[ad_1]
Insheim / Stuttgart, 31. Oktober 2022 – Mehreren Medienberichten zufolge entkam in der Nacht zum Samstag eine rund zwei Meter lange Boa constrictor aus einer Wohnung im pfälzischen Insheim. Die vom Halter alarmierte Polizei gab an, dass die Schlange durch die Terrassentür entkommen sei und warnte davor, das potenziell gefährliche Tier eigenhändig einzufangen. Eine noch in der gleichen Nacht gestartete Suchaktion blieb vorerst erfolglos. Der Halter fand die Schlange erst am Sonntagnachmittag im eigenen Garten und setzte sie zurück ins Terrarium. Anlässlich dieses Vorfalls fordert die Tierschutzorganisation PETA die Haltung von exotischen und gefährlichen Tieren in Privathand endlich zu verbieten.
„Der legale und illegale Handel und die Haltung von gefährlichen, exotischen Tieren floriert deutschlandweit weiterhin auf einem Höchstmaß. In vielen Fällen sind die Halter nach kurzer Zeit überfordert, die Exoten büxen aus, die Halter selbst setzen die Tiere aus oder geben sie in den ohnehin bereits überfüllten Auffangstationen und Tierheimen ab. Dieser und viele weitere Fälle zeigen einen dringenden Handlungsbedarf“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl die anspruchsvollen Tiere in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können, sind im Internet etliche von ihnen frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier setzen wir uns für ein generelles Haltungs- und Verkaufsverbot exotischer Tiere ein.“
PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten
Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt. Viele Halter:innen können auch die steigenden Kosten für Energie, tiermedizinische Behandlung und Tiernahrung nicht mehr stemmen. Allein die Versorgung einer kleinen Echsenart kann um die 800 Euro pro Jahr an Energie kosten. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit exotischen Tieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten. [1]
Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss.
Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten; geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her. [2]
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.
[2] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Reptilienhandel
PETA.de/Themen/Tierquälerei
PETA.de/Themen/Reptilienchronik
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
[ad_2]
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/