Johann Philipp von Schönborn, geboren am 6. August 1605 auf Burg Eschbach in Hessen, war einer der wichtigsten Diplomaten Europas und wurde 1642 zum Würzburger Fürstbischof ernannt. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges erwarb er 1647 durch geschickte Friedensverhandlungen die Position des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz. Bekannt für seine Toleranz wurde er als „Friedensfürst“ und „deutscher Salomo“ betitelt, war dem Protestantismus gegenüber offen und setzte das Verbot von Hexenprozessen auf seinem Territorium durch.
Von den Kriegsgeschehen und den damit verbundenen Zerstörungen geprägt, ließ von Schönborn nicht nur den barocken Mauerring der Stadt Würzburg, sondern auch die massiven Mauern und den gewaltigen Kranz aus Bastionen an der Festung Marienberg errichten. Auch heute noch betritt man den inneren Festungswall durch das Schönborntor. Das reich verzierte und repräsentative Neutor wurde zudem mit einer Zugbrücke versehen.
Johann Philipp von Schönborn verstarb am 12. Februar 1673 in Würzburg.
Nur drei Tage nach dem Tod von Johann Philipp von Schönborn wurde sein Großneffe Johann Philipp Franz von Schönborn am 15. Februar 1673 in Würzburg geboren. Nachdem er 1719 zum Fürstbischof von Würzburg gewählt wurde, führte Johann Philipp Franz von Schönborn die baulichen Tätigkeiten seines Großonkels fort. Auf der Festung Marienberg entstanden weitere Befestigungsanlagen unter der Leitung des Architekten Balthasar Neumann. Der Maschikuliturm wurde zwar unter Johann Philipp Franz geplant, jedoch erst nach seinem Tod gebaut. Unter Trompeten- und Paukenschall legte der Fürstbischof im Februar 1720 den Grundstein der Würzburger Residenz, einem der bedeutendsten barocken Schlossbauten Deutschlands. Da von Schönborn bereits am 18. August 1724, also vier Jahre nach Baubeginn, verstarb, war es ihm nicht vergönnt, seine Planungen umgesetzt zu sehen. Der Bau wurde schließlich knapp 20 Jahre später durch seinen Bruder, Friedrich Karl von Schönborn, vollendet.
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