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Mehr als 60 Fachkräfte aus Pädagogik, Schule, Beratung, Justiz, Gesundheitswesen und weiteren Behörden sind kürzlich der Einladung zum elften Netzwerktreffen der Koordinierungsstelle Frühen Hilfen des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis in Tauberbischofsheim gefolgt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr die Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD).
„Die 2013 gegründete Koordinierungsstelle ist mittlerweile sehr gut etabliert. Das jährliche Netzwerktreffen ist das ideale Format für einen Erfahrungsaustausch und für neue Impulse. Der Umgang mit den oftmals emotionalen und schwierigen Themen ist für Betroffene wie auch für die Fachkräfte nicht einfach, die passenden und individuellen Hilfestellungen für Betroffene zu finden gestaltet sich ebenfalls schwierig. Deshalb ist dieses Netzwerktreffen aus meiner Sicht unerlässlich“, erklärte Elisabeth Krug, Sozialdezernentin des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis.
„Schätzungen zufolge kommt in Deutschland jede Stunde ein Baby mit FASD zur Welt. Bei einem Drittel aller Pflegekinder wird FASD diagnostiziert. Alkohol in der Schwangerschaft ist tabu, sollten wir meinen. Leider kommen jedes Jahr tausende Neugeborene mit Schäden aufgrund von Alkoholkonsum der werdenden Mütter zur Welt“, betonte Dozentin Dr. Gisela Bolbecher vom Netzwerk FASD-Nordbayer e.V.. Daher setze sich die Vorsitzende des FASD Netzwerk Nordbayern e.V. dafür ein, aufzuklären und Betroffenen sowie deren Angehörigen zu unterstützen.
„Alkohol ist ein Zellgift, das direkt auf das Kind übergeht und irreparable Schäden hervorruft. Hiervon besonders betroffen ist das Gehirn, das in jeder Schwangerschaftsphase geschädigt werden kann. Es ist erwiesen, dass Alkohol die gefährlichste Droge für das ungeborene Kind ist. Die Schädigungen können Wachstumsstörungen, jedoch auch Störungen der Organe, Entwicklungsstörungen, Behinderungen und extreme Verhaltensauffälligkeiten bedeuten. Für die Betroffenen ist die Diagnostik sehr wichtig, um Klarheit zu erhalten und sich die passende Unterstützung zu suchen“, betonte Referentin Dr. Bolbecher. Deshalb müsse das Bewusstsein für dieses Krankheitsbild in der Gesellschaft gestärkt und noch mehr Präventionsarbeit geleistet werden.
Peter Büche, Geschäftsführer der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis referierte über potenzielle Freizeit-, Unterstützungs- und Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. „Oft sind es Aktionen mit den Heranwachsenden, die eine große Entlastung für die Familien bedeuten. Aber auch Eltern für Eltern Kontakte sowie die Beratung vor einer Geburt sind Bestandteile der Leistungen der Lebenshilfe“, sagte Peter Büche.
Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Lilli Zenkert, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen, Neuigkeiten aus der aktuellen Arbeit vor. Henning Westphal, Sachgebietsleiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes Süd und der Frühen Hilfen, moderierte die Veranstaltung.
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