Eingeschnürt, ertrunken, erstickt: Warum Müll für Wildtiere tödlich sein kann – PETA gibt Tipps

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Stuttgart, 14. Juni 2023 – Obwohl sich einige Menschen über die Hinterlassenschaften von Tauben in Städten oder Wildgänsen in Parks und an Seen ärgern, ist der biologisch abbaubare Kot von Wildtieren kein echtes Umwelt-Problem. Ganz anders sieht es mit menschlichem Müll aus: Achtlos werden Blechdosen, Getränkebecher, Plastiktüten, Zigarettenkippen und Kaugummis weggeworfen, die für Tiere lebensgefährlich sein können. Während bei sogenannten Haustieren die Halterinnen und Halter im Ernstfall eingreifen können, sind Wildtiere den Risiken schutzlos ausgeliefert. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, hat zusammengestellt, was den Müll so kritisch macht und wie Menschen vorsorgen können, damit ihr Abfall keinen Schaden anrichtet.

„Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie schädlich Müll für Wildtiere ist“, so Peter Höffken. „Jungvögel können beispielsweise ertrinken, wenn ihre Eltern in regenreichen Monaten Plastikfolien in den Nestern verbauen, Füchse bleiben mit ihren Schnauzen in Dosen stecken und ersticken schlimmstenfalls, wenn sie versuchen, an Essensreste zu gelangen. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, rettet Leben.“

PETA gibt Tipps:

Gummibänder, Schnüre, Netze und Teebeutel-Bänder:
Für Vögel sind Schnüre, Netze, Gummi-Bänder und abgerissene Angelleinen besonders gefährlich. Mit ihren filigranen Beinen und Füßen können sich die Tiere so sehr darin verfangen, dass ganze Körperteile abgeschnürt werden und absterben (beispielsweise bei Tauben in der Stadt oft zu beobachten). Teebeutel-Bänder sind vor allem auf Müllkippen ein Problem, wenn Vögel und andere Tiere dort nach Nahrung suchen und sich in ihnen verknoten. Füchse, Igel, Wildschweine und auch Hunde sind Allesesser und nehmen Schnüre oder Gummibänder leicht (versehentlich) bei der Nahrungssuche mit auf. Schnüren diese sich um die Eingeweide, ist das lebensgefährlich. Die Tiere können sich außerdem mit den Füßen verheddern, einschnüren und verletzen. Wassertiere wie Fische oder Krebse leiden ebenfalls unter menschlichem Müll. Plastikverpackungen werden nur langsam von der Witterung zersetzt, landen oft als Mikroplastik in Bächen, Flüssen und Seen und gefährden so ganze Biotope.

Tipps:

  • Gummibänder immer im Hausmüll entsorgen und vorher zerschneiden. Wird Müll in öffentliche Abfallbehälter geworfen, gelangt er leicht wieder auf die Straße, wenn Krähen oder andere Tiere sie nach Nahrung durchwühlen.
  • Teebeutelschnüre und Netze immer zerschneiden, bevor sie in den Müll gegeben werden.

Blechdosen, Getränke- und Joghurtbecher:
Immer wieder bleiben Katzen, Füchse, Dachse und andere Wildtiere bei dem Versuch, an Essensreste zu gelangen, mit dem Kopf in Konservendosen stecken und können schlimmstenfalls ersticken, verdursten oder verhungern.

Tipps:

  • Dosen und Becher vor der Entsorgung immer zusammendrücken.
  • Beide nicht in der Natur abstellen, sondern immer zerdrückt in den Müll werfen und das am besten zuhause.
  • Mehrweg-Getränkebecher nutzen.

Flaschen und Getränkedosen:
Angezogen von Getränkeresten sterben oft besonders kleine Tiere wie Käfer in Getränkedosen oder Flaschen. Auch für kleine Säugetiere wie Mäuse können sie zur Todesfalle werden.

Tipp:

  • Flaschen und Getränkedosen nicht stehen lassen, sondern tierfreundlich entsorgen.

Plastiktüten, Plastikfolie, Verpackungen:
Vögel bauen Plastikfolien in ihre Nester ein. Kann das Wasser nicht mehr richtig abfließen, laufen Jungvögel Gefahr, zu ertrinken oder zu ersticken. Auch große Vögel wie Störche können sich mit ihren langen Beinen in Plastiktüten verheddern. Achtlos aus dem Auto geworfene Fastfood-Verpackungen können Wildtiere wie Waschbären, Füchse oder Marder das Leben kosten, wenn diese versuchen, auf der Fahrbahn an die vermeintlichen Essensreste zu gelangen.

Tipps:

  • Mehrweg-Jutebeutel verwenden. Wer nicht vermeiden kann, eine Plastiktüte zu kaufen, sollte sie wiederverwenden oder zuhause entsorgen, damit sie nicht aus offenen Mülleimern herauswehen oder von Wildtieren auf Nahrungssuche herausgeholt werden kann.
  • Plastikmüll, der draußen herumliegt, mit zum nächsten Mülleimer nehmen und entsorgen.
  • Müll niemals aus dem Autofenster werfen.

Zigarettenstummel:
Zigarettenstummel sind für viele Wildtiere eine Gefahr und dürfen keinesfalls achtlos auf den Boden geworfen werden. Nehmen beispielsweise Füchse oder Wildkaninchen diese auf, können sie sich vergiften und schlimmstenfalls daran sterben. Das Plastik verstopft außerdem ihre Mägen und kann dafür sorgen, dass die Tiere verhungern. Auch in Wasserpfützen richten Zigaretten großen Schaden an, weil Giftstoffe wie Nikotin, Teer, Blausäure, Dioxine oder Schwermetalle das Wasser toxisch werden lassen. Trinken Wildtiere aus Pfützen, können sie sich vergiften. Laut Forschern der Universität San Diego reicht ein Zigarettenstummel aus, um einen Liter Wasser so zu verseuchen, dass Fische darin sterben. [1]

Tipp:

  • Tragbare Aschenbecher mit Deckel verwenden, Zigarettenstummel mit nachhause nehmen und im Restmüll entsorgen.

Kaugummis:
Kaugummis brauchen über fünf Jahre, um zu verrotten. Sie werden von Tieren oft fälschlicherweise für Nahrung gehalten oder versehentlich mit aufgenommen. Die klebrige Masse kann schlimmstenfalls den Magen verschließen und zum Tod führen.

Tipp:

  • Kaugummis niemals achtlos auf den Boden werfen, sondern mit nachhause nehmen und im Restmüll entsorgen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Thomas E. Novotny and Elli Slaughter, Tobacco Product Waste: An Environmental Approach to Reduce Tobacco Consumption. Online abrufbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4129234/. (14.06.2023).

Weitere Informationen
PETA.de/Themen/Wildtiere  
PETA.de/Themen/Plastik-Müll-im-Meer
PETA.de/Themen/Angelalternative-Müllfischen  

Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/