Gangelt (ots)
Das Sankt Martinsfest nimmt bei der Löscheinheit Gangelt einen hohen Stellenwert ein. Deshalb findet der Kameradschaftsabend traditionell im Anschluss an den Sankt Martinszug statt. In diesem Jahr standen hierbei gleich drei besondere Jubiläen im Vordergrund. Mit Alexander Laven und Bernhard Horrichs wurden der aktuelle Sankt Martin und sein Bettler für ihre 25-jährigen treuen Dienste geehrt. Zudem wurde Josef van der Zander für sein mehr als 60 Jahre langes Engagement in der Feuerwehr geehrt.
Das erste Wochenende nach dem 11. November steht in Gangelt seit mehr als einhundert Jahren ganz im Zeichen der Feuerwehr. Es werden mehrere hundert Sankt Martinstüten gepackt und ein großer Sankt Martinszug durch den Ort geführt. Nach dem Zug geht es für die Feuerwehrleute aus Gangelt weiter zum traditionellen Kameradschaftsabend. Hierzu konnte Löscheinheitsführer Tim Breickmann, neben den Feuerwehrleuten aus Gangelt und den Jubilaren, unter anderem Bürgermeister Guido Willems, Ortsvorsteher Gerd Schütz, den Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales der Gemeinde Gangelt, Helmut Görtz und den Leiter der Feuerwehr Gangelt, Günter Paulzen, begrüßen.
„Man lernt damit eine Menge für das zukünftige Leben und erlebt ein Gemeinschaftsgefühl!“ Mit diesen Worten wurde Alexander Laven im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünfjährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr 1998 aufgenommen. Nun, 25 Jahre später, hat sich vieles davon bewahrheitet. Der „kleine“ Alexander ist selber Vater eine Tochter, führt die Bauhofstaffel der Feuerwehr Gangelt und bietet mit seinen überregional bekannten Planwagenfahrten ein touristisches Highlight für Jung und Alt. Darüber hinaus trägt er seit 2018 das Kostüm des Sankt Martins in Gangelt. Dies alles ehrenamtlich und neben seinem eigentlichen Beruf auf dem Bauhof der Gemeinde Gangelt. Stolz auf diese Leistung zeigte sich Bürgermeister Guido Willems bei seiner Laudatio. In Vielerlei Hinsicht ist Alexander Laven für Ihn ein verlässlicher Partner, sowohl bei seinen Ehrenämtern als auch bei seiner dienstlichen Tätigkeit.
Nicht minder beeindruckt zeigte sich Bürgermeister Willems von dem Engagement des zweiten Jubilars. Bernhard Horrichs ist Tag und Nacht für Freunde, Verwandte und alle Menschen, die seine Hilfe brauchen erreichbar. Aufgewachsen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern, hat er Engagement und technisches Verständnis bereits von Klein auf in die Wiege gelegt bekommen. 1998 tat er es seinem Vater und seinem Onkel gleich und trat der Feuerwehr in Gangelt bei. Gemeinsam mit Alexander Laven und ein paar weiteren Freunden kostete er manchmal seinen Ausbildern bei der Jugendfeuerwehr den ein oder anderen Nerv. Aber auch damals schon war auf Bernhard jederzeit verlass, er war bei allen Aktivitäten dabei und scheinbar hat ihn das Gemeinschaftsgefühl der Jugendfeuerwehr so stark beeindruckt, dass er heute als Gemeindejugendfeuerwehrwart selber für eben jene Werte steht. Engagiert, pragmatisch und immer gerade heraus zeichnet seine Arbeit für die Jugendlichen aus. Nicht nur als Bettler des Sankt Martins ist das Duo Alexander Laven und Bernhard Horrichs bis heute nur schwer zu trennen.
Für ihre 25-jährigen treuen Dienste überreichte Bürgermeister Guido Willems Hauptbrandmeister Alexander Laven und Oberbrandmeister Bernhard Horrichs das vom Innenminister Herbert Reul verliehene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Nordrhein-Westfalen in Silber.
Der dritte Jubilar des Abends musste ein wenig auf seine Auszeichnung warten. Die Maßnahmen zur Beschränkung der Covid-19-Pandemie machten einen würdigen Rahmen für die Auszeichnung nur schwer möglich. Seit mehr als 60 Jahren engagiert sich Josef van der Zander nun in der Feuerwehr Gangelt. Bereits 1960 trat er der Löscheinheit Gangelt bei und war eine fest Säule der Wehr. Wie „feuerwehrverrückt“ Josef ist und war zeigte sich bei der Geburt seines Sohnes, der nach dem Schutzpatron der Feuerwehr, dem heiligen Florian, benannt wurde. Kurzerhand stand die Löscheinheit bei der Taufe mit am Becken und übernahm auch die Patenschaft. Natürlich wurde der kleine Florian an seinem ersten Schultag mit dem Feuerwehrauto zur Schule gebracht. Später trat er selber der Feuerwehr bei und ist bis heute engagierter Brandbekämpfer. Josef van der Zander hat zudem einen besonderen Bezug zum Sankt Martinsfest. Rund 50 Jahre lang begleitete er als stiller Helfer im Hintergrund den damaligen Sankt Martin Willi Babel, klebte seinen Bart an und half in das umständliche Kostüm zu schlüpfen. Für sein mehr als 60-jähriges Engagement zeichnete Günter Paulzen als stellvertretender Kreisbrandmeister den Jubilar Josef van der Zander mit der Ehrennadel des Verband der Feuerwehren NRW (VdF NRW) der Sonderstufe 60 aus.
Nach dem offiziellen Teil der Feier konnten die Gäste noch die Gelegenheit nutzen, lange in Erinnerungen zu schwelgen.
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