Bis zum 9. Oktober 2022 besteht noch die Gelegenheit, den damaligen Plenarsaal und die jetzige Ausstellung zu besichtigen, dann schließen die Räume des Verfassungskonvents bis zum August 2023. Die Neukonzeption des Museums erfolgt in Zusammenarbeit der Bayerischen Schlösserverwaltung mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Durch die baulichen Sanierungsmaßnahmen sowie den Einbau des neuen Museums werden für die Besucherinnen und Besucher exemplarisch anschauliche, biographische, interaktive und vielschichtige Zugänge zu den wichtigen Themen, die seit damals in der Diskussion sind, ermöglicht.
Vom 10. bis 23. August 1948 berieten auf Herrenchiemsee rund 30 Experten aus den elf Ländern der westlichen Besatzungszone über die Zukunft deutscher Staatlichkeit. Die Teilnehmer des Konvents setzten sich aus
(Partei-)Politikern, Staatsrechtlern, Verwaltungsbeamten und Finanzexperten zusammen. Die Begriffe „Grundgesetz“ und „Parlamentarischer Rat“ statt „Verfassung“ sowie „verfassungsgebende Versammlung“ gehen im Wesentlichen auf die Beratungen in Herrenchiemsee zurück. Nicht zuletzt wurde die überragende Bedeutung der Menschenwürde als vorstaatliches Recht im Herrenchiemseer Verfassungsentwurf an prominenter Stelle erstmalig verankert. Ein paar Monate später, im Dezember 1948, fand die Formulierung auch Eingang in die UN-Menschenrechtskonvention. Die Erarbeitung des Herrenchiemseer Entwurfs innerhalb von nur zwei Wochen stellte eine immense Leistung dar, die die Grundlage unserer Demokratie bildet.
Weitere Informationen zum Sonderprogramm am Tag der Demokratie unter: www.herrenchiemsee.de
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