MÜNCHEN. Am kommenden Dienstag, den 12. September, beginnt für rund 1,70 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern sowie ihre Lehrkräfte wieder der Unterricht. Damit ist die Schülerzahl im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen – insbesondere an den Grund- und Mittelschulen im Freistaat, wo im Schuljahr 2023/2024 rund 26.000 Schülerinnen und Schüler mehr unterrichtet werden als im vergangenen Schuljahr.

Mit Blick auf die Unterrichtsversorgung zum ersten Schultag zeigte sich Kultusminister Michael Piazolo bei der traditionellen Schuljahresanfangspressekonferenz zufrieden: „Wir freuen uns über jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler an unseren Schulen. Klar ist aber auch: Bei steigenden Schülerzahlen bleibt die Personalgewinnung eine große Herausforderung. Die gute Nachricht: Dank unserer umfangreichen Maßnahmen stehen wir heute gut da.“

Der Kultusminister ergänzt: „Wir haben – für Bewerberinnen und Bewerber sehr erfreulich! – an allen Schularten Volleinstellung. Am Gymnasium konnten wir mit Blick auf das neue G9 sogar zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten schaffen und so junge Lehrkräfte an uns binden.“

3.700 neue Lehrkräfte
Das Gros der von den Schulen für das neue Schuljahr gemeldeten Personalbedarfe wird durch rund 3.700 neu (grundsätzlich auf Planstelle) eingestellte Lehrkräfte gedeckt. Wie in den Vorjahren kommen – insbesondere an den Grund- und Mittelschulen – Vertragskräfte hinzu. Kultusminister Piazolo: „Wir liegen voll im Plan. Ich danke den Schulaufsichten und den Schulleitungen, die in den letzten Wochen mit vollem Einsatz die Personalplanung vorangebracht haben. Dass wir so gut dastehen, ist auch ihr Verdienst.“

Kultusminister Piazolo freut sich auch über die insgesamt rund 4.000 Personen, die ab diesem Schuljahr zu neuen Lehrkräften ausgebildet werden: „Wir konnten über 600 Teilnehmer zum Quereinstieg zulassen.  Sie bestätigen uns darin, dass wir hier ein hochattraktives Qualifizierungsangebot an den verschiedenen Schularten geschaffen haben“, so der Kultusminister weiter. Die Maßnahmen zum Quereinstieg wurden zum Schuljahr 2023/2024 ausgeweitet. Die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger beginnen den zweijährigen Vorbereitungsdienst, um zusätzlich zu ihrer fachlichen Qualifikation das pädagogische Know-how zu bekommen, das sie für den Schulalltag brauchen. Hinzu kommen rund 3.400 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen, die mit der Seminarausbildung beginnen.

Weniger Bürokratie an Schulen: „Amtliches Schriftwesen“ an Grund- und Mittelschulen wird abgeschafft
Auch im kommenden Schuljahr stehen Entlastungen für Lehrkräfte und Schulleitungen weiterhin ganz oben auf der Agenda des Kultusministeriums: So wird mit dem neuen Schuljahr 2023/2024 das „Amtliche Schriftwesen“ für fertig ausgebildete Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen in Bayern abgeschafft. Dadurch entfallen weitreichende Dokumentations- und Vorlagepflichten der Lehrkräfte, etwa im Rahmen der Unterrichtsplanung.

Darüber hinaus wurden weitere umfangreiche Entlastungsmaßnahmen auf den Weg gebracht: So wurden etwa interne Abfragen und Erhebungen für die Schulen um etwa ein Drittel reduziert, es wurden schulartübergreifend 400 zusätzliche Stellen für Verwaltungskräfte geschaffen sowie 21 Millionen Euro für die Beschäftigung von Schulassistenzen und sonstigen multiprofessionellen Kräften an Grund- und Mittelschulen im aktuellen Haushalt bereitgestellt.

Zukunftsthema Digitale Bildung steht weiterhin im Fokus
Kultusminister Piazolo freut sich zum Schulstart über das sehr gute Abschneiden Bayerns im jüngst veröffentlichten Bildungsmonitor 2023, der Bayern u. a. im Bereich Digitalisierung bundesweit den ersten Platz bescheinigt. „Spitzenplätze wollen erkämpft, aber auch behauptet werden. Daher ist es mir ein zentrales Anliegen, das Großprojekt der Digitalisierung unserer Schulen weiterhin zügig voranzutreiben: Die BayernCloud Schule bietet mit dem neuen ByCS-Messenger, dem neuen Cloud-Speicher ByCS-Drive sowie dem integrierten ByCS-Office nun eine optimierte, sichere und kostenfreie pädagogische Rundum-Lösung für alle Schulen im Freistaat. Darüber hinaus dehnen wir unser Pilotversuch ‚Digitale Schule der Zukunft‘ auf 350 Teilnehmerschulen aus. Es ist mein Ziel, die darin erprobte 1:1-Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler mit einem digitalen Endgerät ab dem Schuljahr 2024/2025 schnellstmöglich flächendeckend auf den Weg zu bringen.“

Einführung des G9 erreicht die Oberstufe
Im beginnenden Schuljahr tritt zudem der erste Jahrgang des neuen neunjährigen Gymnasiums in die 11. Jahrgangsstufe und damit in die Einführungsphase der Oberstufe ein. Damit sind zahlreiche Neuerungen verbunden. Dazu der Kultusminister: „Wir haben in der Jahrgangsstufe 11 nun erstmals Informatik als Pflichtfach in allen Ausbildungsrichtungen, bereiten die Jugendlichen mit dem Projekt-Seminar zur Beruflichen Orientierung noch gezielter auf die Arbeitswelt vor und stellen mit der Einführung der ‚Wissenschaftswoche‘ das wissenschaftspropädeutische und fächerübergreifende Arbeiten in den Mittelpunkt. Auch die politische Bildung haben wir gestärkt. Das zusätzliche Jahr am neuen G9 – ein echter Mehrwert.“ Der erste Jahrgang des G9 wird im Jahr 2026 das Abitur ablegen.

Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine
Im vergangenen Schuljahr sind über 30.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in das bayerische Schulsystem aufgenommen worden. Das Konzept der Brückenklassen, die an allen weiterführenden Schulen eingerichtet wurden, hat sich dabei als sehr erfolgreich erwiesen: „Besonders freut mich, dass viele aus der Ukraine Geflüchtete schon zum neuen Schuljahr in Regelklassen wechseln können – wir rechnen hier etwa mit einem Drittel der ukrainischen Kinder und Jugendlichen, die im letzten Schuljahr eine Brückenklasse besucht haben. Das ist eine großartige gemeinsame Integrationsleistung! Insgesamt war und ist eine sehr große Solidarität in der Schulfamilie spürbar. Ein wunderbares Beispiel dafür, was Zusammenhalt bewirken kann.“

Neues Schuljahr – neue Chancen
Zum Schuljahresbeginn denkt Kultusminister Piazolo auch daran zurück, wie er als Schüler den Start in ein neues Schuljahr erlebt hat: „Ich fand erste Schultage immer spannend. Die Freunde wiedersehen, aber auch neue Lehrkräfte kennenlernen. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern sowie unseren Lehrerinnen und Lehrern einen guten Start ins neue Schuljahr!“

Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers