Eigentor in Sachen Nachhaltigkeit: Schwarzwaldmilch wird neuer VfB-Sponsor – PETA fordert Austausch durch veganen Finanzier

Stuttgart, 22. Juli 2022 – Rote Karte von PETA: Vorgestern wurde bekanntgegeben, dass das Molkereiunternehmen Schwarzwaldmilch den VfB Stuttgart künftig sponsern wird. Die Tierrechtsorganisation PETA hat den Fußballverein deswegen angeschrieben und darauf hingewiesen, dass ein Milcherzeuger kein geeigneter Sponsor für einen Fußballclub mit dem erklärten Ziel „Nachhaltigkeit“ sein kann. Denn Kuhmilch bedeutet Tierleid und ist erwiesenermaßen sehr klimaschädlich. Die Tierrechtsorganisation fordert den VfB auf, der Tierwirtschaft die Rote Karte zu zeigen: Statt mit Schwarzwaldmilch solle der Club mit einem veganen Sponsor kooperieren – etwa mit dem Tochterunternehmen Black Forest Nature, das die Hafermilch-Marke Velike! führt. Oder mit Veganz, welches im Leipziger Stadion bereits vegane Würstchen anbietet und Sponsor des RB Leipzig ist. Außerdem regt PETA an, das Essensangebot im Stadion vegan zu gestalten – im Sinne eines umfassenden Bekenntnisses zur Nachhaltigkeit.

„Für den VfB, der ein nachhaltiger Fußballclub werden möchte, ist ein Molkereiunternehmen als Sponsor ein riesiger Rückschritt“, so Biologin Bettina Eick, PETAs Fachreferentin für Ernährung. „Milch und Milchprodukte gehören zu den klimaschädlichsten Nahrungsmitteln, die wir für eine gesunde Ernährung überdies gar nicht brauchen. Schließlich handelt es sich um Muttermilch, die auch Fußballprofis nach dem Abstillen nicht mehr benötigen – erst recht nicht die Milch einer anderen Spezies. Zudem zahlen den wahren Preis dieses Sponsorings die Kühe und ihre Kälber, die für Kuhmilch ausgebeutet und getötet werden.“

Hintergrundinformationen
Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist einer der Hauptverursacher der größten Umweltprobleme unserer Zeit, einschließlich der Klimakrise. Insgesamt sind bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase der Tierwirtschaft zuzuschreiben – mehr als dem gesamten Verkehrssektor. [1] Die Emissionen entstehen zum einen direkt durch die Ausscheidungen der Tiere, zum anderen indirekt durch Abholzung von Wäldern für den Anbau von Tiernahrung und Landnutzungsänderungen, auch für die deutsche Milchwirtschaft. Im Vergleich zu einem Liter Pflanzenmilch erfordert die Produktion eines Liters Kuhmilch die 12-fache Landnutzung und verursacht dreimal so viele Treibhausgasemissionen. [2] Butter ist sogar das klimaschädlichste aller Lebensmittel. [3] Eine Oxford-Studie (2018) kam zu der Schlussfolgerung, dass der Wandel hin zu einer veganen Ernährung die beste Möglichkeit ist, um die Auswirkungen auf das Klima am effektivsten zu bekämpfen. [4]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Xu et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food, https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (Zuletzt eingesehen am 20.07.2022)

[2] ProVeg. „Der Pflanzenmilch-Report: Auf dem Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung“. 2019, https://proveg.com/de/ernaehrung/pflanzliche-alternativen/pflanzenmilch-report/ (Zuletzt eingesehen am 20.07.2022)

[3] Ökotest: „Rindfleisch nur auf Platz 2: Diese Lebensmittel sind die schlimmsten Klimakiller“. 2019, https://www.oekotest.de/essen-trinken/Rindfleisch-nur-auf-Platz-2-Diese-Lebensmittel-sind-die-schlimmsten-Klimakiller-_600836_1.html (Zuletzt eingesehen am 20.07.2022)

[4] Poore, J. & Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaq0216 (Zuletzt eingesehen am 20.07.2022)

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Milch
PETA.de/Themen/Umwelt

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