Berliner Drug-Checking-Projekt zeigt Wirkung – Berlin.de

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Das von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege ins Leben gerufene Berliner Projekt „Analysegestützte Beratung – Drug-Checking“ zeigt Wirkung: Gesundheitsrisiken werden reduziert, das Konsumverhalten hat sich verändert und Menschen mit Substanzkonsum werden niedrigschwellig an Hilfsangebote herangeführt.

Das ist das Ergebnis einer 30-wöchigen Evaluierungsphase der Charité – Universitätsmedizin und des Instituts für Suchtforschung in Frankfurt am Main, die das Berliner Drug-Checking-Projekt wissenschaftlich begleitet haben. Die Evaluierung zeigt, dass das Angebot der Senatsgesundheitsverwaltung auf großes Interesse stößt: Insgesamt nahmen 530 Personen an der Evaluierung teil und reichten insgesamt 1.120 Substanzproben ein. Die Ergebnisse der Probenanalysen verdeutlichen die Bedeutung des Drug-Checkings: Nur 44,8 Prozent der Proben enthielten den erwarteten Wirkstoff, während 53,7 Prozent unerwartete Beimischungen aufwiesen, darunter auch potenziell gefährliche Substanzen. Die analysegestützte Beratung hätte signifikante Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Befragten gehabt: Personen, deren Proben unerwartete Stoffe enthielten, verzichteten etwa fünfmal häufiger auf den Konsum. Bei Substanzen mit einer höher als erwarteten Wirkstoffkonzentration wurde die Dosis
oft reduziert.

Insgesamt bewerteten 99,4 Prozent der Teilnehmenden das Projekt als nützlich und würden es erneut nutzen. Zudem empfanden 93,8 Prozent die Beratungsgespräche als hilfreich, was die Bedeutung einer kompetenten und niedrigschwelligen Begleitung verdeutlicht. Positiv zu bewerten ist, dass 73 Prozent der Teilnehmenden zuvor keinen Kontakt zum Suchthilfesystem hatten.

Dazu die Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra: „Die analysegestützte Beratung – Drugchecking ist in der Vergangenheit sehr kontrovers diskutiert worden. Vor allem stand die Befürchtung im Raum, das Projekt würde Menschen erst zum Konsum anregen. Die Evaluierung zeigt uns jedoch, dass das Angebot eine wirksame Maßnahme des Gesundheitsschutzes und der Prävention ist und damit ein wichtiger Bestandteil des Berliner Suchthilfesystems. Die hohe Akzeptanz des Angebots bei den nutzenden Personen unterstreicht dessen Relevanz.“

Die analysegestützte Beratung wurde seit Aufnahme des Regelbetriebs von Juni bis Dezember 2023 von 720 Personen genutzt, die 1.092 Proben zur Analyse eingereicht haben. Im Jahr 2024 nutzten 866 Personen das Angebot und reichten 1.790 Proben ein. 2023 konnten 566 Personen und 2024 866 Personen das Angebot aufgrund mangelnder Kapazitäten nicht in Anspruch nehmen. Es ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Bedarf noch höher liegt.

Weiterführende Informationen:

Drogen wie zum Beispiel Kokain, Ecstasy und Speed können bei drei Beratungsstellen abgegeben werden: Fixpunkt gGmbH (Lahnstraße 84), vista gGmbH (Muskauer Straße 24) und Schwulenberatung gGmbH (Niebuhrstraße 59/60). Zuständig für die Analyse ist das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin. Neben der analysegestützten Beratung bieten die Standorte auch Suchtberatung und offene Sprechstunden an.

Quelle : Berlin.de

Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de

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