MÜNCHEN In Bayern soll eine Produktionsanlage entstehen, mit der künftig grünes Kerosin im industriellen Maßstab hergestellt werden kann. Die sogenannte Power-to-Liquid-Anlage mit einer Kapazität von zunächst etwa 50.000 Tonnen erneuerbaren Flugturbinentreibstoff soll voraussichtlich im Raum Burghausen entstehen. Im Bayerischen Wirtschafts- und Energieministerium wurde am Montag eine Absichtserklärung zur Errichtung dieser Anlage unterzeichnet.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die Erzeugung synthetischen Kerosins im industriellen Maßstab ist eine Herausforderung in der Energiewende. Mit der heutigen Unterzeichnung machen wir einen wichtigen Schritt zum klimaneutralen Fliegen. Ich bin stolz, dass dies in Bayern geschieht. Vor gut einem Jahr habe ich die Arbeitsgruppe `CleanTech in der Luftfahrt` gegründet. Der Plan zu dieser Power-to-Liquid-Anlage ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen und Institutionen aus der Industrie- und Luftfahrtbranche, die wir an einen Tisch gebracht haben.“
Mitglieder des Konsortiums aus Firmen und Institutionen, das die Errichtung der Produktionsanlage zum Ziel hat, sind die Unternehmen: OMV Deutschland, Siemens Energy, MTU Aero Engines, MAN Energy Solutions, Lufthansa, Flughafen München, Caphenia, Bauhaus Luftfahrt, Reallabor Burghausen sowie die Technische Universität München (Campus Straubing) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Konsortialführer ist das Energieunternehmen OMV Deutschland. Geschäftsführer Dr. Gerhard Wagner erklärt: „Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit heute und in Zukunft gehört zu unserem wichtigsten gesellschaftlichen Auftrag. Und die Zukunftsfähigkeit im internationalen Wettbewerb wird künftig noch mehr an der Nachhaltigkeit unserer Produkte gemessen. Sogenannte SAF – Sustainable Aviation Fuels – werden dabei einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft der Luftfahrtindustrie leisten. Alle Mitglieder unseres Konsortiums ziehen sektorenübergreifend an einem Strang und nehmen den Klimaschutz und die Einhaltung der CO2-Ziele für Deutschland und weltweit sehr ernst. Die Initiative hat das Potenzial zu einem wichtigen Hebel für die Einhaltung der Klimaschutzziele gemäß dem Pariser Klimaabkommen.“
Erster Schritt zur Errichtung der Power-to-Liquid-Anlage ist die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Energie- und Rohstoffbereitstellung. Zudem hat sich der Konsortialführer OMV bereits mit einer Projektskizze um Fördergelder des Bundesverkehrsministeriums beworben. Bayern hat mit den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen wichtige Abnehmer für erneuerbares Kerosin.
Staatsminister Aiwanger: „Es ist allerhöchste Zeit, neue Wege zu gehen und neue Verfahren zu entwickeln, um die Luftfahrt klimaneutral in die Zukunft zu führen. Innovative bayerische Unternehmen streben nach einer Technologieführerschaft. Die Bayerische Staatsregierung wird dieses Projekt zur Dekarbonisierung des Fliegens unterstützen.“
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