WIESBADEN – Die deutsche Wirtschaft setzt ihren positiven Wachstumskurs fort: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal 2015 – preis-, saison– und kalenderbereinigt – um 0,4 % höher als im ersten Quartal 2015. Bereits zum Jahresbeginn 2015 hatte es einen moderaten Anstieg des BIP von 0,3 % gegeben.
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich – preis-, saison– und kalenderbereinigt – hauptsächlich vom Außenbeitrag. Begünstigt vom schwachen Euro stiegen nach vorläufigen Berechnungen die Exporte sehr viel stärker als die Importe. Vor allem die Warenexporte legten gegenüber dem Vorquartal deutlich zu. Auch die privaten Konsumausgaben und die Konsumausgaben des Staates entwickelten sich weiter positiv. Gebremst wurde das Wachstum durch schwache Bruttoinvestitionen; insbesondere in Bauten wurde weniger investiert als im ersten Quartal. Zudem gab es einen merklichen Vorratsabbau.
Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum ebenfalls erhöht: Das preisbereinigte BIP stieg im zweiten Quartal 2015 um 1,6 %, nach 1,2 % im ersten Quartal 2015.
Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2015 wurde von 42,8 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 175 000 Personen oder 0,4 % mehr als ein Jahr zuvor.
Neben der Erstberechnung des zweiten Quartals 2015 hat das Statistische Bundesamt die bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2011) – wie jedes Jahr im August – überarbeitet und revidiert. Im Rahmen dieser turnusmäßigen Jahresrechnung wurden auch die Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) für alle Zeitreihen ab 1991 aktualisiert. Durch die Neuberechnungen kann es zu Änderungen in allen Zeitreihen kommen. Die Änderungen betreffen aber eher die detaillierten Untergliederungen und nicht das makroökonomische Gesamtbild. Für das Bruttoinlandsprodukt ergibt sich lediglich eine geringfügige Niveauerhöhung um maximal 0,1 %; die Veränderungsraten bleiben davon in den meisten Fällen unberührt.
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