Bayerns neue Gesundheits-, Pflege- und Präventionsministerin Judith Gerlach will die häusliche Pflege stärken. Gerlach betonte am Freitag anlässlich ihres ersten Termins in der neuen Rolle als Pflegeministerin beim zweiten Fachkongress „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ in Regensburg: „Die Pflege ist mir sehr wichtig, denn sie ist schon jetzt und wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine zentrale gesamtgesellschaftliche Herausforderung sein. Wir brauchen daher Angebote für die Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen, die den Wünschen der Betroffenen wirklich gerecht werden. Deshalb unterstützen wir passgenaue Angebote vor Ort über unsere Förderrichtlinie ‚Gute Pflege in Bayern‘ mit 20 Millionen Euro jährlich.“
Gerlach erläuterte: „Mit dem Geld unterstützen wir die Kommunen beim Auf- und Ausbau der pflegerischen Versorgungsstrukturen. Die Betroffenen brauchen ambulante und stationäre pflegerische Angebote, die intelligent miteinander verzahnt sind.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Dabei setzen wir auf die Kommunen als wichtigen Partner. Den Kommunen werden dabei maximale Gestaltungsfreiheiten bei den Maßnahmen eingeräumt. Ein besonderes Augenmerk haben wir auf jene Kommunen gerichtet, die stärker als andere von einer Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen betroffen sind.“
Bei dieser Förderung handelt es sich um eine Dauerförderung. Die Ministerin sagte: „Wir bieten den Kommunen flexible Möglichkeiten für niedrigschwellige Hilfs- und Entlastungsangebote für die Pflege daheim. Gemeinsam wollen wir so eine zukunftsfähige pflegerische Versorgungsstruktur in Bayern schaffen.“
Die neue Förderung ist bereits ein Teil der Umsetzung der bayerischen Strategie „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“. Der Freistaat hat 2022 gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände und dem Landesamt für Pflege das Konzept entwickelt und ein gemeinsames Strategiepapier zum Ausbau der Pflegeinfrastruktur beschlossen. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel werden gemeinsam bedarfsgerechte pflegeorientierte Strukturen gestärkt und auch neue Strukturen geschaffen.
Gerlach betonte: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln. Im Dezember 2021 waren in Bayern bereits 578.147 Menschen pflegebedürftig. Davon werden rund 80 Prozent der Betroffenen zu Hause betreut. Prognosen des aktualisierten Pflegegutachtens Bayern 2050 zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf zwischen rund 850.000 und fast 1,1 Millionen Menschen steigen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir jetzt die Weichen für zeitgemäße Pflegekonzepte in Bayern stellen.“
Die Ministerin ergänzte: „Mit der neuen Förderung wollen wir die Kommunen dabei unterstützen, den Bürgerinnen und Bürgern eine pflegerische Versorgung im vertrauten Umfeld zu ermöglichen und passgenaue Angebote für die individuelle Situation vor Ort zu entwickeln. Die Betroffenen sollen ihre Eigenständigkeit bewahren und weiterhin am sozialen Leben teilnehmen können.“
Gerlach fügte hinzu: „Ein gutes Beispiel dafür sind die Gute-Pflege-Lotsen. Sie sollen Ansprechpartner für Beratung rund um die häusliche Pflege sein und Bindeglied zu Hilfeleistungen. Sie helfen, individuelle Versorgungslücken aufzudecken und zu schließen. Sie sollen aktiv auf Pflegebedürftige und von Pflegebedürftigkeit bedrohte Menschen zugehen. Sie kommen auch in die Haushalte der Pflegebedürftigen, wenn diese das wünschen. Das bereits modellhaft erprobte Konzept lässt sich sehr gut auf ganz Bayern übertragen.“
Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com
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