Emotionaler Besuch im Grafschaftsmuseum
Ehemaliger jüdischer Mitbürger erinnert sich
Der heute 90-jährige Shimon Schwarzschild hat dieser Tage nochmals seine Heimatstadt Wertheim besucht. Sein alter Freund Ludwig Dreikorn betreute ihn und begleitete ihn auch bei einem Besuch im Grafschaftsmuseum. Dort traf man mit Jörg Paczkowski und Kurt Bauer zusammen. Schwarzschild, der heute in New York lebt, seine Tochter sowie zwei Begleiterinnen waren beeindruckt von der jüdischen Abteilung im Museum.
1977 hatte der damalige Oberbürgermeister Karl Josef Scheuermann die aus Wertheim stammenden jüdischen Mitbürger, die später mehrheitlich in den USA lebten, zu einem Besuch nach Wertheim eingeladen. Damals war Shimon Schwarzschild gemeinsam mit seiner Tochter Daria aus Oakland, California, angereist.
Beim aktuellen Besuch im Grafschaftsmuseum empfand Schwarzschild die Idee sehr gut, dass die jüdischen Geschichte als Teil der Geschichte Wertheims und nicht separat präsentiert wird. Besonders deutlich wird das in der Museumsabteilung „Konfessionelle Vielfalt Wertheims“.
Emotionen weckten bei Schwarzschild die zahlreichen Fotos von Häusern ehemaliger jüdischer Mitbürger. Aus seiner Jugend wusste er zu den einzelnen Bildern viele Geschichten zu erzählen. Ins Gästebuch schrieb er den Satz, der auch ein Ansporn für die Museumsarbeit ist: „Keep up the good work of illuminating history and preaching tolerance“ („Macht weiter so, die Geschichte zu beleuchten und Toleranz zu predigen“).
Stadtverwaltung Wertheim