PETA fordert von Politik harte Strafen für Welpenhändler
Kirchdorf am Inn / Stuttgart, 17. November 2022 – Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Einem Medienbericht zufolge wurde am vergangenen Mittwoch ein illegaler Welpentransport bei Kirchdorf (Landkreis Rottal-Inn) aufgedeckt. Bei der Grenzkontrolle des Kleintransporters am Parkplatz Seibersdorf fanden die Zollbeamten 8 Hundewelpen unter dem Beifahrersitz. Für die aus Rumänien transportierten Tiere konnten die beiden Fahrer keinerlei Dokumente vorweisen. Die Polizei nahm die Vierbeiner an sich und übergab sie einem Tierheim. Die erst wenige Wochen alten Welpen waren vermutlich viel zu jung, um von der Mutter getrennt zu werden. Der Fahrer des Transporters sowie sein Beifahrer müssen mit einem Bußgeldverfahren wegen der unerlaubten Einfuhr der Hunde und der „unsachgemäßen“ Beförderung der Vierbeiner rechnen. PETA warnt davor, Tiere im Internet zu kaufen: Viele von ihnen stammen von Züchtern, die die Muttertiere für schnelles Geld als Gebärmaschinen missbrauchen. Tausende Welpen werden illegal nach Deutschland gebracht und dann oftmals auf Straßen, an Bahnhöfen oder in extra angemieteten Wohnungen verkauft. Oft sind sie schwer krank und sterben nach wenigen Tagen im neuen Zuhause. Die Tierrechtsorganisation fordert harte Strafen für Welpenhändler, um das Leid der Tiere einzudämmen.
„Der Handel mit Welpen ist ein Multi-Millionen-Geschäft. Über 46.000 Hunde werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt, ein Großteil der Tiere ist nicht registriert oder ausreichend geimpft. Auch viele der neuen Halter sind schnell überfordert, sodass etliche Tiere auf der Straße oder im Tierheim landen“, so Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Der Fall in Kirchdorf macht einmal mehr deutlich, dass wir dringend ein Verkaufsverbot für Lebewesen im Internet benötigen. Tierhändler müssten zudem härter bestraft werden, um das skrupellose Geschäft mit Tieren als Ware zu beenden.“
Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa, dort leiden die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich extreme Qualen. Dort sitzen sie ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien, viele von ihnen geplagt von schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich. PETA appelliert an alle Menschen, niemals ein Tier über Internetportale zu kaufen und stattdessen einen tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim zu adoptieren.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
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