Staatliche Realschule Marktheidenfeld bleibt eine weitere Woche geschlossen
Das Gesundheitsamt Main-Spessart hat die Schließung der Staatlichen Realschule in Marktheidenfeld für eine weitere Woche angeordnet. Damit bleibt die Realschule bis einschließlich 22. März 2020 geschlossen.
„Die Schließung für diese weitere Woche geschieht aus vorsorglichem Gesundheitsschutz, da der Betroffene innerhalb der Schule viele Kontakte hatte und wir nicht zweifelsfrei sicherstellen können, dass jede Kontaktperson von uns erreicht wurde“, erklärt Dr. Nicole Eberbach, die Leiterin des Staatl. Gesundheitsamtes Main-Spessart. Die betroffenen Schüler der Realschule sollten vorsorglich Kontakte weitestgehend vermeiden und die allgemeinen Hygienetipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) beachten.
Nicht direkt in die Arztpraxis gehen
„Bitte vermeiden Sie als möglicherweise infizierte Person unbedingt ungeschützten Kontakt mit Arzt oder Ärztin bzw. Praxismitarbeitern, denn das kann unter Umständen die Schließung einer Praxis zur Folge haben und so die allgemeine ärztliche Versorgung gefährden“, betont Dr. Eberbach weiter. Die Arztpraxis sollte in jedem Fall vorher telefonisch kontaktiert werden.
Nicht die Notrufnummer 112 blockieren
Wer den Verdacht hat, sich selbst mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben, oder Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, sollte sich entweder telefonisch an seinen Hausarzt oder an den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter Telefonnummer 116 117 (sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr) wenden. Dies wurde auch nochmals in einem Spitzengespräch mit Vertretern der KVB und des Hausärzteverbandes deutlich.
Die Corona-Virus-Hotline des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist unter 0 91 31 – 68 08 51 01 zu erreichen.
Für weitere Fragen steht das Bürgertelefon des Landratsamtes unter der Telefonnummer 0 93 53 – 793 14 90 zur Verfügung. Das Bürgertelefon ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr besetzt.
Die Liste der häufig gestellten Fragen ist – wie auch weitere Informationen zum Corona-Virus – auf www.main-spessart.de zu finden.
Die Integrierte Rettungsleitstelle berichtet, dass vor allem in den Abendstunden viele Menschen über den Notruf 112 um Hilfe ersuchen. Harald Rehmann, der Leiter der Würzburger Berufsfeuerwehr, appelliert: „Der Notruf 112 ist alleine für echte Notfälle reserviert, bitte rufen Sie für nicht dringliche medizinische Hilfe den bundesweiten Ruf 116 117 an.“
Nur als Risikopatienten Eingestufte werden getestet
Obwohl es sicher vielen bekannt ist, möchten wir aufgrund einiger Nachfragen noch einmal darauf hinweisen, dass nur solche Personen Verdachtsfälle sind, die sowohl grippeähnliche Symptome zeigen, als auch direkten Kontakt zu einem positiv getesteten Fall hatten oder aus einem der bekannten Risikogebiete (aktuell unter www.rki.de, bzw. www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html) kommen.
Klinikum Main-Spessart
Die vor dem Klinikum Main-Spessart in Lohr aufgestellten beiden Container sind keine Teststation für eventuelle Verdachtsfälle, sondern ein ausgelagerter Wartebereich ausschließlich für Patienten und Besucher.
Empfehlungen für Pflegeeinrichtungen können Sie dem angehängten Merkblatt des LGL entnehmen.
Eigenverantwortung ist gefragt
Bei der zweiten behörden- und institutionsübergreifenden Besprechung zur Corona-Situation im Landkreis Main-Spessart wurde heute deutlich: wir haben zwar momentan nur einen positiv getesteten Fall in unserem Landkreis, allerdings gestaltet sich die Recherche der Kontaktpersonen als sehr aufwändig.
Deshalb fordert Landrat Thomas Schiebel zu selbstverantwortlichem Handeln auf: „Jeder sollte überlegen, welche direkten Kontakte unbedingt nötig sind. Vieles lässt sich auch telefonisch oder per E-Mail erledigen.“ Denn weiterhin gilt es, eine Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Die Lage ist nach wie vor dynamisch, alle Maßnahmen, die getroffen werden, müssen im Einklang mit den Vorgaben auf Bundes- und Landesebene stehen.
Regelung für Veranstaltungen
Nach der bereits gestern bekannt gewordenen Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege dürfen auch im Landkreis Main-Spessart ab sofort und zunächst bis zum 19.04.2020 keine Veranstaltungen mit Teilnehmern über 1000 Personen mehr stattfinden.
Ein Risiko-Score zur Risikobewertung von Veranstaltungen bis 1000 Personen wird derzeit vom Gesundheitsministerium überarbeitet, die Gesundheitsämter sind entsprechend informiert, und geben die Informationen sobald als möglich an die Kommunen und anfragende Veranstalter weiter.
Bis dahin gilt: Alle weiteren Veranstaltungen werden nach den allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung für Großveranstaltungen des Robert-Koch-Instituts genau unter die Lupe genommen. Insbesondere wird geschaut, ob die Veranstaltungen im Freien oder in geschlossenen Räumen stattfinden. Zu dieser Risikoeinschätzung gehören weiter folgende Faktoren:
- Eher risikogeneigte Zusammensetzung der Teilnehmer (größere Menschenanzahl auf engem Raum, viele ältere Menschen etc.)
- Eher risikogeneigte Art der Veranstaltung (möglicher Körperkontakt, zum Beispiel Tanzveranstaltungen, keine zentrale Registrierung der Teilnehmer etc.)
- Eher risikogeneigter Ort der Veranstaltung (Indoor, schlechte Belüftung, wenig Hygieneangebote etc.).
Falls eine Veranstaltung durchgeführt werden soll, sollten in jedem Fall die vom RKI empfohlenen Maßnahmen für Großveranstaltungen, die auch für kleinere Veranstaltungen herangezogen werden können, beachtet werden.
Sollte aus Sicht des Veranstalters zweifelhaft sein, ob die vom RKI genannten Handlungsempfehlungen bei der geplanten Veranstaltung umgesetzt werden können, empfehlen wir, die Veranstaltung abzusagen.
Für Bürgermeister*innen und Gemeinden hat das Bayerische Gesundheitsministerium laut gestrigem Kabinettsbeschluss ab heute eine eigene Hotline zur Durchführung von Veranstaltungen eingerichtet.
Quelle : main-spessart.de
https://wertheim24.de/category/nachrichten/nachrichten-region/