Den Auftakt bildete ein Besuch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Montag, 29. Juli 2024: Gemeinsam mit Prof. Dirk Hebel – Dekan der Fakultät für Architektur, Professor für Nachhaltiges Bauen und einer der Co-Vorsitzenden im Strategiedialog Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen – besichtigte Staatssekretärin Lindlohr zunächst die Materialbibliothek. Sie ist für die Studierenden eine wichtige Recherche- und Inspirationsquelle. Ein besonderer Fokus liegt auf Baumaterialien, die entweder aus lokaler Verfügbarkeit oder lokaler Produktion stammen, die im biologischen Kreislauf kompostiert oder im technischen Kreislauf ohne Qualitätsverlust wiederverwertet werden können oder die aus sekundären, wiederverwendeten oder wiederverwerteten Rohstoffen des anthropogenen Lagers bestehen.
Als Nächstes stand das RoofKIT auf dem Programm – der siegreiche Wettbewerbsbeitrag eines KIT-Studierendenteams für den Solar Decathlon Europe 2022. Thema war die Frage, wie sozial-ökonomisch fairer Wohnraum geschaffen werden kann, ohne natürlichere Ressourcen zu zerstören. Der RoofKIT-Prototyp beantwortet die Frage mit einer modularen, leicht de- und remontierbaren Konstruktion zur Gebäudeaufstockung. Zum Einsatz kommen natürliche Materialien – Holz, Lehm, Wollfilz und Pilzorganismen – als auch sekundäre Baustoffe und -teile: Second-Hand-Fenster, alte Lastkraftwagen-Planen, Stahl aus ehemaligen Fabrikhallen oder Küchenfronten aus alten Joghurtbechern. „Das RoofKIT vereint viele innovative Ansätze unter einem Dach“, so die Staatssekretärin: „Die Wiederverwendbarkeit ist hier konsequent von Anfang bis Ende gedacht, für das Gebäude insgesamt und für jede einzelne Baukomponente.“
Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine in Karlsruhe
Letzte Station in Karlsruhe war die Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine am KIT. Hier sind sowohl Forschung und Lehre, als auch die Prüfung, Überwachung und Zertifizierung von Bauprodukten unter einem Dach vereint. Staatssekretärin Lindlohr informierte sich über die Chancen und Herausforderungen des zirkulären Bauens mit tragenden Bauteilen und über das Forschungsprojekt „Wiederverwertung von Holz- und Stahlbauteilen“. Dessen Ergebnisse werden in einen technischen Leitfaden einfließen. Staatssekretärin Lindlohr: „Die vorhandenen Materialien in bestehenden Gebäuden sind ein wahrer Fundus. Den müssen wir erkennen und nutzen, anstatt nur an Abriss zu denken. Auch beim Neubau müssen wir die Wiederverwendbarkeit der Materialien gleich mitberücksichtigen.“
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