Ausgezehrte Hühner leiden in Bodenhaltung

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Traurige Bilder: Ausgezehrte Hühner leiden in Bodenhaltung


Im Juli 2024 erreichte uns bei PETA Deutschland trauriges Videomaterial über eine Hühnerhaltung für die KG Rießel Ei GmbH & Co. in Wildeshausen. Uns wurden Bilder übermittelt, die zeigen, unter welchen qualvollen Bedingungen zahllose Hühner in der Eierindustrie leiden.

Schockierende Bilder: Ausgezehrte Körper, entzündete Kloaken, sterbende und tote Tiere in Bodenhaltung

Die verwahrlosten Tiere leben in einer reizarmen, verdreckten Umgebung, ihre Körper sind völlig ausgezehrt von der miserablen Haltung und der Qualzucht auf unnatürlich viele Eier. Die Hühner leiden unter Federpicken und entzündeten Kloaken. Auf den Bildern sind sterbende und tote Tiere zu sehen – inmitten ihrer Artgenossen.

Dieser traurige Anblick ist jedoch kein Einzelfall, sondern Alltag für Hennen in der Eierindustrie: Die tierquälerische Bodenhaltung ist mit etwa 60 Prozent die am weitesten verbreitete Haltungsform.

Hühner sollen bald getötet werden

Die Eier werden laut Whistleblower-Meldung an die KG Rießel Ei GmbH & Co. geliefert, die von der EW Group übernommen wurde.

Jedoch haben wir die Information erhalten, dass die Hennen bald im Schlachthaus getötet werden sollen. Danach beliefere der Betrieb nicht mehr die KG Rießel Ei GmbH & Costattdessen. Es sei geplant, ein anderes Unternehmen für die Übernahme des Standorts zu gewinnen.

Veterinäramt Oldenburg wurde bereits mehrfach kontaktiert – Reaktion blieb bisher aus

Laut einer weiteren Whistleblower-Meldung wurde das für den Landkreis Oldenburg zuständige Veterinäramt bereits im Dezember 2023 und im März 2024 über die Lage der Hennen informiert.

Denn auch die Versorgung mit Nahrung und Wasser soll mangelhaft gewesen sein. Dort ist der Fall seitdem „in Bearbeitung“, aber es dürfen keine weiteren Auskünfte gegeben werden.

Wir wenden uns daher mit einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und fordern ein Tierhalteverbot für den Halter und den Betreuer der Hühner.

„Wir sind entsetzt darüber, mit welcher Gleichgültigkeit fühlende Lebewesen in der Eierindustrie für maximale Profite ausgebeutet werden. Krankheiten, Verhaltensstörungen und ein vorzeitiger Tod werden einkalkuliert und auch von Behörden oftmals mit einem Schulterzucken hingenommen. Leid ist fester Bestandteil der Tierhaltung, daher schützt nur eine vegane Lebensweise Hühner und andere Tiere.“

Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA Deutschland

Tierleid in der Eierindustrie – unabhängig von der Haltungsform

Unabhängig von der Haltungsform – ob Bio-, Öko- oder konventionelle Haltung – leiden Hühner in der Eierindustrie:

  • So ist das Federpicken unter Hühnern eine Verhaltensstörung, die in allen Haltungssystemen vorkommen kann. Federpicken ist eine fehlgeleitete, umorientierte Verhaltensweise: Betroffene Hühner nehmen ihre Artgenossen als Nahrung oder ein interessantes Objekt wahr.
  • In den schlimmsten Fällen führt Federpicken zu Kannibalismus.
  • Diese Verhaltensstörungen entstehen aus verschiedenen Gründen, gehen aber oftmals auf die Haltung zurück: Die unnatürliche Haltungsumwelt und Qualzuchten begünstigen das Federpicken.
  • In industriellen Haltungssystemen können die Tiere niemals arteigenen Verhaltensweisen nachgehen: Wegen fehlender Beschäftigung, falscher Ernährung, Platzmangel, zu großer Tiergruppen, schlechter Luft, wenig Einstreu und falscher Beleuchtung oder genetischer Veranlagung stehen sie oftmals dauerhaft unter Stress.
  • Hühner in der Eierindustrie wurden auf eine hohe sogenannte Legeleistung gezüchtet: Sie legen über 300 Eier im Jahr [1] – im Vergleich zu maximal 30 Eiern pro Jahr beim Urhuhn [2] ist das eine unglaubliche Qual, die immer auf Kosten der Gesundheit geht.
  • Wegen der dauerhaften Belastung sterben bis zu zehn Prozent der Tiere während der Legeperiode. [1]
  • Viele von ihnen werden aufgrund der extrem hohen „Legeleistung“ krank: Zu den häufigsten zuchtbedingten Krankheiten gehören Eileiterentzündungen, die bis zu 30 Prozent aller Tiere betreffen können und eine der häufigsten Todesursachen sind. [2]
  • Entzündungen der Eileiter sind so üblich, dass sie zynischerweise als „Berufskrankheit der Legehennen“ bezeichnet werden. [3]
  • Die Knochen der Tiere speichern Kalzium, das für die Eierschalenbildung nötig ist. Da die extreme „Legeleistung“ den Kalziumhaushalt der Tiere sehr stark beansprucht und mehr Kalzium gebraucht wird, als die Vögel mit ihrer Nahrung aufnehmen können, leiden viele von ihnen an Osteoporose – diese kann zu reduzierter Knochenfestigkeit und vermehrt zu Knochenbrüchen führen. [4]

Helfen Sie Hühnern und anderen Tieren in der Ernährungsindustrie!

Helfen Sie Hühnern und anderen Tieren in der Ernährungsindustrie!

Unabhängig von der Haltungsform leiden Tiere in der Ernährungsindustrie – denn Profite stehen immer über den Bedürfnissen und dem Wohl der Tiere. Auch wenn das Tierleid in der Industrie systembedingt ist, einfach hingenommen wird: Tiere sind fühlende Lebewesen, denen ein Leben ohne Schmerzen zusteht.

Wer vegan lebt, kann dazu beitragen, dieses Leid zu beenden. Unser kostenloses Veganstart-Programm unterstützt Sie 30 Tage lang beim Umstieg auf eine vegane Ernährungsweise – mit Infos, Tipps und Rezepten. Melden Sie sich an und machen Sie mit!

  • Quellen

    [1] Hörning (2013): „Qualzucht” bei Nutztieren – Probleme & Lösungsansätze, S. 9.

    [2] Hörning (2008): Auswirkungen der Zucht auf das Verhalten von Nutztieren, S. 54.

    [3] Hirt, in: Hirt/Maisack/Moritz/Felde, Tierschutzgesetz 4. Auflage 2023 § 11b Rn. 30.

    [4] Hörning, B. (2013): „Qualzucht” bei Nutztieren – Probleme & Lösungsansätze, S. 9.

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/

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