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Schauder erklärte in seiner Bewerbungsrede vor dem Gremium, er wolle sich in den kommenden acht Jahren mit „ganzer Kraft und Energie als Manager und Repräsentant des Konzerns Main-Tauber-Kreis, mit Mut und Herzblut, aber auch mit dem notwendigen Respekt“ einbringen. Dabei stellte er in seiner Rede den Gedanken der Teamarbeit in den Vordergrund. Um seine Ziele zu erreichen, sei ihm daher eine frühzeitige und transparente Einbindung des Kreistags in Diskussions- und Entscheidungsprozesse sehr wichtig. Man werde sicher auch kontrovers diskutieren, aber auch „lösungsorientiert und respektvoll, immer getragen von dem Gedanken, unseren Landkreis weiter voranzubringen.“
Wie Schauder eingangs sagte, habe für ihn vor fast genau zehn Jahren eine berufliche Reise begonnen, die ihn von Friedrichshafen im Süden über Stuttgart und Heidelberg bis nach Tauberbischofsheim im Norden des Landes führte. Es sei ihm eine Ehre und ein Privileg, sich nun um die Wahl zum Landrat des Main-Tauber-Kreises bewerben zu dürfen und damit die Chance zu erhalten, nach dieser Reise anzukommen. Er habe den Main-Tauber-Kreis als dynamischen sowie liebens- und lebenswerten Landkreis kennen gelernt. Daher verstehe er seine Kandidatur nicht als nächsten Schritt auf der Karriereleiter, sondern als eine Herzensangelegenheit.
Aktuell stehe der Landkreis zwar sehr gut da, aber dennoch dürfe man nicht aufhören, ihn weiter voranzubringen. Die Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen werde in den nächsten Jahren noch viele Herausforderungen mit sich bringen. Die aktuelle Situation biete aber auch Chancen. Diese wolle er mit Ruhe, Besonnenheit und einer strukturierten Arbeitsweise ergreifen. Schauder nannte konkret die Digitalisierung. Zum einen müsse der Breitbandausbau im Landkreis weiter vorangetrieben werden, zum anderen gelte es, das Dienstleistungsangebot des Landratsamtes schrittweise zu digitalisieren, zum Beispiel durch eine elektronische Terminvereinbarung für alle Bereiche oder vereinfachte digitale Zulassungsvorgänge.
Die Anerkennung als Bio-Musterregion, die unter Schauders Führung gelungen ist, sei ein großartiger Erfolg für die Raumschaft. Nun gehe es darum, den Bio-Bereich marktorientiert zu fördern und dabei biologische und konventionell arbeitende Landwirtschaft nicht gegeneinander auszuspielen. Beides werde gebraucht. Zu den weiteren Chancen der Corona-Pandemie gehöre auch ein künftig vermutlich größerer Stellenwert des Inlandstourismus. Daher müssten die Angebote des „Lieblichen Taubertals“ mit Qualität weiterentwickelt werden.
Da die Pandemie in den kommenden Jahren auch für finanzielle Herausforderungen sorgen werde, versprach er eine vernünftige Haushaltspolitik, welche den Landkreis weiter kreativ voranbringt, aber zugleich solide ist und die Leistungsfähigkeit der Kommunen im Blick behält. Geplante Investitionen müssten immer und möglichst frühzeitig auf ihre Folgekosten überprüft werden. Bei einem soliden und generationengerechten Handeln werde der Landkreis auch künftig hohe Investitionen tätigen können, sowohl bei den Pflichtaufgaben als auch bei den Freiwilligkeitsleistungen. Wichtig seien ihm die Weiterentwicklung der drei beruflichen Schulstandorte in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim. Bei der laufenden Sanierung des Beruflichen Schulzentrums Wertheim müssten aufgrund der Kostensteigerungen fortlaufend Optimierungspotenziale überprüft werden, zumal auch noch die Sanierung des Standortes in Tauberbischofsheim anstehe.
Mit Blick auf das Kloster Bronnbach und den geplanten Bau des zweiten Hoteltraktes („Bursariat II“) sagte er zu, rasch Gespräche zu führen, um Zuständigkeiten und Schnittstellen zwischen Kreisverwaltung und Pächter in einem vertrauensvollen Miteinander klar zu definieren. In Bronnbach müsse auch künftig ein hochwertiges Kulturprogramm angeboten werden. Jedoch sei zu klären, welches Angebot sich der Kreis leisten möchte und in welchem Umfang die Einbeziehung von Kooperationspartnern sinnvoll sei. Da es mit dem Neubau der Straßenmeisterei in Külsheim noch ein weiteres, absolut wichtiges Großprojekt gebe, kündigte er ein engmaschiges Projektcontrolling an.
Als wichtiges Anliegen bezeichnete es Schauder, die Kreisstraßen zu ertüchtigen, instandzuhalten und den Sanierungsstau weiter abzubauen. Gemeinsam mit dem benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis möchte er sich beim Land dafür einsetzen, dass der Probebetrieb des Regionalbahntakts auf der Frankenbahn in eine dauerhafte, durch das Land finanzierte Lösung überführt wird. Auch bei der Sanierung der Bahnstationen in Königshofen, Wölchingen, Eubigheim und Rosenberg müsse man weiterkommen. „Ein attraktiver Bahnverkehr ist kein exklusives Privileg von Ballungsräumen“, sagte Schauder. Für den Alltagsradverkehr regte er ein ganzheitliches Konzept zur Radwegeentwicklung mit Anbindung an ÖPNV-Haltepunkte und entsprechender Ladeinfrastruktur für E-Bikes an.
Im sozialen Bereich wolle er Teilhabe fördern, Mitwirkung zulassen sowie Armut und soziale Benachteiligung verhindern oder zumindest begrenzen. Insbesondere gelte es, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit der Kreisseniorenplanung eine gut abgestimmte Gesamtstrategie aus einem Guss zu erarbeiten. Zur Sicherung der landärztlichen Versorgung schlug er ein Stipendiaten-Modell für Medizinstudierende vor.
Als persönlich sehr wichtiges Ziel und Daueraufgabe bezeichnete Schauder den Klimaschutz. Hier wolle er die Ziele des Klimaschutzkonzeptes für den Main-Tauber-Kreis Schritt für Schritt umsetzen. Zur „klugen Weiterentwicklung“ möchte er die Ertüchtigung der Recyclinghöfe und die Einführung der gelben Tonne auf die Agenda bringen.
Glückwünsche von Landrat Reinhard Frank
Amtsinhaber Reinhard Frank gratulierte Christoph Schauder zum „großartigen Wahlergebnis und Vertrauensbeweis des Kreistags“. Der Erste Landesbeamte sei aus der Pole-Position gestartet und habe einen Start-Ziel-Sieg gelandet. Nun liege die schöne, vielfältige, interessante und verantwortungsvolle Aufgabe als Chef der staatlichen unteren Verwaltungsbehörde sowie der Gebietskörperschaft Landkreis vor dem designierten Landrat. Der „Kapitän“ könne sich hierbei auf den Kreistag verlassen. Dieser sei der Reeder und Eigentümer und bestimme, welcher Hafen anzusteuern ist. „Dabei hilft die Mannschaft mit rund 980 hochmotivierten Mitarbeitenden sowie den Amtsleiterinnen und Amtsleitern sowie Dezernentinnen und Dezernenten. Sie sind die Offiziere und bieten Führungsunterstützung an Bord.“ Jedoch komme es entscheidend auf den Kapitän an, damit das stolze Kreisschiff mit vollen Segeln in der Regatta der baden-württembergischen Kreise segeln kann. Christoph Schauder bringe hierfür die besten Voraussetzungen mit. „Es ist ein schönes Gefühl, einen solchen Generationswechsel mit einem tüchtigen und engagierten Nachfolger zu erleben“, erklärte Landrat Frank.
OB Udo Glatthaar: Kreistag reicht voller Vertrauen die Hand
Kreisrat Udo Glatthaar, zugleich Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim und stellvertretender Vorsitzender des Kreistags, gratulierte im Namen des gesamten Gremiums zur „überzeugend gewonnenen Wahl“. Christoph Schauder habe in seiner Rede klar gezeigt, dass er die Gemeinsamkeit hoch schätzt; er habe die richtigen Inhalte beschrieben und hierfür gute Worte gefunden. Seit seinem Amtsantritt als Erster Landesbeamter habe Christoph Schauder bereits das Vertrauen des Kreistags erworben. Glatthaar beschrieb den künftigen Landrat als „jung, dynamisch, ausdauernd, kommunikativ und belastbar“. „Der Kreistag reicht Ihnen voll Vertrauen die Hand und freut sich auf die gemeinsamen Projekte mit Ihnen“, erklärte Glatthaar.
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