Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek setzt sich für die weitere Stärkung der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern ein. Holetschek sagte anlässlich des Fortschrittsdialogs „Gesunde Industriepolitik“ am Dienstag in München: „Den Vorsprung des Freistaats als absoluter Top-Pharma- und Medizintechnikstandort müssen wir nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen. Hierfür müssen die Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion weiter verbessert werden.“
Holetschek betonte: „Entscheidend ist dabei ein aktiver Dialog zwischen Politik und Gesundheits- und Pflegewirtschaft. Diesen Dialog pflegen wir in Bayern unter anderem mit unserem Pharmagipfel – wir brauchen einen solchen Dialog aber auch auf Bundesebene.“
Der Minister fügte hinzu: „Deutschland galt einmal als ‚Apotheke der Welt‘. Bei der Produktion innovativer Arzneimittel ist Deutschland zwar top – weitere Abwanderung muss aber verhindert werden. Wir brauchen eine Trendumkehr. Ansonsten sind wir auch bei den Innovationen bald abgeschlagen.“
Holetschek unterstrich: „Der schnelle und verlässliche Zugang von Patientinnen und Patienten sowohl zu innovativen Therapien als auch zu bewährten Arzneimitteln und Medizinprodukten muss auch in Zukunft gewährleistet bleiben. Hierfür müssen wir uns unbedingt auch unabhängiger von den störanfälligen globalen Lieferketten machen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, Strategien zu entwickeln, um Arzneimittelforschung, -entwicklung und –produktion in Deutschland zukunftsfähig zu machen und so die Arzneimittelversorgung zu sichern.“
Holetschek erläuterte: „Auch das Patentrecht ist etwa für die forschungsintensive Pharmabranche enorm wichtig. Sie investiert 14 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Wir müssen sicherstellen, dass geistiges Eigentum durch starke Patentrechte umfassend geschützt wird, denn nur so sind Innovationen möglich. Jede Überlegung, das Patentrecht auszuhöhlen, ist brandgefährlich. Dem erteilen wir aus Bayern eine Absage.“
Holetschek fügte hinzu: „Es bedarf zudem einer guten Balance zwischen einer stabilen GKV-Finanzierung und bestmöglichen Rahmenbedingungen für forschende Pharmaunternehmen, für die sich Forschung und Entwicklung auch lohnen muss. Die Regelungen im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz führen da zu einer Schieflage.“
Der Minister erläuterte: „In Bayern verfügen wir in der Forschung schon heute mit medizinischen Spitzenclustern wie dem Medical Valley Nürnberg im Pharma-Bereich sowie in München mit BioM in der Biotechnologie über ausgewiesene Expertise. Dazu kommt nun noch unser Leuchtturmprojekt CARE REGIO im schwäbischen Hochschuldreieck Augsburg, Neu-Ulm und Kempten mit der Uni Augsburg und der Uniklinik Augsburg für die Digitalisierung im Megathema Pflege.“
Holetschek betonte: „Bayern ist also gut aufgestellt. Der Bund muss nun dafür sorgen, dass sich Spitzenforschung in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft und die Herstellung innovativer Produkte auch weiterhin lohnen.“ Holetschek sagte weiter: „Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft ist eine der neuen Leitökonomien in Bayern. Gesundheit und Pflege sind nicht mehr nur ein reiner Kosten-, sondern ein bedeutsamer Beschäftigungs- und Wirtschaftsfaktor geworden.“
Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft ist Wachstums- und Beschäftigungstreiber für den Wirtschaftsstandort Bayern. Rund jeder zehnte Euro der bayerischen Wirtschaftskraft entsteht in dieser Branche. Gleichzeitig sichert sie rund jeden sechsten Arbeitsplatz im Freistaat. Die Bruttowertschöpfung der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern betrug im Jahr 2019 insgesamt 60 Milliarden Euro. Seit 2010 ist sie jährlich um durchschnittlich 4,3 Prozent gewachsen und somit stärker als das Bruttoinlandsprodukt (3,8 Prozent).
Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com
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