Weil sie sich unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung einer 96‑jährigen Schmargendorferin verschafft, sie abgelenkt und ihre Wohnräume nach Wertgegenständen durchsucht haben sollen, erließ ein Richter gestern Haftbefehl gegen zwei 27‑Jährige.
Vorgestern klingelte in den Mittagsstunden das Telefon der hochbetagten Dame. Am anderen Ende: eine angebliche Mitarbeiterin ihrer Hausverwaltung, die ihr das kurzfristige Erscheinen von zwei Handwerkern ankündigte. Es hätte einen Wasserschaden in dem Mehrfamilienhaus in der Doberaner Straße gegeben. Als es kurz darauf an ihrer Wohnungstür klingelte, ließ die 96‑Jährige eine Frau und einen Mann in ihre Wohnung. Die baten sie um Mithilfe und hielten sie abgelenkt und beschäftigt, indem sie sie den Wasserhahn auf- und zudrehen ließen. So bemerkte die Frau erst nach kurzer Zeit, dass die vermeintlichen Dienstleistenden ihre Wohnung bereits wieder verlassen hatten.
Dass sie soeben von Trickdieben getäuscht wurde, wurde der Frau erst kurz danach schonend durch den Besuch von drei (echten!) Polizisten vermittelt.
Parallel dazu gelang es weiteren Polizeikräften, das verdächtige Duo und dessen Fahrerin, eine 31‑Jährige, festzunehmen. Noch gestern wurden alle drei am Bereitschaftsgericht zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt, gegen die beiden jüngeren Beschuldigten wurde ein solcher auch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin erlassen und in Vollzug gesetzt.
Die weiteren Ermittlungen durch ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes dauern an. Geklärt werden soll dabei auch, ob den Tatverdächtigen weitere vergleichbare Taten zuzuordnen sind.
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