Erfolg für Frösche: Nach PETA-Anfrage streicht Restaurant „Château d’Orsay“ Froschschenkel von der Speisekarte

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Rheinberg-Orsoy / Stuttgart, 27. April 2023 – Tierfreundliche Entscheidung: Das Restaurant Château d’Orsay im nordrhein-westfälischen Orsoy hat Froschschenkel von der Menükarte genommen. PETA hatte die Geschäftsführung Anfang April darum gebeten und auch die Kundschaft hatte diesen Wunsch laut Restaurant mehrfach geäußert. Auf der Website verkündet das historische Lokal seit dieser Woche, dass „Froschschenkel ab sofort auf der Speisekarte ersatzlos gestrichen“ sind.

„Wir freuen uns über diese tierfreundliche Entscheidung und bedanken uns nachdrücklich bei der Geschäftsführung“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin bei PETA. „Hierdurch bleibt in Zukunft zahlreichen Fröschen das grausame Abhacken der Beine bei lebendigem Leib erspart. Kein Tier, egal ob Frosch, Fisch, Schwein oder Kuh sollte leiden und sterben müssen, damit wir es essen. Es war nie leichter als heute, vegan zu genießen.“

Lebendig zerteilt
Da die Herstellung von Froschschenkeln in Deutschland und EU-weit verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von freilebenden Tieren aus Asien und Südosteuropa. Bereits beim Fangen und Transportieren erleiden die Frösche enormen Stress und häufig starke Verletzungen und Quetschungen. Anschließend werden sie meist am Fließband verstümmelt, indem man ihnen ohne Betäubung die Beine abhackt und sie dann langsam sterben lässt. [1] Amphibien zählen wie Säugetiere zu den Wirbeltieren und haben ein ausgeprägtes Schmerzempfinden. [2]

Hintergrundinformationen
Laut dem Bericht „Deadly dish“ [3] hat die EU als Hauptimporteur zwischen 2011 und 2020 mehr als 4000 Tonnen Froschschenkel eingeführt. Das entspricht bis zu zwei Milliarden Individuen. In Indonesien, Albanien und der Türkei hat dies bereits zu einer erheblichen Dezimierung beziehungsweise teils sogar zum Zusammenbruch der Froschpopulationen geführt – mit gravierenden ökologischen Konsequenzen. Da Frösche als natürliche Fressfeinde fehlen, können sich Insekten wie Stechmücken und sogenannte landwirtschaftliche Schädlinge uneingeschränkt vermehren. Dies bringt wiederum einen verstärkten Einsatz von Pestiziden mit sich. Ein Bericht von 2011 kam bereits zu ähnlichen Ergebnissen. [4]

Ähnlich wie Wale versuchen Frösche ihre Partnerinnen durch Gesang zu verführen, wobei die weiblichen Tiere Partner mit tieferen Stimmen bevorzugen. Bei einigen Froscharten schließen sich die männlichen Frösche daher zu einem Chor zusammen. Da das Froschmännchen mit der höheren Tonlage von Männchen mit der attraktiveren, niedrigeren Frequenz umgeben ist, erhöhen alle Männchen im Teich ihre Chance, eine Partnerin zu finden, als wenn sie alleine auf die Suche gehen würden. [5]  

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Tagesspiegel: Einfuhr von mehr als 4000 Tonnen pro Jahr: Europäischer Appetit auf Froschschenkel bedroht Bestände in Asien. Online abrufbar unter: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/europaischer-appetit-auf-froschschenkel-bedroht-bestande-in-asien-8024530.html. (26.04.2023).
[2] Machin, K. (1999). Amphibian pain and analgesia. J. Zoo Wildl. Med. 30 (1): 2-10.
[3] Altherr, S.; Auliya, M. and Nithart, C. (2022): Deadly Dish – Role and responsibility of the European Union in the international frogs’ legs trade. A report by Pro Wildlife & Robin des Bois (eds.), Munich (Germany), Paris (France).
[4] Altherr, S., Goyenechea, A. and Schubert, D. (2011): Canapés to extinction – the international trade in frogs’ legs and its ecological impact. A report by Pro Wildlife, Defenders of Wildlife and Animal Welfare Institute (eds.), Munich (Germany), Washington, D.C. (USA).
[5] Calsbeek, R. et al. (2022): Individual contributions to group chorus dynamics influence access to mating opportunities in wood frogs. Ecology letters. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1111/ele.14002. (26.04.2023).

Weitere Informationen:
PETA.de/Froschschenkel

Pressekontakt:
Stefanie Bacher, +49 711 860591-431,
[email protected]

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/

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