„Ohne die Unternehmen hätten wir es nicht geschafft“
OB Herrera Torrez dankt für Beitrag zur Krankenhausrettung
„Das Wunder von Wertheim – Krankenhausversorgung als Standortfaktor“ stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez beim jüngsten Unternehmergespräch. Vor rund 70 führenden Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Wirtschaft dankte er für deren „ganz erheblichen Beitrag“ zur Rettung des Krankenhauses. „Ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen.“
Der Oberbürgermeister schilderte das zweijährige Ringen um den Erhalt des Krankenhauses in Wertheim. In Reihen der Unternehmen habe es die klare Erwartung gegeben, dass Politik und Verwaltung sich für den Fortbestand einsetzen. Dabei sei es ihnen zum einen um die Bedeutung der Gesundheitsversorgung als Standortfaktor, zum Beispiel als Pluspunkt bei der Gewinnung von Mitarbeitern gegangen. Ebenso großes Gewicht habe zum anderen die soziale Verantwortung als Arbeitgeber gehabt, der seine Mitarbeiter bei Unfällen oder im Krankheitsfall gut und wohnortnah versorgt wissen will.
Jetzt trügen die Unternehmen „einen ganz erheblichen Teil dazu bei, dass wir diese Aufgabe schultern können“, sagte OB Herrera Torrez. Denn um die 2,75 Mio. Euro Defizitausgleich pro Jahr für die Notfallversorgung finanzieren zu können, habe die Stadt unter anderem die Gewerbesteuer erhöhen müssen. Die erwarteten Mehreinnahmen bezifferte Herrera Torrez auf 1,4 Mio. Euro. Zusätzlich unterstützen zahlreiche Unternehmen die Notfallversorgung auf freiwilliger Basis. Von dem Spendenaufkommen von bislang 800.000 Euro stammten über 550.000 aus Großspenden aus der Unternehmerschaft. „Danke, dass Sie das möglich gemacht haben,“ fasste der Oberbürgermeister zusammen.
Das diesjährige Unternehmergespräch fand in den Räumen von Home of Mobility in Bettingen statt. Die Hausherren übernahmen die Gastgeberrolle und stellten ihr Unternehmen den Gästen näher vor. Geschäftsführer Jürgen Ruchti und Michael Hansen, Direktor Sales und Marketing, blickten zufrieden auf das erste Betriebsjahr am Almosenberg zurück. Home of Mobility sei einer der innovativsten und am stärksten frequentierten Ladeparks Deutschlands, wenn nicht Europas. „Die Entscheidung für den Standort Wertheim hat sich als richtig erwiesen,“ sagte der Geschäftsführer. „Unser Konzept, den Kunden während der Ladezeit ein gastliches Ambiente zu bieten, geht auf.“ Das bestätigten nicht nur die Kundenbewertungen, das ließe sich auch an Zahlen ablesen: An jeder der 20 Schnellladepunkte würden pro Tag 8 bis 16 Elektrofahrzeuge Strom laden. Der bundesweite Durchschnitt läge unter diesem Wert. Man sei den Stadtwerken Wertheim dankbar, dass man diese Anschlussleistung bekommen hat und seinen Kunden anbieten kann, betonte Jürgen Ruchti.
Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim, dessen Team das Unternehmergespräch organisiert hatte, lud die Teilnehmer zu einem „Flug über den Wirtschaftsstandort“ ein. Er zeigte in einer Präsentation Luftbildaufnahmen aller Gewerbegebiete und erläuterte im Einzelnen, was sich dort an Erweiterungen, Neuansiedlungen, Umnutzungen und Planungen tut. Aus vielen kleinen Mosaiksteinen setzte der Wirtschaftsförderer das Gesamtbild eines Wirtschaftsstandorts zusammen, der keinesfalls stillsteht, sondern ständig in der Weiterentwicklung begriffen ist.
Deutlich wurde dabei auch, dass sowohl am Almosenberg wie auch am Reinhardshof kaum noch freie Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig neue Flächen auszuweisen und zu erschließen. Für den Almosenberg hat im August 2024 die Erschließung einer Erweiterung von elf Hektar begonnen. Der Wirtschaftsförderer geht davon aus, dass eine Bebauung durch Gewerbebetriebe ab Mitte 2026 möglich ist. Im Gewerbegebiet Reinhardshof erschließt die Stadt voraussichtlich 2026 weitere neun Hektar Fläche, die dann ab Mitte 2027 zur Verfügung stehen könnten.
Über den Stand der Initiative Jobmotor 2028 informierte Ulrike Müller, stellvertretende Leiterin des Referats Wirtschaftsförderung. Die Initiative war beim Unternehmergespräch vor einem Jahr gestartet worden, um die Firmen und Betriebe bei der Fachkräftegewinnung zu unterstützen. Als Ergebnis einer Bedarfsabfrage konzentriert sich die Fachkräfteinitiative zunächst darauf, gezielt Akteure aus Unternehmen, Bildung und Verwaltung zusammenzubringen, um den Erfahrungsaustausch zu fördern und konkrete Unterstützungsangebote vorzustellen. Zu den Arbeitskreistreffen werden, entsprechend den Themenwünschen der Teilnehmer, externe Experten eingeladen, etwa zur Vorstellung von Förderprogrammen und Integrationsangeboten wie dem Kümmerer-Programm oder gemeinsamen Sprachkursen. Ergänzt wird jedes Treffen durch kurze Impulse aus der Unternehmerschaft selbst. Der Arbeitskreis lebt vom Prinzip „Von der Praxis für die Praxis“. Das nächste Netzwerktreffen findet am 24. Juli statt.
Quelle: Stadt Wertheim
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