Das Mies van der Rohe Haus lädt ein zur Buchpremiere am Dienstag, 8. Oktober 2024 um 18:00 Uhr: Aya Soika diskutiert gemeinsam mit dem bekannten Bauhaus-Experten Wolfgang Thöner, der viele Jahre Leiter der Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau war. Moderiert wird der Abend in der Oberseestr. 60, 13053 Berlin von Ingolf Kern, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Mies van der Rohe Hauses e.V.
Das Mies van der Rohe Haus Berlin widmet sich immer wieder dem Wirken Mies van der Rohes in der Zeit des Nationalsozialismus und leistet damit einen wichtigen Beitrag, die Jahre des Architekten unter dem NS-Regime und vor seiner Emigration 1938 in die USA lückenlos aufzuarbeiten. Um ein bisher kaum bekanntes Projekt Mies van der Rohes aus dieser Zeit geht es im elften Band der Schriftenreihe des Mies van der Rohe Hauses.
Als Autorin konnte die renommierte Kunsthistorikerin Aya Soika gewonnen werden. Sie lenkt in ihrem Buch den Fokus auf das sogenannte „Brüssel Projekt 1934“: Im Juni 1934 entwarf Ludwig Mies van der Rohe im Auftrag des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda eine Ausstellungshalle für die Weltausstellung in Brüssel 1935. In ihrer klaren Formensprache mit Flachdach stand sie in der Tradition der 1920er Jahre, ihre monumen-tale Größe hingegen spiegelte den Repräsentationsanspruch des NS-Regimes im Wettbe-werb der Nationen. Am Beispiel dieses unverwirklicht gebliebenen Entwurfs zeichnet die Autorin auf Grundlage von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial detailliert die Hand-lungsspielräume des Architekten in den Anfangsjahren des Nationalsozialismus nach.
Schriftenreihe des Mies van der Rohe Hauses . Band 11
Aya Soika. Mies van der Rohe im Nationalsozialismus. Das Brüssel Projekt, 1934. Herausgegeben von Ingolf Kern und Wita Noack.
288 Seiten mit 78 Abbildungen, 134 × 210 mm, Softcover
form + zweck Verlag ISBN 978–3-947045–33–4 Preis 20 Euro
Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de