- Wichtiges Bindeglied zwischen den europäischen Wirtschaftsräumen entlang von Rhein und Donau
- Standortvorteil für bayerische Wirtschaft
- Zentrale Stütze des Wasserausgleichs zwischen Süd- und Nordbayern
Vor 30 Jahren, am 25. September 1992, wurde der Main-Donau-Kanal seiner Bestimmung übergeben. Seitdem ermöglicht er als Bindeglied zwischen Rhein und Donau die Schifffahrt auf einer gut 3.500 Kilometer langen Wasserstraße mit elf Anrainerstaaten zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. Der Kanal verbindet seit seiner Eröffnung nicht nur wichtige europäische Wirtschaftsräume miteinander, sondern gibt auch wichtige Impulse für die bayerische Wirtschaft. Die mittlerweile insgesamt 24 bayerischen Häfen zwischen Aschaffenburg und Passau entwickelten sich in dieser Zeit zu wichtigen Güterverkehrsdrehscheiben, die ein entscheidender Standortfaktor für die heimische Industrie und das Gewerbe wurden. Und auch für den Wasserausgleich zwischen dem regenreicheren Südbayern und dem eher regenarmen Nordbayern wurde der Kanal zu einer entscheidenden Stütze. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder würdigte heute gemeinsam mit Verkehrsminister Christian Bernreiter, Umweltminister Thorsten Glauber und dem Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co. KG Joachim Zimmermann die 30-jährige Erfolgsgeschichte des Kanals.
Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident: „Eine der großen Lebensadern Bayerns: 30 Jahre Main-Donau-Kanal. Die Wasserstraße ist eine Erfolgsgeschichte. Unser bayerisches Aquädukt ist zentral für die Wasserversorgung im Freistaat. Ohne den Wassertransport wäre es in Nordbayern schon heute für Landwirtschaft zu trocken. Zudem ist der Kanal wichtiger Wirtschafts- und Tourismusfaktor in der Region. Wir setzen auch künftig auf den Kanal und bauen ihn zu einem zentralen europäischen Verkehrs- und Wasserknotenpunkt aus. Damit sichern wir auch die Wasserversorgung in Nordbayern.“
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Die Idee einer durchgängigen Schifffahrtsstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer reicht zurück bis in die Zeit Karls des Großen. Was über Jahrhunderte eine kühne Vision war, ist seit nunmehr 30 Jahren Wirklichkeit. Durch den Main-Donau-Kanal wurde Bayern zum wichtigen Bindeglied zwischen den Wirtschaftsräumen entlang des Rheins und der Donau. Ihm verdanken wir, dass die Schifffahrt in Bayern heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und erheblicher Standortvorteil für die heimische Industrie und das Gewerbe ist.“
Umweltminister Thorsten Glauber: „Wasser ist Leben. Der Main-Donau-Kanal ist eine zentrale Wasserachse für Bayern. Insbesondere für den Wasserhaushalt in Franken hat der Main-Donau-Kanal elementare Bedeutung. Er ist eine entscheidende Stütze des Wasserausgleichs zwischen Süd- und Nordbayern. Diese Wasserader wird auch in Zukunft ein wichtiges Instrument gegen die durch den Klimawandel verursachte Trockenheit ein.“
Der Main-Donau-Kanal verbindet auf einer Länge von 171 Kilometern den Main bei Bamberg über die Altmühl bei Dietfurt mit der Donau bei Kelheim und überquert dabei auf seinem höchsten Punkt die Europäische Hauptwasserscheide. Das technisch anspruchsvolle Projekt wurde zwischen 1960 und 1992 errichtet und vor 30 Jahren dem Verkehr übergeben. Nach der Fossa Carolina aus der Zeit Karls des Großen und dem Ludwig-Donau-Main-Kanal, der im Auftrag des damaligen bayerischen Königs Ludwig I. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und dem Holztransport zwischen Nord- und Südbayern diente, ist er der dritte Kanal an dieser Stelle. Neben seiner Bedeutung für den Verkehr und die Wirtschaft dient er auch dem Wasserausgleich zwischen dem wasserreicheren Südbayern und dem eher trockenen Nordbayern. Zusammen mit dem Fränkischen Seenland ist er Teil der Donau-Main-Überleitung, durch die die Flusssysteme von Main und Regnitz bei Trockenheit mit zusätzlichem Wasser aus Donau und Altmühl versorgt werden können.
Entgegen der Prognosen der Projektgegner zeigte der Kanal schon früh seine wirtschaftliche Bedeutung. Bereits im zweiten Jahr nach seiner Eröffnung übertraf er nicht nur deren pessimistische Prognosen, sondern auch die optimistischsten Voraussagen der Wirtschaftsinstitute, so dass sein Erfolg heute völlig außer Frage steht. Von diesem Erfolg zeugen auch die insgesamt 24 bayerischen Häfen zwischen Aschaffenburg und Passau, die sich zu wichtigen Güterverkehrsdrehscheiben für die lokale Wirtschaft entwickelt haben. Gerade auf längeren Strecken ist der Gütertransport auf der Wasserstraße nicht nur umweltschonend, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft, liegen seine Kosten doch deutlich unter denen des Transports mit Lastwägen auf der Straße. Die bayerischen Häfen dienen dabei als wichtige Umschlagplätze, an denen Güter auf die verschiedenen Verkehrsträger umgeladen werden können. Dieser sogenannte mulitmodale Verkehr ist heute für die Wirtschaft wichtiger denn je.
Ein Beispiel für die hervorragende Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger ist der Hafen Bamberg, einer von sechs Binnenhafen-Standorten der bayernhafen-Gruppe, die vollständig im Eigentum des Freistaats Bayern steht. Hier werden Schifffahrt, Bahn und Straße miteinander verknüpft, um zum Beispiel Schüttgut wie Getreide, Düngemittel, Nahrungs- oder Futtermittel effizient transportieren zu können. Viele Industrie- und Gewerbebetriebe, die sich im Umfeld des Hafens angesiedelt haben, profitieren zudem vom Containerterminal, das sie für den Import von Vorprodukten und Komponenten und den Export ihrer Produkte nutzen können. Heute ist der Bayernhafen Bamberg die wichtigste Güterverkehrs-Drehscheibe in Oberfranken und damit Teil der Erfolgsgeschichte Main-Donau-Kanal.
Bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann hat vor allem die Bedeutung der Häfen entlang der Main-Donau-Wasserstraße hervorgehoben: „Unsere Binnenhäfen sind systemrelevant. Ihre Rolle für die Wirtschaft und Gesellschaft ist enorm, denn sie sind Wirtschaftszentren und Logistik-Knotenpunkte für den Transport und die Lagerung von Energie und Rohstoffen für Industrie und Bevölkerung. Verkehrs- und Energiewende werden ohne sie nicht zu schaffen sein. Für die Energieträger der Zukunft ist bayernhafen bestens aufgestellt. Hier sind die Experten für Transport, Lagerung und Distribution jedweder Energie zu Hause. Diese Infrastruktur Hafen muss erhalten, abgesichert und für die Zukunft gerüstet werden. Wir brauchen wieder den Optimismus, den man in der Vergangenheit mit Infrastruktur verband. Planungssicherheit und Planungsbeschleunigung sind unabdingbare Voraussetzungen für einen Innovationsschub von dem Bayern nachhaltig profitiert. Dann können wir durch die intelligente Vernetzung von Schiff, Bahn und LKW auch in Zukunft für die Versorgungssicherheit von Wirtschaft und Bevölkerung garantieren.“
Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann, Umweltminister Thorsten Glauber, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Europaministerin Melanie Huml und Verkehrsminister Christian Bernreiter (Foto: Giulia Iannicelli/StMB).
Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com
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