Bundespolizeidirektion München
München (ots)
München/Frankfurt/Wiesbaden/Esslingen
Der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität nach dem „Traunsteiner Modell“ und der Münchner Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung ist am Dienstag (23. Mai) ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen: Ein international agierender Schleuserring konnte in den frühen Morgenstunden in einer deutschlandweit koordinierten Aktion gesprengt werden. Spezialeinheiten der Bundespolizei durchsuchten insgesamt 11 Wohnungen in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Hofheim am Taunus, Heusenstamm und Esslingen am Neckar. Dabei nahmen sie sechs Beschuldigte fest. Am Einsatz waren rund 260 Beamte beteiligt.
Ausgangspunkt der groß angelegten Aktion waren aufwändige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Traunstein in Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München gegen eine Bande, die seit November 2021 Schleusungen über die sogenannte „Balkanroute“ organisierte und durchführte.
Den zwölf Beschuldigten im Alter zwischen 25 und 45 Jahren mit syrischer bzw. irakischer Nationalität wird vorgeworfen, in mindestens 14 Fällen banden- und gewerbsmäßig 80 Migranten gegen Bezahlung hoher Geldbeträge nach Deutschland eingeschleust zu haben.
Dabei gingen die Täter überaus planvoll und sehr professionell vor: Tatorte wurden umfangreich aufgeklärt, es kam zum Einsatz von sogenannten „Scouts“, also vorausfahrenden Fahrzeugen zur Meldung von Polizeikontrollen. Die eigentlichen Grenzübertritte erfolgten oftmals zu Fuß im unwegsamen Gelände außerhalb von Grenzübergangsstellen.
Die bei den Ermittlungen der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität („Traunsteiner Modell“) und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München verfolgten Spuren führten auch ins benachbarte Österreich und Tschechien.
Bei dem heutigen Großeinsatz gelang bisher die Vollstreckung von sechs Untersuchungshaftbefehlen sowie die Sicherstellung von umfangreichem Beweismaterial wie Smartphones, PCs, Notebooks sowie 11.200 Euro Bargeld.
Hintergrund:
Das sogenannte „Traunsteiner Modell“ zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität wurde inzwischen bei neun bayerischen Staatsanwaltschaften eingeführt. Die jeweiligen Spezialabteilungen arbeiten bei der Verfolgung von international agierenden Schleuserbanden, Drogen- und Waffenhändlern nicht nur eng mit den ausländischen Polizei- und Justizbehörden zusammen, sondern auch mit Eurojust und Europol. Ziel ist es, durch eine Spezialisierung, Intensivierung und Koordinierung internationaler Ermittlungen erfolgreich Strukturermittlungen zur Ergreifung und Überführung der Hintermänner durchzuführen.
Rückfragen bitte an:
Gerhard Bellmann
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Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München ist
innerhalb der Bundespolizeidirektion München zuständig für die
umfassende Bearbeitung komplexer Ermittlungsverfahren mit schwieriger
Beweisführung, insbesondere im Bereich der grenzüberschreitenden und
Organisierten Kriminalität.
Inhaltlich ergeben sich die zu bearbeitenden Deliktsbereiche aus den
gesetzlichen Aufgaben der Bundespolizei und umfassen regelmäßig
banden- und gewerbsmäßig qualifizierte Straften in Zusammenhang mit
Schleusungen sowie Straftaten zum Nachteil der Deutschen Bahn oder
deren Nutzer, wie Computerbetrug oder Transportgutdiebstahl.
Neben der Durchführung und Koordination umfangreicher offener und
verdeckter Ermittlungsmaßnahmen der Strafprozessordnung gehören eine
eng vernetzte internationale Zusammenarbeit auf bi – und
multilateraler Ebene einerseits sowie die intensive Nutzung IT –
forensischer Ermittlungsmethoden auf dem neuesten Stand der Technik
anderseits zu den Kernelementen der Ermittlungsarbeit der
Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München.
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Quelle :Blaulicht presseportal.de
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