Kultusministerin stellt Details zur PISA-Offensive Bayern sowie Konzepte zur schulischen Erstintegration und Digitalisierung an Schulen vor
MÜNCHEN. Kultusministerin Anna Stolz hat heute weitere Details zur PISA-Offensive Bayern bekannt gegeben. Dabei betonte sie: „Unsere Grundschülerinnen und Grundschüler bekommen mehr Zeit für Deutsch und Mathematik. Alle Fächer bleiben erhalten. Das ist gut so, denn jedes Fach ist wichtig und trägt dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler in Bayern ganzheitliche Bildung erfahren und sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln können. Durch eine Neuausrichtung der Stundentafel geben wir den Schulen einerseits einen festen Rahmen bei den Basiskompetenzen und schaffen andererseits Freiräume für unsere Schulleitungen und Lehrkräfte als die Profis vor Ort. Sie kennen ihre Schülerinnen und Schüler am besten.“
Neuausrichtung der Stundentafel
Im Fokus der PISA-Offensive Bayern steht die deutliche Stärkung von Deutsch und Mathematik: So kommt in allen vier Jahrgangsstufen der Grundschule jeweils eine Stunde Deutsch hinzu, außerdem gibt es in der ersten und dritten Klasse jeweils eine zusätzliche Stunde Mathematik. Um mehr Zeit für Deutsch und Mathematik im Stundenplan zu schaffen, wird die Stundentafel flexibilisiert. Dafür wurden die musisch-kreativen Fächer (Musik, Kunst sowie Werken und Gestalten) in einem Fächerverbund zusammengefasst. Englisch kann zukünftig um eine Stunde gekürzt und einstündig unterrichtet werden. Beim Sport ist in Jahrgangsstufe 1 zukünftig sogar eine Stunde mehr pro Woche möglich. Die Schulen entscheiden hier in Zukunft eigenverantwortlich je nach Bedürfnissen und Gegebenheiten. Damit können die Expertinnen und Experten vor Ort nicht nur individuelle Schwerpunkte setzen, sondern ihren Unterricht künftig sogar – noch mehr als bisher – projektbezogen und fächerübergreifend planen.
Unterstützungsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte
„Mehr Zeit allein bringt wenig. Wichtig ist, dass diese Zeit auch zielgerichtet genutzt wird!“, so die Kultusministerin. Die Schulen bekommen deshalb künftig wissenschaftsbasierte Diagnoseinstrumente sowie innovative Programme und Materialien zur Verfügung gestellt. Zur Unterstützung der Lehrkräfte wird es zudem eine Fortbildungsoffensive mit dem Schwerpunkt Basiskompetenzen im Primarbereich geben. Weitere Bausteine des Maßnahmenpakets sind die Einführung verpflichtender Sprachtests und eine Stärkung der frühkindlichen Förderung. Ferner wird die Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehungsberechtigten gestärkt. Schließlich werden auch die Lehrpläne daraufhin überprüft, wo mehr Raum für die Basiskompetenzen geschaffen werden kann, und entsprechend überarbeitet.
„Die PISA-Offensive Bayern ist ein umfassendes Maßnahmenpaket, das im engen Dialog mit Schulfamilie und Wissenschaft entstanden ist, um den Schülerinnen und Schülern erstklassige Startbedingungen zu ermöglichen“, betont die Kultusministerin.
Die neuen Regelungen sollen ab dem Schuljahr 2024/2025 gelten.
Weiterführende Informationen zur PISA-Offensive Bayern finden Sie hier:
www.km.bayern.de/pisa-offensive-bayern.
Schulartübergreifende Deutschklassen für schulische Erstintegration
Neben der PISA-Offensive Bayern wurden auch das neue Modell zur schulischen Erstintegration von Schülerinnen und Schülern mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie das weiterentwickelte Konzept zur Digitalisierung der bayerischen Schulen vorgestellt.
Bei der schulischen Erstintegration wird es künftig ein schulartübergreifendes Kooperationsmodell geben. Vorbild des neuen Konzepts sind sowohl die bewährten Deutschklassen an den Mittelschulen als auch die schulartunabhängigen Brückenklassen. Diese beiden Konzepte werden nun in einem neuen Modell der schulischen Erstintegration zusammengeführt. Für die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler, die altersmäßig den Jahrgangsstufen 5 und 6 zuzuordnen sind und dem Unterricht in Regelklassen wegen mangelnder Kenntnis der deutschen Sprache (noch) nicht folgen können, werden schulartunabhängige Deutschklassen an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien eingerichtet. Die schulische Erstintegration derjenigen, die altersmäßig den Jahrgangsstufen 7 bis 9 zuzuordnen sind, erfolgt wie bisher in den Deutschklassen der Mittelschulen. Die Mittelschule kann in dieser Altersgruppe ihre hohe Expertise im Bereich der Sprachförderung und der Integration optimal einbringen, um den älteren Jugendlichen gute Chancen auf Abschlüsse und berufliche wie schulische Anschlüsse zu eröffnen.
Digitale Bildung zielgerichtet weiterentwickeln
„Die digitale Bildung an unseren Schulen werden wir mit Augenmaß weiter zielgerichtet gestalten. Dazu werden wir die Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen mit eigenen Tablets über eine bezuschusste Eigenbeschaffung in den nächsten Jahren schrittweise ermöglichen. Unser digitales Schulhaus – die BayernCloudSchule – wird weiter ausgebaut. Außerdem sollen die Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) für unsere Schulen nutzbar gemacht werden. KI bietet beispielsweise die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler noch individueller zu fördern und die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und ‑nachbereitung zu unterstützen“, sagte Kultusministerin Anna Stolz zum digitalen Wandel an den bayerischen Schulen.
Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com
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