(21.06.2024) München – Der ausgiebige Regen der letzten Wochen hat den Borkenkäfer – entgegen mancher Vermutung – in seiner Ausbreitung nicht nachhaltig gebremst. „Wir sehen bisher leider keinen Rückgang in der Population, lediglich die Entwicklung der Jungkäfer hat sich verzögert. Unser bayernweites Monitoring zeigt aktuell sehr hohe Fangzahlen und damit ein großes Risiko für frischen Borkenkäferbefall“, warnt Forstministerin Michaela Kaniber.
Sie appelliert deshalb an alle Waldbesitzer: „Kontrollieren Sie jetzt ihre Fichtenwälder intensiv. Heuer ist besonders wichtig, ganz genau hinzuschauen.“ Durch den Regen werde das braune, kaffeepulverähnliche Bohrmehl als typisches Erkennungsmerkmal leicht abgewaschen. Ebenso kann eine abgeplatzte Rinde sowie eine verfärbte, rötliche Krone ein wichtiger Hinweis für Käferbefall sein. Im Zweifel hilft immer der Blick unter die Rinde: sind dort Käfer zu finden, heißt es schnell handeln.
„Nur wenn frisch befallene Fichten rechtzeitig aufgefunden und konsequent entnommen werden, kann die Ausbreitung des Borkenkäfers gebremst werden. Aber wir sehen auch Erfolge – entschlossenes Handeln zahlt sich aus“, betont Kaniber. Befallene Fichten müssen zügig vor dem Ausfliegen der Käfer gefällt und aus dem Wald abgefahren oder mit einem Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden.
Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beraten und unterstützen die Waldbesitzer wie gewohnt. Aktuelle Infos zur Borkenkäfergefahr und eine Praxishilfe zum Erkennen von Befall bietet die folgende Internetseite: www.borkenkaefer.org.
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