Der 8. RegioTalk im Planetarium am Insulaner: „Solarenergie made in Berlin – Potenziale und Herausforderungen“

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Der achte RegioTALK des RIK Berlin Südwest, ausgerichtet am vergangenen Donnerstag, 30. März 2023, im Planetarium am Insulaner, beschäftigte sich unter dem Überthema „Solarenergie Made in Berlin – Chancen und Herausforderungen“ mit den Photovoltaikanlagen der Hauptstadt. Die drei Referent:innen des Abends berichteten den rund 50 anwesenden Gästen von gelungenen Anfängen, ebenso wie von noch offenen Potenzialen und präsentierten darüber hinaus Best-Practice-Beispiele aus ihrer täglichen Praxis.

Ohne Sonne ist alles nichts! Was für ein gewaltiger Schatz an Energie erleuchtet uns jeden Tag! Und: Machen wir wirklich genug daraus?

Genau darum ging es im 8. RegioTalk des Regionalinkubators Berlin Südwest (RIK), er gastierte an diesem Frühlingsabend auf einer ganz besonderen Bühne: RIK-Chef Prof. Frank Schaal hat in das Planetarium am Insulaner geladen. Im Kuppelsaal am Fuß des ältesten Berliner Trümmerbergs debattiert er mit ausgewiesenen Experten über „Solarenergie made in Berlin – Potenziale und Herausforderungen“. Davon gibt es allerlei. Frank Schaal erzählt von seinen Fahrten mit der S-Bahn durch Berlin, „wenn ich da aus dem Fenster schaue, sehe ich an den Häusern nur sehr wenige Photovoltaik-Anlagen. Wie lässt sich das ändern?“ Gute Frage, entgegnet Berit Müller, „das funktioniert am besten über die Mieter. Die müssen auf die Eigentümer zugehen, und die sprechen dann uns an.“

Als Projektleiterin beim SolarZentrum Berlin plant Berit Müller nicht weniger, als Berlin zur deutschen Solarhauptstadt zu machen. Es geht ihr darum, das Ausbautempo bei Solar-Anlagen zu erhöhen, neue Potenziale nicht nur aufzuzeigen, sondern auch zu erschließen. Das SolarZentrum versteht sich als Beratungsstelle vor allem für Gewerbetreibende. Wer weiß schon, dass zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Stromerzeugung nicht nur nach Süden ausgerichtete Dächer ihren Beitrag leisten können. Oder wie das mit den Fördersätzen für die Netzeinspeisung und der Vermarktung des sonnigen Stroms richtig funktioniert. Ein für die Solarcity an der Spree entworfener und von der Fraunhofer-Institut für realistisch befundener Masterplan sieht vor, dass bis zum Jahr 2035 ein Viertel des Berliner Stroms aus der Sonne ins Netz eingespeist wird.

Das ist ein ehrgeiziger Plan, der nicht so recht passen will zur politischen Stimmung in der Stadt in der Folge des gerade erst dramatisch gescheiterten Volksentscheids über ein klimaneutrales Berlin vom Jahr 2030 an. Auch das offiziell anvisierte Jahr 2045 ist ambitioniert, „aber nicht ambitioniert genug“, findet Dr. Kirsten Kubin von der Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK). Die KEK berät bevorzugt kleinere und mittlere Unternehmen in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz. „Wir wollen die Unternehmen dort abholen, wo sie aktuell stehen. Und wir wollen ihnen dabei helfen, weiterzukommen“, etwa durch den Transfer von Wissen und durch neue Formate, die den Austausch und die Vernetzung der Unternehmen untereinander vorantreiben. „Wir beraten auch gern vor Ort“, sagt Kirstin Kubin und hat auch gleich ein passendes Beispiel zur Hand: einen Konditoreibetrieb, der nach eingehender
Beratung die Abwärme seines Ofens und der Kältemaschine jetzt zur Warmwasseraufbereitung und für Heizungszwecke nutzt.

Es ist exakt dieser Ansatz, den der RIK-Chef Frank Schaal an diesem Abend vertiefen will. Natürlich sei es wichtig, „dass wir ins Machen kommen. Aber noch wichtiger ist, dass wir wissen, wie man es richtig macht“. Da gibt es noch einigen Aufklärungsbedarf. In der allgemeinen Wahrnehmung reduziert sich etwa die Erzeugung von Solarenergie auf das Bild von schwarzen Photovoltaik-Modulen auf Dächern oder vormaligen Äckern. Wie viel mehr da heute schon möglich ist, erklärt Thorsten Kühn am Beispiel der „Bauwerkintegrierte Photovoltaik“, kurz BIPV. Thorsten Kühn forscht am Berliner Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie und macht sich dort um die Ausschöpfung von Potenzialen in und an der Gebäudehülle verdient. Kühns Botschaft lautet: „Photovoltaik findet nicht nur auf dem Dach eines Gebäudes statt. Sondern auch an seiner Fassade, an Überkopfverglasungen oder an Brüstungselementen.“ Besonders
schön zu sehen ist das im sogenannten Reallalbor des Instituts in Adlershof, dem Silicon Valley von Berlin. Das Reallabor ist ein Forschungsbau mit einer Photovoltaikfassade. Ein nur auf den ersten Blick unscheinbarer grau-blauer Bau, er ermöglicht der Wissenschaft Praxiserfahrungen über das Verhalten von Solarmodulen und des gesamten Photovoltaik-Fassadensystems bei verschiedenen Jahreszeiten und Witterungsbedingungen. 120 Messstellen und Sensoren in der PV-Fassade erfassen die solare Einstrahlung und allerlei andere Messgrößen.

Quelle : Berlin.de

Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de

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