München / Wels, Oberösterreich – Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber hat die Entschließung des Europaparlaments „Schutz der Viehwirtschaft und der großen Beutegreifer“ vom Donnerstag begrüßt: „Die mit deutlicher Mehrheit angenommene Resolution ist endlich das richtige Signal aus Brüssel. Der Wolf kann sich in Europa nicht ungebremst ausbreiten. Die Zahl der Wölfe hat in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen. Das gilt vor allem, seit der Wolf nicht mehr zu den besonders bedrohten Arten zählt. Die Welt-Naturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature), die die ‚Rote Liste‘ erstellt, listet das Raubtier als in Europa ,am wenigsten besorgniserregend‘. Die europäischen Parlamentarier machen mit ihrer Entscheidung deutlich, dass es für das Zusammenleben von Menschen, Nutztieren und großen Beutegreifern wie dem Wolf ein Gleichgewicht braucht. Sie sehen wie wir in Bayern ein zunehmendes Problem und einen akuten Handlungsbedarf. Und das Parlament bekräftigt auch unsere Haltung zur enormen Bedeutung der Weidewirtschaft als eine der artgerechtesten und tierwohlfreundlichsten Haltungsformen und für die Biodiversität“, sagte Kaniber am Rande einer Tagung im oberösterreichischen Wels.
Die Ministerin sieht dadurch ihre langjährigen Forderungen nach einem staatenübergreifenden Monitoring, einer Überprüfung der aktuellen Einstufung des Schutzstatus des Wolfs und nach schadensunabhängigen Regulierungsmöglichkeiten bestätigt: „Wir werden jetzt nicht nachlassen, bei der Frage der Koexistenz mit großen Beutegreifern wie dem Wolf für berechtigte Anliegen der Landwirte und der Menschen im ländlichen Raum einzutreten“, so Kaniber. „Nun muss auch die EU-Kommission schleunigst handeln und dieses ganz offensichtlich europaweit drängende Thema angehen. Und auch für Berlin ist es jetzt höchste Zeit, die Blockadehaltung aufzugeben und endlich die Möglichkeiten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU im nationalen Natur- und Artenschutzrecht vollständig umzusetzen“, sagte die Ministerin.
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