Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat am Donnerstag (7.11.) in Regensburg den Bayerischen Demenzpreis verliehen. Gerlach betonte aus diesem Anlass: „Es ist mir eine große Freude, sechs innovative Projekte für Menschen mit Demenz auszuzeichnen. Diese Projekte tragen dazu bei, das Leben der Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen weiter zu verbessern. Sie haben eine Vorbildfunktion für ganz Bayern und können eine Inspiration für die Umsetzung ähnlicher Projekte an anderen Orten sein.“
Die Ministerin fügte hinzu: „In Bayern leben bereits jetzt rund 270.000 Menschen mit Demenz. Prognosen gehen von steigenden Zahlen in den kommenden Jahrzehnten aus. Deshalb ist es wichtig, sich in allen Gesellschaftsbereichen auf die Betroffenen einzustellen, mehr Verständnis für sie zu entwickeln und ihnen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu leistet auch die Bayerische Demenzstrategie einen wichtigen Beitrag, die zusammen mit den Partnern des Bayerischen Demenzpaktes weiterentwickelt wurde.“
Den ersten Preis erhielt die Kommune Markt Obergünzburg für das Projekt „Gesundes Mittagessen von Senioren gekocht“. Einmal im Monat kochen und speisen Menschen mit Demenz zusammen mit Seniorinnen und Senioren. Das Projekt verbindet ein gesundes Essen mit dem Erleben von sozialer Gemeinschaft. Die Aktivitäten der Teilnehmenden stärken deren Selbstwertgefühl und Ressourcen. So verbessert das Projekt neben der Teilhabe auch die Lebensqualität der Teilnehmenden. Darüber hinaus treibt das regelmäßige Angebot den Bewusstseinswandel in der Kommune im Umgang mit dem Thema Demenz voran.
Der zweite Preis ging an die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau für das Projekt „Team ORANGE“, das demenz- und delirsensible Strukturen und Prozesse im unfallchirurgisch geprägten Klinikalltag multiprofessionell umsetzt. Es umfasst beispielsweise die Begleitung der betroffenen Personen von der Notaufnahme zur Diagnostik oder auch zur OP, im Aufwachraum sowie auf Station. Dies verbessert deren Orientierung und das Wohlbefinden – und damit deren Genesung und Lebensqualität.
Mit dem dritten Preis wurde das Caritas Pflegezentrum St. Hildegard in Pöttmes für das Projekt „Reduktion von Psychopharmaka durch Alternativen in der Pflege“ ausgezeichnet. In einem individuellen Tagesrhythmus der Bewohnerinnen und Bewohner eingebettet, werden von geschulten Mitarbeitenden ätherische Öle im Rahmen der Aromapflege angewendet und pflegerische Berührungen gezielt eingesetzt. Diese nicht-medikamentösen Interventionen ermöglichen es, den Einsatz von oftmals nebenwirkungsreichen Psychopharmaka auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren, was einen positiven Effekt auf die Lebensqualität der Betroffenen hat.
Beim Bayerischen Demenzpreis 2024 sind drei Geldpreise in Höhe von 3.000 Euro (1. Preis), 2.000 Euro (2. Preis) und 1.000 Euro (3. Preis) verliehen worden. Darüber hinaus gab es drei weitere Anerkennungen für herausragende Projekte.
Die Ausgezeichneten sind die Joseph-von-Eichendorff-Schule Eichendorf für das Projekt „Meet Dementia“, das Caritas Wohn- und Pflegezentrum St. Gotthard gGmbH in Hengersberg für das Projekt „Kegelbahn“ sowie das Seniorenzentrum der AWO in Rödental für das Projekt „VR-Brille für Erlebnisse und Erinnerungsarbeit aus dem Wohnort für Demente und Bettlägerige“.
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