequält und gezielt krank gemacht. Sie werden mehrmals täglich mit einem Schlauch oder Rohr, das ihnen gewaltsam in die Speiseröhre eingeführt wird, mit fettreichem Getreidebrei „gestopft“. Daher hat PETA den Geschäftsführer im Juni und erneut im Juli angeschrieben und gebeten, das Tierqualprodukt aus dem Sortiment zu nehmen. Die Tierrechtsorganisation bittet den Feinkosthändler, stattdessen tierleidfreie Alternativen wie Joie Gras in das Sortiment aufzunehmen. Eine Reaktion blieb bisher aus.
„Enten und Gänse sind sensible und hochsoziale Vögel, die oft lebenslange Partnerschaften eingehen und sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern. Sie einzusperren und mehrmals täglich mit etwa einem Viertel ihres Körpergewichts zu mästen, um ihre kranke Leber zu essen, ist grausam“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Wir bitten den Versandhändler, das Tierqualprodukt auszulisten und sein Sortiment auf vegan umzustellen, denn die Nachfrage nach tierfreien Alternativen war noch nie so groß wie heute.“
Stopfleber bedeutet für Enten und Gänse ein unwürdiges Leben und einen qualvollen Tod
Für die „Produktion“ von Foie gras werden nur Erpel verwendet, weil die Leber der weiblichen Tiere zu klein ist und zu viel Nervengewebe enthält. Alleine in Frankreich werden jedes Jahr etwa 16 Millionen weibliche Küken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und lebend in den Schredder geworfen, vergast oder in einer Kiste entsorgt, in der sie verhungern oder zerquetscht werden. Durch die quälerische Mast schwillt die Leber der männlichen Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts an. Diese Zwangsmast führt neben der pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, auch zu Atemnot, Halsverletzungen, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und mit Schmerzen sterben.
Stopfleber vielerorts verboten
Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in vielen Ländern der EU verboten ist. Nur Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien produzieren noch Stopfleber. Auch in Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien, in der Türkei und ab Oktober 2022 auch in New York City ist die Produktion verboten. In zahlreichen Hotels, Restaurants, im Online-Handel und in Markthallen in Deutschland wird Foie gras außerdem bereits ausgelistet. Auch das renommierte Londoner Kaufhaus „Fortnum & Mason“ strich Foie gras im Februar 2021 aus dem Sortiment.
Prominente Unterstützung bei Aufklärungskampagnen zu Stopfleber
Zahlreiche Prominente unterstützen PETAs Kampagnen gegen Stopfleber, beispielsweise Gastronomie-Expertin Eva Miriam Gerstner, Oscarpreisträgerin Kate Winslet, PR-Managerin Alexandra von Rehlingen, Model Tamara Ecclestone und Bestsellerautorin Charlotte Link. Auch dem 2017 verstorbenen Sir Roger Moore lag das Leid der Tiere sehr am Herzen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Stopfleber
PETA.de/Rezepte/Foie-gras-Rezept
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
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