Bayern: „Ohne wettbewerbsfähige Energie für Rechenzentren verliert Europa Wohlstand und technische Souveränität“ – Bayerisches Landesportal

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  • Betreiber von KI-Rechenzentren leiden unter mehr als doppelt so hohen Stromkosten wie Konkurrenten aus den USA und China
  • Moderne Rechenzentren als „KI-Fabriken“ sind die Industrie der Zukunft – bis 2030 wird sich ihr Bedarf versechsfachen
  • Für Wohlstand und technische Souveränität braucht Europa eigene KI-Fabriken – deshalb schlägt Minister Mehring europäischen „KI-Strompreis“ vor
  • Mehring: „Noch ist das KI-Rennen in Richtung digitaler Zukunft offen. Europa muss jetzt aber schleunigst aus seinem digitalen Dornröschenschlaf erwachen und konkrete politische Initiativen ergreifen. Andernfalls wird der Wohlstand unserer Heimat zwischen USA und Asien zerrieben.“

Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring hat sich nach einem Besuch im Leibniz Rechenzentrum (LRZ) für einen verbilligten „KI-Strompreis“ stark gemacht. Um im globalen Wettrennen um die neuen Märkte des KI-Zeitalters konkurrenzfähig zu werden, schlägt Mehring eine Begrenzung der Energiekosten für KI-Rechenzentren vor. Um dabei nicht in Konflikt mit dem Klimawandel zu geraten, soll der Sondertarif nach Mehrings Vorschlag nur für solche Rechenzentren gelten, deren Chips und Hardware einen definierten Nachhaltigkeits-Standard erfüllen. In Deutschland lagen die durchschnittlichen Industriestrompreise in 2024 bei rund 17 Cent – rund doppelt so viel wie in den USA oder China.

Digitalminister Dr. Fabian Mehring: „KI braucht Energie – verdammt viel Energie. So lange in Deutschland mehr als doppelt so hohe Energiepreise aufgerufen werden wie auf der anderen Seite des Atlantiks, können wir im Rennen Richtung digitaler Zukunft nicht mithalten. Dies mit Blickrichtung auf die Märkte der Zukunft zu ändern, muss eine zwingende Lehre aus unserer Abhängigkeit von billigem Gas aus Russland auf den Märkten der Gegenwart sein, die den Krieg zurück nach Europa gebracht hat. Die technische Souveränität und wirtschaftliche Prosperität eines Landes werden in Zukunft existentiell davon abhängen, ob man in seinen KI-Fabriken zu wettbewerbsfähigen Preisen rechnen lassen kann. Um die digitale Zukunft auf Augenhöhe mit Asien und den USA gestalten zu können, braucht Deutschland deshalb dringend einen adäquaten KI-Strompreis, um moderne Rechenzentren konkurrenzfähig betreiben zu können. Noch haben wir die Chancen, als Sieger der großen KI-Revolution unserer Zeit vom Platz zu gehen. Wenn wir aber weiterhin tatenlos zusehen, wie in den USA gigantische 500 Milliarden in KI-Infrastruktur investiert werden, wird uns auf den Märkten der Zukunft nur ein Platz an der Seitenlinie bleiben, den wir jetzt schon viel zu oft einnehmen. Dann haben wir mit dem AI Act der EU zwar die aufwendigste Regulierung des Planeten, aber auf dem Weltmarkt keine Chance. Europa muss deshalb schleunigst aus seinem digitalen Dornröschenschlaf erwachen und konkrete politische Initiativen ergreifen – ein einheitlicher KI-Strompreis auf global wettbewerbsfähigem Niveau ist ein erster Schritt in diese Richtung. Wenn wir Trumps Stargate nicht als Weckruf verstehen, wird der Wohlstand unserer Heimat auf den Märkten der Zukunft zwischen USA und Asien zerrieben“, so Minister Mehring.

Einer aktuellen Studie des Bitkom zufolge steigt die weltweite Anzahl installierter Server kontinuierlich und wird voraussichtlich im Jahr 2025 die Marke von 100 Millionen überschreiten. Vor allem in den USA und China ist die Nachfrage nach Servern besonders hoch. Der Anteil Deutschlands am globalen Serverbestand ist aber deutlich rückläufig. Lag dieser Anteil 2015 noch bei 3,5 Prozent, sank er bis 2024 auf 2,5 Prozent. Nach Mehrings Vorstellungen soll das Land wieder deutlich attraktiver als Standort für Rechenzentren werden, vor allem für solche mit modernsten GPUs (KI-Chips). Im Gegenzug für den subventionierten Strompreis sollen insbesondere die Betreiber von staatlichen Rechenzentren auch vermehrt Start-ups Zugang zu Hochleistungsrechnern gewähren, damit diese ihre Produkte entwickeln können. „So gut wir in der KI-Forschung gerade in Bayern mit unserer Hightech Agenda aufgestellt sind, können wir beim Transfer in konkrete Geschäftsmodelle noch deutlich besser werden. Deswegen soll in Rechenzentren neben wissenschaftlichen Grundlagen auch verstärkt an Produkten gearbeitet werden“, so Mehring. Gleichzeitig will der Minister auch Nachhaltigkeitskriterien für die Förderung setzen: „Rechenzentren für künstliche Intelligenz benötigen große Mengen an Energie. Hardware- und Chiptechnologien, die speziell darauf ausgelegt sind, den Verbrauch drastisch zu senken, sind daher zukunftsträchtige Märkte. Daher ist es sinnvoll, den KI-Strompreis mit Nachhaltigkeitskriterien zusammenzubringen und so digitale Transformation mit Klimaschutz zu vereinen.“

Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers

Quelle :Bayern.de

Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com

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